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Autor: Anetreus

Erstellt am: 09.06.2007

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Nun ja



Geschrieben von:   Anetreus


Teil des Episodenwerkes: Eimerweise

  - Einleitung
  - Kapitel 1: Wie hässlich ein Tag enden kann
  - Kapitel 2: Feuchtweise
  - Kapitel 3: Peterduo
  - Kapitel 4: Konsequentenattraktiver Ãœberfluss
  - Kapitel 5: Eimerweise Eimerweise
  - Kapitel 6: Doppelversum
  - Kapitel 7: Endliches Telefonat
  - Kapitel 8: Wunschüberfüllung
  - Kapitel 9: Schattenabo
  - Kapitel 10: Nirobyl
  - Kapitel 11: In Flammen!
  - Kapitel 12: Heldentat am Morgen
  - Kapitel 13: Eimerweises Darniederliegen
  - Kapitel 14: Ankunft an dem unheimlichen Ort voller Mysterien, Quelle der Intrigen, Sitz des Bösen und so weiter
  - Kapitel 15: Noch nicht das Ende
  - Kapitel 16: Jenseits der Wasseroberfläche
  - Kapitel 17: Gejagt von den Wassern grotesker Normalität
  - Kapitel 18: Eisinfiltration
  - Kapitel 19: Beziehungskugel
  - Kapitel 20: Nun ja
  - Kapitel 21: Rückblendenbehälter
  - Kapitel 22: Schergenhaufen
  - Kapitel 23: Erscheinen unten
  - Kapitel 24: Aus




Der Autor hat folgende Stimmungen f�r sein Werk angegeben:
belustigt
gespannt



Nein, das hätte ich wirklich nicht zu Marion sagen sollen. Warum? Das werden Sie später noch erfahren. Jetzt hatte ersteinmal der wahre Held dieser Geschichte seinen Auftritt: Eimerweise!
Er erstaunte uns mit folgendem Kunststückchen: Er ging einfach an der runden Wand des kugelförmigen Raumes, in welchem wir uns ja zur Zeit befanden, entlang. Auf halber Raumhöhe hatte sein Körper eine um neunzig Grad unterschiedliche Neigung, als die unsere. Und unter der Decke (konnte ich das überhaupt Decke nennen? Und kommt Ihnen dieses Decken/Boden-Problem nicht irgendwie bekannt vor? Gewöhnen Sie sich besser dran), also am Nordpol des Raumes, stand er schließlich kopfüber.
"Hier befindet sich ebenfalls eine Luke", rief er zu uns herunter.
Nach dem Erlebnis von vor vier Kapiteln wies ich eine gewisse Abhärtung in Bezug auf wechselnde Schwerkraftverhältnisse auf. Mutig folgte ich Eimerweise und ging die Wand nach oben. Es ist so ähnlich, als laufe man im Inneren einer Kugel, während diese so rollt, dass man immer unten ist. Aber eigentlich war es so, dass ich im Inneren einer Kugel lief, während sich das 'Unten' so bewegte, dass ich immer senkrecht stand.
Nun ja.
Schließlich standen wir alle drei an der Luke, die zwar auf dieser Seite keine Tasten zum Entriegeln hatte, aber zum Glück nicht verschlossen war. Wir öffneten die Luke und kletterten über eine Leiter hinab in einen Raum, der zu meiner Erleichterung rechteckig war und auch keine Abnormitäten in Bezug auf Oben-Unten-Orientierung aufzuweisen schien.
Dafür war dieser Raum ziemlich groß – größer als das Wasserbecken. Wir befanden uns an einer der kurzen Seiten und waren umgeben von Geländern und Gerüsten. In der Raummitte war eine Art Laboratorium aufgebaut, mit zahlreichen Apperaturen, die dem entsprachen was man in den 1930er Jahren für futuristisch hielt. Maschinen stampften und rotierten und Wasser blubberte in riesigen Zylindern und spiralförmigen Rohren. Funken knisterten zwischen Elektroden und Zeiger von klobigen Messgeräten zuckten hecktisch hin und her. Es roch nach heißem Metall und Chemikalien.
"Ha!" rief Eimerweise. "Dies ist das Zentrum all der Konspirationen. Hier haust der Antagonist!"
"Kann es sein, dass wir irgendwie in Elmers Fantasiewelt geraten sind?" fragte ich Marion, während mein Blick an den skurilen Gerätschaften entlangwanderte.
"Oder vielleicht ist er gar nicht verrückt", antwortete Marion. "Sondern wir sind es."
"Haben Sie ihn?" fragte eine fremde Stimme und Schritte erklangen. Ich erschrak.
Zwischen den Apperaturen kam ein Mann in einem blauen Overall und mit einer Taucherbrille vor den Augen hervor. Als er uns entdeckte, blieb er abrupt stehen.
"Wer sind Sie?" fragte er.
Eimerweise streckte die Brust raus und deutete mit einem Finger auf den Mann.
"Wir sind gekommen um Ihrem Treiben ein Ende zu setzen!"
"Scheiße!" rief der Mann, drehte sich herum und hastete davon.
"Hinterher!" rief Eimerweise und lief los. Marion folge ihm sofort. Ich zögerte einen Moment und ging ihnen dann nach.
Im Zentrum des Labors angekommen, blieb Eimerweise stehen und sah sich ratlos um.
"Wo ist er?"
"Er kann sich überall versteckt haben", sagte Marion und deutete auf die riesigen Maschinen, die uns umgaben und ein reiches Spektrum an Geräuschen und Gerüchen von sich gaben. Ich fühlte mich nicht besonders sicher.
"Bei der Kälte des Alls!" rief Eimerweise plötzlich aus und deutete auf die Wand, die unserem Eingang gegenüber lag. Eine kreisförmige Sektion begann Wellenmuster zu bilden, als bestände sie aus einer senkrecht stehenden Wasserwand. Ähnliches hatte ich bereits im Wasserbecken beobachtet.
"Da muss er durchgegangen sein!" rief Eimerweise und wollte sich gerade in Bewegung setzen, als jemand durch die Wasserwand hindurchtrat. Es war der Mann im blauen Overall und mit der Taucherbrille. Er blieb direkt an der Wand stehen und deutete auf uns.
"Da sind sie!" rief er.
Eine zweite Gestalt durchquerte die verflüssigte Sektion.
Es war eine Frau.
Mir stockte der Atem, als ich sie erkannte.
Es war DIE Frau!

Fortsetzung folgt