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Autor: Anetreus

Erstellt am: 05.04.2006

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Eimerweises Darniederliegen



Geschrieben von:   Anetreus


Teil des Episodenwerkes: Eimerweise

  - Einleitung
  - Kapitel 1: Wie hässlich ein Tag enden kann
  - Kapitel 2: Feuchtweise
  - Kapitel 3: Peterduo
  - Kapitel 4: Konsequentenattraktiver Ãœberfluss
  - Kapitel 5: Eimerweise Eimerweise
  - Kapitel 6: Doppelversum
  - Kapitel 7: Endliches Telefonat
  - Kapitel 8: Wunschüberfüllung
  - Kapitel 9: Schattenabo
  - Kapitel 10: Nirobyl
  - Kapitel 11: In Flammen!
  - Kapitel 12: Heldentat am Morgen
  - Kapitel 13: Eimerweises Darniederliegen
  - Kapitel 14: Ankunft an dem unheimlichen Ort voller Mysterien, Quelle der Intrigen, Sitz des Bösen und so weiter
  - Kapitel 15: Noch nicht das Ende
  - Kapitel 16: Jenseits der Wasseroberfläche
  - Kapitel 17: Gejagt von den Wassern grotesker Normalität
  - Kapitel 18: Eisinfiltration
  - Kapitel 19: Beziehungskugel
  - Kapitel 20: Nun ja
  - Kapitel 21: Rückblendenbehälter
  - Kapitel 22: Schergenhaufen
  - Kapitel 23: Erscheinen unten
  - Kapitel 24: Aus


"Vater, mach keinen Scheiß!" rief Marion Elmer ins Gesicht, der reglos auf meiner Wohnzimmercouch lag, wo wir ihn hingetragen und abgelegt hatten. Seine rechte Hand hatte leichten Ausschlag bekommen.
"Eine Allergie?" fragte ich und deutete auf die rot gefleckte Hand.
"Bei Vater?" fragte Marion zurück. "Bestimmt nicht. Wenn er aufwacht, wird er uns etwas von venusianischen Roboterbienen erzählen, die in seine Hand gestochen haben, oder so etwas ähnliches. Die Flecken sind nur psychosomatisch."
"Der Wasserstrahl aus meinem Telefon war jedenfalls nicht psychosomatisch."
"Warum musstest du ihn auch anrufen?" fuhr Marion auf. Zum ersten Mal sah ich Sorge in ihrem Gesicht. Ich wurde ärgerlich. Sie war nicht die einzige Person, die sich um Elmer sorgte.
"Und warum steckst du ihn nicht in eine Anstalt?" fragte ich zurück.
Daraufhin schwiegen wir beide. Ein Mensch, der der Realtität so entfremdet war, wie Elmer Wiese, gehörte sicherlich in Behandlung. Aber andererseits würde dann sein Talent ungenutzt bleiben und vielleicht sogar verschwinden.
Das Talent, das mir bei der Sache mit den Wasserstrahlen helfen sollte.
Das Talent, dass seine Tochter brauchte, um jede Bedrohung für ihre Organisation zu entdecken und zu neutralisieren.
Das Talent, ein so abenteuerreiches und phantastisches Leben zu leben, wie niemand anderes es auf dieser Welt konnte.
Zugegeben, letzteres klang pathetisch. Aber dennoch bewundere ich Elmer für seine kompromisslose Entrücktheit.
Elmer in die Realität zurückzuholen wäre in etwa so grausam, als teleportierte man einen Bergsteiger, der voller Triumphgefühl auf der Spitze des Mount Everest steht, in die Schlange einer Supermarktkette.
Oder man verstetze den Formel-1-Rennfahrer, der gerade als erster die Ziellinie überquert, in einen Kleinwagen, der in einem 10-Kilometer-Stau feststeckt.
Man könnte auch einem Engel die Flügel abschneiden, einem Kind die Wahrheit über den Weihnachtsmann erzählen oder einen Lebensmüden unsterblich machen.
Bevor ich mir weitere Beispiele überlegen konnte, geschah etwas.
Eimerweise erwachte.