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Autor: Anetreus

Erstellt am: 29.08.2006

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Beziehungskugel



Geschrieben von:   Anetreus


Teil des Episodenwerkes: Eimerweise

  - Einleitung
  - Kapitel 1: Wie hässlich ein Tag enden kann
  - Kapitel 2: Feuchtweise
  - Kapitel 3: Peterduo
  - Kapitel 4: Konsequentenattraktiver Ãœberfluss
  - Kapitel 5: Eimerweise Eimerweise
  - Kapitel 6: Doppelversum
  - Kapitel 7: Endliches Telefonat
  - Kapitel 8: Wunschüberfüllung
  - Kapitel 9: Schattenabo
  - Kapitel 10: Nirobyl
  - Kapitel 11: In Flammen!
  - Kapitel 12: Heldentat am Morgen
  - Kapitel 13: Eimerweises Darniederliegen
  - Kapitel 14: Ankunft an dem unheimlichen Ort voller Mysterien, Quelle der Intrigen, Sitz des Bösen und so weiter
  - Kapitel 15: Noch nicht das Ende
  - Kapitel 16: Jenseits der Wasseroberfläche
  - Kapitel 17: Gejagt von den Wassern grotesker Normalität
  - Kapitel 18: Eisinfiltration
  - Kapitel 19: Beziehungskugel
  - Kapitel 20: Nun ja
  - Kapitel 21: Rückblendenbehälter
  - Kapitel 22: Schergenhaufen
  - Kapitel 23: Erscheinen unten
  - Kapitel 24: Aus


Merkwürdigerweise floß kein Blut. Es sah so aus, als hätte sich die Haut direkt mit dem Eis verbunden – ja, als wäre das Eis zu einem Teil meines Körpers geworden.
"Schmerzt es?" fragte Eimerweise.
"Nein. Es ist nur sehr kalt", antwortete ich.
"Er muss ins Krankenhaus", sagte Marion mit Bestimmtheit und erhob sich.
"Dazu müssten wir erstmal hier herauskommen", antwortete ich und stand auf. Meine beiden Gefährten sahen mich erstaunt an.
"Unglaublich, dass du stehen kannst, mit einer solchen Wunde", sagte Marion. "Ich meine, du wurdest regelrecht aufgespießt. Da müssen doch Organe kaputt sein, oder so."
Ich wurde blass.
"Meinst du?"
"Ich glaube, das hängt mit der Hydrofikation zusammen", sagte Eimerweise. "Deswegen hatte seine Anwesenheit auch die Eisleiter und das getarnte Wassertor aktiviert, was uns zur Flucht verholfen hat."
"Du meinst, es gibt hier so etwas wie magisches Wasser, dass auf mich reagiert?" fragte ich.
"Ich sträube mich massiv gegen das Wort 'magisch'! Es ist muss irgendeine Art molekularer Programmierung sein, die das Wasser hier modifiziert."
"Was auch immer", sagte Marion und ihre Augen verengten sich. "Jedenfalls haben hier ein paar Leute es verdient, was aufs Maul zu bekommen."
"Ja, das kannst du am besten", rief ich und meine Worte hallten durch den kugelförmigen Raum.
Marion drehte sich zu mir um und starrte mich herausfordernd an.
"Was? Trägst du mir die Sache immer noch nach?", fragte sie und sprach gleich weiter. "Das war eine rhetorische Frage..."
"Ja! Ich trage es dir nach, dass du mein Date k.o. geschlagen hast!" sagte ich trotzdem.
"Ich sagte, das war eine rhetorische Frage..."
"Dann schlag mich doch..."
Blamm! hatte ich eine sitzen. Benommen nahm ich war, dass ich taumelte und mich dann auf den Hosenboden plumpsen ließ.
"Fräullein Marion!" rief Eimerweise und sah Marion mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
"Ich bin kein Fräullein", schrie Marion Eimerweise an. "Ich bin deine Tochter!"
"Natürlich können Sie meine Assisstentin sein", sagte Eimerweise. "Eigentlich hätte ich Sie schon vor langer Zeit befördern sollen. Ihr Aufgabengebiet hat sich erweitert und Sekretärin ist wohl nicht mehr die richtige Berufsbezeichnung für Sie, Fräull... Frau Marion. Wann haben Sie eigentlich die letzte Gehaltserhöhung von mir bekommen?"
Marion starrte ihn einen Moment lang an, dann ließ sie die Schultern hängen und sah zu Boden.
"Ich will keine Gehaltserhöhung."
"Wie bescheiden!" rief Eimweise erfreut aus. "Wie auch immer – zunächst müssen wir einen Ausgang suchen!"
Ich rappelte mich in der Zwischenzeit wieder auf und rieb mein Kinn.
"Tut mir leid", sagte Marion zerknirscht zu mir.
"Nun", sagte ich leise, "ich hab ja auch ein wenig Schuld."
Erwähnt ich schon, dass ich einfach zu weich bin?
Marion grinste mich an.
"Du weisst ja, wie du es wieder gut machen kannst."
"Ich habe gesagt 'ein wenig' Schuld", betonte ich. "Aber dass du das wieder ins Extrem verdrehst, ist klar."
"Ach, du kotzt mich an."
"Und schon wirst du wieder ordinär. Warum verpasst du mir nicht gleich noch eine?"
Das hätte ich nicht sagen sollen.