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Autor: Anetreus

Erstellt am: 02.04.2006

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Schattenabo



Geschrieben von:   Anetreus


Teil des Episodenwerkes: Eimerweise

  - Einleitung
  - Kapitel 1: Wie hässlich ein Tag enden kann
  - Kapitel 2: Feuchtweise
  - Kapitel 3: Peterduo
  - Kapitel 4: Konsequentenattraktiver Ãœberfluss
  - Kapitel 5: Eimerweise Eimerweise
  - Kapitel 6: Doppelversum
  - Kapitel 7: Endliches Telefonat
  - Kapitel 8: Wunschüberfüllung
  - Kapitel 9: Schattenabo
  - Kapitel 10: Nirobyl
  - Kapitel 11: In Flammen!
  - Kapitel 12: Heldentat am Morgen
  - Kapitel 13: Eimerweises Darniederliegen
  - Kapitel 14: Ankunft an dem unheimlichen Ort voller Mysterien, Quelle der Intrigen, Sitz des Bösen und so weiter
  - Kapitel 15: Noch nicht das Ende
  - Kapitel 16: Jenseits der Wasseroberfläche
  - Kapitel 17: Gejagt von den Wassern grotesker Normalität
  - Kapitel 18: Eisinfiltration
  - Kapitel 19: Beziehungskugel
  - Kapitel 20: Nun ja
  - Kapitel 21: Rückblendenbehälter
  - Kapitel 22: Schergenhaufen
  - Kapitel 23: Erscheinen unten
  - Kapitel 24: Aus


Meine Laune sank sofort um eine Größenordnung, als Marion aus den nächtlichen Schatten trat – wie machte sie das nur? Hatte sie ein Abo auf günstig fallende Schatten?
Marion war ebenso klein wie ihr Vater, hatte die gleiche kurze Nase und die braunen Augen. Ihr Haar war in einem Bürstenschnitt verunstaltet und schwarz. Sie lebte zwar nicht in einer totalen Phantasiewelt, doch als geistig gesund würde ich sie nicht bezeichnen. Sie werden später noch sehen, was ich meine.
"Oh, äh, hallo Marion. Tja, dann kommt doch mal rein."
Elmer zeigte seinen Radiergummi vor.
"Ich habe mir erlaubt ein paar multispektromatische Untersuchungen an deiner Eingangsschleuse vorzunehmen, bevor die Sonnen aufgehen und alles verstrahlen."
"Schon okay. Und? Ist was dabei herausgekommen?" fragte ich und versuchte mir vorzustellen, dass das Radiergummi in Elmers Hand ein hochkompliziertes Messgerät war.
"Leider nicht. Die Personen haben keinerlei ungewöhnliche Strahlung hinterlassen", sagte Eimerweise und steckte den Radiergummi in die Hosentasche.
Ich trat zur Seite, damit meine Gäste eintreten konnten.
"Ach übrigens", sagte Marion im Vorbeigehen, "der Typ in deinen Garten ist nur bewusstlos, nicht tot."
"Was?!" rief ich aus, trat nach draußen und entdeckte einen jungen Mann, der reglos auf meinem Rasen lag, direkt hinter der Hecke, die mein Grundstück vom Gehweg trennte. Neben ihm lag eine Bierflasche, deren Inhalt meinen Rasen wässerte. Vermutlich ein Betrunkener, der das Pech gehabt hatte, einem realitätsentflohenen Mann und seiner kranken Tochter in die Arme zu laufen.
"Mann, dein Gehör hat sich immernoch nicht verbessert", maulte Marion von innen.
Ich starrte den bewusstlosen Mann eine Weile an, aber wie der Leser sicher schon bemerkt hat, war ich nicht der Typ, der irgendetwas unternahm – schlechte Vorraussetzung für einen Romanhelden, aber dafür war ja Eimerweise da.
Ich akzeptierte die Tatsache kopfschüttelnd und kehrte ins Haus zurück. Dort erwartete mich das nächste Bild des Schreckens.
"Nein!"