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Autor: knochengott

Erstellt am: 17.03.2008

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downtown 303 - Der Beschützer



Geschrieben von:   knochengott


Teil des Episodenwerkes: downtown

  - Einleitung
  - Kapitel 1: downtown 608 - Der Prinz
  - Kapitel 2: downtown 303 - Der Beschützer
  - Kapitel 3: downtown 409 - Der Kranke
  - Kapitel 4: downtown 408 - Die Herrscherin
  - Kapitel 5: downtown 414 - Die Maskierte
  - Kapitel 6: downtown 000 - Der Krieger
  - Kapitel 7: downtown 211 - Der Gefangene
  - Kapitel 8: downtown 506 - Das Schicksal


Anmerkungen des Autors:
Der Beschützer



Norman zog die Tür hinter sich fest zu und rammte ungeduldig den Schlüssel ins Schloß. Er schloß ab, zweimal, wie er es immer tat. Dann ging er mit zusammengezogenen Brauen und einem verkniffenen Zug um den Mund zu seinem Ford Mondeo, stieg ein und rauschte ungeduldig davon. Ohne den Blinker zu setzten bog er auf die Hauptstraße ab und schnitt dabei einen anderen Fahrer, der wütend hupte.
Norman Daniels war sauer, nein, er war nicht nur sauer, er war stinkwütend. Diese blöde Schlampe hatte wieder einmal sein Ei zu lange gekocht und er hatte den trockenen Mist von einem Frühstücksei vorgesetzt bekommen. Sie war echt zu blöde.
Okay, meistens kochte sie gut und hielt das Haus in Ordnung, aber manchmal... manchmal... Norman ballte die Faust und schlug hart auf das Lenkrad, so wie er vor wenigen Minuten hart auf das Gesicht seiner Frau geschlagen hatte.
‚Hoffentlich ist die Sauerei in der Küche bis heute abend verschwunden, sonst Gnade ihr Gott!‘ dachte er und hieb erneut zu.
Er arbeitete hart als Polizist und alles was er verlangte, war ein tadellos sauberes Haus und seine Mahlzeiten. Aber sie schaffte es immer wieder diese beiden wichtigen Regeln nicht einzuhalten. Gut, na schön, früher war es noch schlimmer gewesen.
Da hatte sie noch Tupperpartys und so einen Quatsch in seinem Haus veranstaltet und mehr als einmal war er abends gekommen und hatte einen netten kleinen Zettel gefunden, mit dem Hinweis sie sei mit ihren Freundinnen, diesen Schlampen, unterwegs, das Essen wäre im Kühlschrank, alles liebe usw.
Er hatte das Abendessen gegessen, ein oder zwei Bier getrunken und ferngesehen, bis sie nach Hause kam. Dann hatten sie sich unterhalten. Aus der Nähe. Er war gut aus der Nähe. Innerhalb von kürzester Zeit hatten die Partys und Abende aufgehört.
Aber manchmal machte sie es ihm so schwer. Wie heute morgen.
Wieder schlug er auf das Lenkrad und fluchte halblaut vor sich hin. Manchmal brachte sie ihn so in Rage.
Alles war okay gewesen. Er war um sieben aufgestanden, hatte geduscht, sich angezogen und war zum essen nach unten gegangen. Sie werkelte am Herd herum und summte leise vor sich hin, als er die Küche betrat. Ihr Arsch wurde mit der Anzahl der Jahre immer breiter, aber das war ihm heute morgen egal.
Der Toast war goldbraun, der Orangensaft eiskalt und der Kaffee heiß und süß. Ein perfekter Morgen. Und dann setzte sie ihm dieses staubtrockenen Ei vor die Nase und ruinierte damit alles. Und nicht nur das, sie stellte es ab und hantierte weiter am Herd, als ob alles in Ordnung wäre.
Als ob es in Ordnung wäre!
Und damit hatte sie es geschafft, er hatte seine Beherrschung verloren und ihr mitten ins Gesicht geschlagen. Verdammt jetzt würde er wieder die Einkäufe für diese Woche erledigen müssen, damit sie zu Hause bleiben konnte. Ein Veilchen würden die Nachbarn nur zu gerne sehen, um ihre Gerüchte anzuheizen. Meist wenn sie aus der Nähe redeten konnte er sich soweit beherrschen, um ihr nicht die blöde Visage einzuschlagen und ging ihr statt dessen auf den Bauch, die Nieren, Oberschenkel oder die Brüste, aber heute...
Wieder hieb er hart auf das Lenkrad und bremste dann an der roten Ampel scharf ab. Der Tag fing schon beschissen an, mit einem furztrockenen Ei und einer blutigen Küche.
Herrgott wie sollte er den Tag nur überstehen!

Eine halbe Stunde später saß er schon neben Bauer in einem Polizeiwagen und fuhr durch die Stadt. Sie fuhren heute Patrouille und Norman war das nur recht, denn so konnte er bei seinem Lager vorbeischauen. Bauer würde dicht halten, das hatte er immer und würde er auch weiterhin, wenn ihm seine Freiheit etwas bedeutete. Norman wußte über die Sache mit der peruanischen Nutte Bescheid, hatte sie ja selbst miterlebt und Bauer dadurch im Sack. Er hatte ihn gedeckt und Bauer stand in seiner Schuld, so einfach war das. Und verdammt, er stand tief in Norman Daniels schuld, soviel war mal klar.
Nach einer Weile gaben sie an einen Laden zu überprüfen und Bauer setzte ihn an einer Straßenecke ab. Norman hatte etwa eine halbe, vielleicht eine Stunde Zeit. Bauer hatte seinen Nummer und würde ihn notfalls anrufen und abholen.

An der Ecke war ein Frisörladen und ein Supermarkt und Norman betrat den Supermarkt schnellen Schrittes. Bauer fuhr davon und er verließ den Markt wieder, betrat den Hauseingang daneben und ging nach hinten durch zum Hof.
Dort stand sein Camaro, den er unter einen Plane sorgfältig versteckt hielt. Daneben ein verdrecktes Dixiklo, das mit einer Kette und einem Schloß gesichert war. Außerdem hatte Norman eine Betonplatte unter den Boden geschraubt, damit nicht irgendwelche Halbstarken das Ding umkippten. Er öffnete das Schloß und betrat das Dixie. Innen war es blitzsauber, der Klokasten ausgespült und Lufterfrischer hingen an der Decke. Ein schwarzer Armeedress hing an einem Bügel und den nahm Norman jetzt und zog sich um. Die Uniform blieb in dem Dixie hängen, das er wieder sorgfältig verschloß.
Er stieg ein, ließ den Motor an und verließ den Hof. Slipknot ließ die Scheiben des Camaro erzittern und Norman tippte den Takt auf dem Lenkrad mit.
Der Camaro hatte getönte Scheiben, so das ihn niemand von außen sehen konnte. Schnell fuhr er zu einem der Randbezirke und sobald er die Innenstadt mit ihren vielen Kollegen verlassen hatte, drückte er etwas mehr auf das Gas.

Er hielt mit quietschenden Reifen vor seinem Lager und knallte die Tür schwungvoll zu. Der Hauseingang war düster und muffig, aber das störte ihn nicht weiter. Schnell war er im dritten Stock und betrat sein Lager. Eigentlich war es nur das eine Zimmer, etwa 15 qm groß, aber hier lagerte seine Ausbeute aus verschiedenen Razzias. Drogen, Waffen, ausgestopfte Tiere, alles was man wollte.

Er kam gerade aus dem Bad, als es laut an der Tür klopfte. Schnell pirschte er sich zur Tür und entsicherte seine Waffe.
„Lola?“ ertönte es von der anderen Seite. „Lola hier ist dein Danny! Komm laß mich rein Lola...“
Die Stimme klang angetrunken und Norman wartete still ab, was als nächstes passieren würde.
„Lola!“
Die Stimme wurde lauter und unterstrich seine Ungeduld durch ein paar Schläge gegen die Tür.
„Laß mich endlich rein Lola, ich hab dafür bezahlt und ich will verdammt nochmal...ach scheiß doch auf dich!“
Ein letzter Schlag ließ die dünne Tür erzittern, dann hörte Norman den Mann vor sich hin murmelnd wegschlurfen.
Er sicherte seine Waffe wieder und ging zurück ins Schlafzimmer. Der Kerl hatte ihn auf eine Idee gebracht.

Er rief Bauer an und verklickerte ihm, das er noch länger bräuchte und Bauer Bescheid sagen sollte, daß sie erst zu Mittag wären und danach noch am Rande der Stadt einem alten Bekannten einen Besuch abstatten würden. Bauer sollte das erledigen. Damit hatte Norman noch ein paar Stunden Zeit. Heute war kein Tag um den guter Polizist zu spielen, also ließ er es einfach. Er legte auf und rief den Padre an. Der Padre vermittelte leichte Mädchen und mit Mädchen waren wirkliche blutjunge Dinger gemeint.
Der Padre konnte ihm innerhalb einer halben stunde Natascha schicken. Norman gab seine Zimmernummer an und sagte für Natascha zu. Dann ging er ins Bad und duschte ausgiebig.

Sie war wie immer pünktlich und klopfte leise an seine Tür. Er schaute zur Kontrolle hinaus und ließ sie herein. Sie war schätzungsweise 14 und knabenhaft schmal gebaut. Er nahm sie bei der Hand und ging mit ihr ins Schlafzimmer. Die Handschellen waren schon an der Heizung befestigt und wortlos begann sie sich auszuziehen. Als sie nackt war führte er sie zu der Heizung hinüber und schloß ihre Hände an. Als er die zweite Handschelle schließen wollte, schaute sie ihn an:
„Diesmal aber ohne beißen, okay? Sonst ist das heute das letzte Mal...“
Er schaute sie einen Augenblick an.
„Dann bekommst du aber 50 weniger..“
Sie zuckte nur mit den Schultern und er ließ die zweite Handschelle zuschnappen. Sie stand vornübergebeugt vor der Heizung und er kniete sich hinter sie.
„Beine breit!“ kommandierte er und sie gehorchte. Er umfaßte ihre schmalen Schenkel und betrachtete erregt ihre rasierten Lippen. So makellos und jungfräulich. Er beugte sich vor und begann unbeherrscht an ihren Lippen zu saugen, bis sie aufschrie. Als sie langsam feucht wurde führte er einen Finger ein und stieß ihn hart wieder und wieder hinein. Nach kurzer Zeit weiteten sich ihre Vaginalmuskeln und er konnte den zweiten und dritten Finger nachführen. Schließlich, als ihr der Saft die Beine hinunter lief und sie klitschnaß war, stand er auf und drang in sie ein. Er stieß sie hart gegen sie Heizung, beugte sich vor und krallte sich in ihrem Haaren fest, während er weiter unbarmherzig pumpte. Nach wenigen Minuten spürte er den süßen Schmerz in seinen Eiern erwachen und mit einem letzten Stoß kam er unter Zuckungen. Schwer atmend lehnte er sich auf sie und hielt für eine Minute still. Dann richtete er sich wieder auf, zog sein erschlaffendes Teil heraus und verschwand wortlos im Bad. Er duschte kurz und heiß.

Als er wieder aus dem Bad kam, saß sie angezogen auf dem Bett und wartete, die Augen demütig niedergeschlagen. Er holte sein Portemonnaie, nahm ein paar Scheine heraus und reichte sie ihr. Sie sah auf.
„Könnten Sie mir nicht ein paar Liebespillen statt dessen geben?“ fragte sie. Norman zuckte nur mit den Schultern und steckte das Geld wieder weg. Er holte einen kleinen Beutel mit fünfzehn Tabletten aus dem Nebenraum und gab ihn ihr.
„Ich hab noch mehr davon, wenn du willst. Du könntest jede Woche welche haben.“
Sie nickte stumm und huschte schnell hinaus. Leise klappte die Tür hinter ihr.

Nachdem er sich angezogen hatte, trat er ans Fenster und nahm das Gewehr mit Zielfernrohr vom Haken im Schrank. Es war schallgedämpft und damit eine gute Waffe zum üben. Das Fenster vor dem er stand hatte in der unteren rechten Ecke eine Aussparung. Er hatte mit einem Glasschneider eine Kreis von dreißig Zentimeter Durchmesser ausgeschnitten und mit durchsichtiger Folie überklebt. So konnte er in aller Ruhe schießen, ohne jedesmal die Glasscheibe ersetzten zu müssen.
Er legte an, lud das Gewehr durch und sah durch das Fernrohr. Alles schnellte nah heran.
Auf der anderen Seite des Hofes war ein leerstehendes Fabrikgebäude, durch dessen eingeworfene Fenster er sehen konnte. Er entdeckte einen Penner, der sich zwischen seine in Müllsäcken verpackten Habseligkeiten an einen Stahlträger gelehnt hatte und vor sich hin zu brabbeln schien. Immer wieder führte er die rechte Hand mit einer Papiertüte darin zum Mund und genehmigte sich einen Schluck. Norman kniff die Augen noch schmaler zusammen und justierte die Vergrößerung neu.
Tatsächlich, der Kerl dort drüber war ein Schlitzauge. Er haßte diese Schlitzis, genau wie die Nigger und Türken. Sein Griff am Abzug wurde fester und er atmete unbewußt langsamer. Langsam bewegte er das Zielkreuz über den Penner und fixierte die rechte Hand. Als er sie das nächste Mal hob und an die Lippen setzte, drückte norman ab. Ein leises Zischen war zu hören und die Flasche in der Hand des Penners zerplatzte. Billiger Fusel ergoß sich über dessen Gesicht und Kleider. Fluchend warf er die Reste der Flasche beiseite und versuchte aufzustehen, aber er hatte sich wohl schon zuviel gegönnt, den er schaffte es beim besten Willen nicht. Norman schnaubte verächtlich und nahm das Magazin aus der Waffe. Er lud sie neu durch, lies die nachgeladene Patrone auf seine Hand fallen und drückte noch drei weitere aus dem Magazin. Die vierte war eine Leuchtspurgeschoß. Er ließ das Magazin wieder einrasten, lud das Geschoß in den Lauf und ließ das Gewehr wieder an die Schulter wandern. Der Penner hatte sich wieder beruhigt, nur seine unaufhörlich bewegenden Lippen ließen den Schwall an Flüchen erahnen, den er von sich gab. Norman war bereit ihn von seinem Mißgeschick zu befreien. Er legte wieder an, diesmal verweilte das Zielkreuz eine lange Weile auf dem Kopf des Schlitzauges, dann wanderte es nach unten und blieb in Bauchhöhe stehen.
Wenn er aus diesem Winkel schoß und unterhalb der letzten Rippe traf, würde die Kugel sowohl Dünn- als auch Dickdarm durchschlagen und eventuell das gegenüberliegende Hüftgelenk zerschmettern. Er wartete mehrere Minuten, in denen der Kopf des Schlitzis immer tiefer auf dessen Brust sank und er offenbar dabei war einzuschlafen.
Norman drückte ab und ein heller Funke flog über den Hof. Das Schlitzauge fiel wie erschlagen zur Seite und eine rote Rose erblühte an seiner Seite. Norman lud nach und wartete weiter ab. Es dauerte keine Minute, da drangen auch schon die ersten Schmerzensschreie leise herüber. Der Kerl schrie sich wahrscheinlich die Lunge aus dem Leib, aber die Gebäudewände waren dick und Norman schätzte, daß ihm eh gleich die Luft ausgehen würde. Er zielte erneut und hatte diesmal deutlich mehr Probleme, das Ziel zu fixieren, denn das Schlitzauge warf sich umher, als ginge es um sein Leben. Mit einer Art grimmigen Humor erkannte Norman die Ironie der Situation und feuerte erneut. Er traf diesmal nicht ganz genau und anstelle dem Schlitzi die Kehle zu zerfetzten, riß die Kugel ihm den Unterkiefer weg. ‚Auch gut...‘ dachte Norman als das leise Schreien schlagartig abbrach. Ohne Zunge schrie es sich eben schlecht. Er lud erneut durch und legte an, ließ dann aber das Gewehr sinken. Das Schlitzauge hatte aller Wahrscheinlichkeit nach eine zertrümmerte Hüfte und üble innere Verletzungen. Norman gab ihm weniger als 24 Stunden. Er würde morgen noch mal kurz vorbeischauen und nach ihm sehen. Ob er solange durchhalten würde?
Zufrieden hängte er das Gewehr wieder an den Haken und begann eine kleine Melodie zu pfeifen.
‚Enjoy the silene‘ von Depeche Mode.

Er schaute kurz auf die Uhr und rief Bauer an. Sie verabredeten sich in einer halben Stunde an der selben Ecke, an der Bauer ihn abgesetzt hatte. Dann verließ er die Wohnung, schloß hinter sich zweimal ab und ging zum Aufzug. Als sich die Türen knarrend öffneten sah er sich einem bleichen Mann Mitte vierzig mit haarigen Armen und einem deutlichen Rettungsring gegenüber. Er trug einen roten Seidenbademantel und Plüschpantoffeln, bemerkte Norman amüsiert. Der Kerl seinerseits beachtete Norman gar nicht, sondern stürmte an ihm vorbei den Gang entlang und verschwand um die nächste Ecke. Norman betrat den Fahrstuhl und fuhr nach unten.
Er schwang sich in den Camaro, ließ den Motor aufheulen und heizte davon. Etwa 20 Minuten später parkte er wieder auf dem Hof in der Innenstadt und zog sich um. Pünktlich eine halbe Stunde nach seinen Anruf hielt Bauer an der Ecke und er stieg ein. Sie fuhren zurück zur Polizeistation.

Auf dem Weg nach Hause fiel ihm die Sauerei in der Küche heute morgen wieder ein und seine Stimmung verdunkelte sich etwas. Er drehte Classic FM lauter, aber auch das half nicht und so stellte er das Radio unwirsch ab.
Er hielt in der Einfahrt seines Hauses und schloß die Haustür auf. Der Geruch nach Steak und Bohnen empfing ihn und plötzlich wußte er, daß alles gut verlaufen würde. Er würde in Ruhe zu abend essen, sich ein oder zwei Bier genehmigen, fernsehen und irgendwann nach Mitternacht ins Bett gehen. Und sollte sich etwas unerwartetes ereignen... nun dann würde er sich mit seiner Frau unterhalten. Darin war er immerhin sehr gut.
Besonders aus der Nähe.