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Letting go



Geschrieben von:   Morgenstern



Letting go
geschrieben von Asthenar am 29.03.2013
Bewertung zum Beitrag Letting go
Ich wage mich mal an dieses englische Gedicht. Meine Englischkenntnisse sind nicht besonders gut, deshalb kann ich weder etwas über die Rechtschreibung oder die Grammatik sagen, wobei ich davon ausgehe, dass alles richtig ist. Ich bitte kleinere Verständnisfehler zu entschuldigen. Kommen wir zur Interpretation. Die ersten drei Zeilen erinnern mich an Beckett -The tears of the world are a constant quality. For each one who begins to weep, somewhere else another stops. The same is true of the laugh- jedenfalls gibt es ein gewisses Gleichgewicht, doch trotzdem entsteht Spannung, süße Spannung auf das Morgen, da der Ausgleich vorhanden ist, aber man nicht weiß, wie er aussehen wird. Die zweite Zeile, also die Geschichte, das Märchen beginnt, das -as old as life- interpretiere ich als eine gewisse Wiederholung der Geschichte, vielleicht auch eine Vorbestimmtheit der Geschichte, wie man sie aus dem Marxchen Histomat kennt, wobei ich diese Interpretation für eher unwahrscheinlich bzw. sehr gewagt halte. Die erste Zeile der zweiten Strophe schafft das Bild eines Ascheregens, wenn ich es recht verstehe. Wir trennen uns von denen, welche gehen müssen, ist wenn ich es richtig verstanden habe die nächste Zeile. Dazu muss ich erst mal sagen, dass ich glaube, dass es who und nicht which sein muss, aber wirklich wissen, tu ich es nicht. Mit der nächsten Zeile ergibt es jedenfalls, dass man sich von denen trennt, die aus dem Leben scheiden, vielleicht damit sie in ein besseres Leben gehen, vielleicht weil das Leid ein Ende hat. Für beides spricht etwas. Das Leid scheint für jene die nicht gehen, das was die Seele am Leben hält. Vielleicht sind die, die nicht gehen, das Ausgleichsprinzip verstanden haben, je nach Interpretation. Die nächsten Zeilen klingen ein wenig wie ein Nachruf. Das doppelte Adieu macht einen melancholischen Eindruck. Vielleicht wieder das Leben in seinen Formen. Ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft. Ich werde nicht ganz schlau aus dieser Strophe. Die erste Zeile der letzten Strophe ist eine Wiederholung allerersten Zeile. Verweist nochmal auf dieses Ausgleichsprinzip. Die letzte Strophe scheint das Ende des Lebens, das Sterben darzustellen. Wieder dieses -you-. Ein verstorbener Freund? Alles in allem ist mir das Gedicht nicht ganz schlüssig, aber es gefällt mir sehr gut.


Kommentar des Autors vom 01.04.2013.

Moin moin, der Osterstreß ist vorbei und ich habe Zeit ein wenig Stellung zu nehmen. Das Gleichgewicht, dass ich in Strophen eins und vier beschreibe, hast du richtig erkannt. Die Idee eines überirdischen Sinnes (Naturphilosophie) oder eines gemeinsamen Kosmos (Platon, wenn ich mich nicht irre) ist darin enthalten. Die ausgeprägte Form soll sich jeder selbst erdenken können, aber Kohlenstoff sind wir eben. Der Phoenix aus der Asche wäre übrigens auch noch eine Variante, an die ich dachte. Sweet suspense- ist weniger als Spannung zu verstehen sondern eher als Schwebezustand. Das eine Blatt ist bereits Asche aus der sich noch kein neues Leben geformt hat. Der Gedanke eines gemeinsamen Kosmos‘, einer Bestimmung, versüßt dem Geist den Kreislauf von Leben und Sterben. Oh tale, as old as life, commence- ebenjener Kreislauf, wie du es wohl auch verstanden hast. Den Beginn der Strophe zwei könnte man als Ascheregen deuten, ich hatte aber eher eine Beerdigungsszene vor Augen, Asche zu Asche eben. Which war übrigens natürlich falsch und wurde von mir ersetzt. Hatte das in einem Moment geistiger Umnachtung mit „that“ durcheinander geschmissen. And sorrow keeps our soul aglow- lass ich mal so stehen, da möchte ich die Interpretation für weitere Leser nicht vorwegnehmen. Erst mit Strophe drei wird offenbar, dass es sich um einen Nachruf handelt, der den Gedanken über den Kreislauf von Sein und Nichtsein Gelegenheit gibt, präsentiert zu werden. Ich danke für den Kommentar Gruß