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Narzissmus



Geschrieben von:   Morgenstern



Narzissmus
geschrieben von emotions am 18.04.2013
Bewertung zum Beitrag Narzissmus
Wenn Ich, Ich, Ich, Ich, Ich, Ich, Ich....sorry, dann musste ich lachen. Die erste beiden Strophen wirken auf mich schwermütig und fad (nicht qualitativ), die dritte lässt das Gedicht atmen. Die vielen Wenns erinnern mich die schöne Kontrollliebe bzw. das hungrige Sicherheitsbedürfnis. Der Vergleich zum Titel bereitet mir Schwierigkeiten. Ein narzistisches Verhalten stelle ich mir anders vor. Möglicherweise liege ich damit sogar richtig und du beschreibst nur die Extremwerte.


Kommentar des Autors vom 18.04.2013.

Das Gedicht ist etwas ironisch, gar keine Frage. Die "Ichs" kriege ich auch nicht mit ernster Miene vorgelesen. Ich bezeichne hier sicher einen Extremwert, aber mir gehts weniger um den klassischen Narzissmus, die Selbstliebe, Selbstbezogenheit, sondern um ein Verhalten der Wahrnehmung. Die ewige Subjektivität, der ewige Mittelpunkt, den wir uns im Bezug auf alles sein lassen. Wir können noch so pseudo-objektiv an eine Sache herangehen, alles beginnt und endet immer bei einem selbst. Und dann kommt Definition dazu. Wenn ich meinem Denken die eine Defintion entziehe, also beispielsweise "Deutscher, Männlich, Student und Liberaler" zu sein, dann definiert es sich sofort darüber, dass ich das nicht wirklich bin und ich mich davon frei machen kann. Der Buddhismus setzt sich mit genau dieser Problematik, meines Wissens nach, recht ausführlich auseinander. Dem Leiden. Die "Wenns" sind übrigens genau aus dieser Kontrollliebe heraus gewählt. Danke für den Kommentar, dieses eher spielerischen Gedichts.