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Bergsturz



Geschrieben von:   Morgenstern



Bergsturz
geschrieben von Asthenar am 17.12.2012
Bewertung zum Beitrag Bergsturz
Mir gefällt das Gedicht insgesamt sehr gut. Mir erschließt sich leider nicht der Sinn des letzten Wortes und worauf es sich bezieht. Nebenbei sei angemerkt, dass ich es als Abschnitte des Lebens ansehe, vielleicht allgemein, vielleicht speziell auf das Leben des Autors bezogen. Mir gefällt die bildhafte Sprache sehr. Also nun zur Interpretation: So sehe ich die in der ersten Strophe beschriebene Situation, den Status Quo, als Fehlschlag, als eine Abwärtsschleife, die sich momentan durch das Leben des lyrischen Ichs zu ziehen scheint, wobei es selbst schuld zu sein scheint, denn ich denke, dass die kleinen Schritte von dem lyrischen Ich selbst stammen. Vielleicht ist der Sinn ja, dass gezeigt werden soll, dass nur wenige Schritte in die falsche Richtung Großes auslösen können. In der zweiten Strophe erschließt sich mir leider auch nicht der Sinn der vorrübergezogenen Wolken und ich grübele schon die ganze Zeit, ob die Wolken in Verbindung mit dem Satz die Wahl wurde zur Qual zusammenhängen, zumindest entsteht bei mir der Eindruck. Vielleicht vergleicht sich das lyrische Ich in diesem Punkt mit dem Berg. Die letzte Strophe erschließt sich mir leider ebenfalls nicht richtig, aber ich war von einem nostalgischen Gefühl ergriffen, als ich sie gelesen habe. Ich glaube, dass der Berg das Leben darstellt, die Nornen das Schicksal und die Sorgen über das Leben und insbesondere über die Zukunft. Vielleicht enstand das Jetzt durch die Entscheidung, die am Ende vermittelt wird.


Kommentar des Autors vom 17.12.2012.

Ich danke für den Kommentar, neuer Input ist hier immer willkommen! Ich werde mich heute oder morgen auch mal an eins deiner Gedichte setzen und es bis zu einem gewissen Punkt auseinandernehmen, das sei dir versichert. Zur Sache: 1. Strophe: Dein Gedanke zum Ursprung der kleinen Schritte ist richtig, er ist das lyrische Ich. Und auch der Gedanke, dass nur wenige Schritte viel bedingen können, war so gemeint. Konkret dachte ich beim Schreiben zwar an gedankliche Schritte, aber das schließt deine Interpretation nicht aus. Diese Schritte sind gewollt, sollten aber empfehlungshalber nicht gegangen werden. Gleichzeitig sind die vorüberrauschenden Bilder gewollt, sollen es aber noch nicht tun. 2. Strophe: die Wolken stehen in der Metaphorik gerne für Rissiges, Ungreifbares, im weiteren Sinne auch Träume. Dies bietet sich hier für das Verständnis auch an. „Die Wahl wurde zur Qual“ bezieht sich dann ganz richtig auf die Wolken, wie auch Leben. Den Vergleich zum Berg sehe ich hier nicht, mal sitzt das lyrische Ich spirituell und tatsächlich auf dem Gipfel, mal nicht. 3. Strophe: Mit den Nornen als Schicksal bist du auf der sicheren Seite. Und die Sorgen beziehen sich auch auf das Leben, auf Präsenz und Zukunft. Das Verständnis der Entscheidung mag dir leichter fallen, wenn du die andere Bedeutung des Entscheidens mit in Betracht ziehst. Freut mich, dass es dir gefallen hat. Ich hoffe, ich konnte deinem Verständnis etwas weiterhelfen, ohne allem Vorzugreifen und die Mystik zu zerstören :D Grüße