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Obligations



Geschrieben von:   Morgenstern


Note Durchschnitt 2,0

Obligations
geschrieben von flemmilu am 30.07.2010
Bewertung zum Beitrag Obligations
Also:
Ich finde das Gedicht als beschreibung der Menschheit, wenn du das mit man meinst, sehr gut (obwohl du wahrscheinlich den männlichen Teil meinst) und mir gefällt die Wortwahl. Ich glaube, however, dass du einen typo in der letzten Zeile der zweiten Strophe hast (sollte da nicht "Nor" statt "No" stehen?
allerdings holpert das Vermaß ein wenig zwischendrin. eine Zwei also für ein nicht outstanding, aber rundum gut gelungenes Werk.


Kommentar des Autors vom 01.08.2010.

Nein. "Nor" ist hier nicht angebracht, würde die Aussage des Gedichts in Luft auflösen. Dass in dieser Zeile viel dichterische Freiheit am Werk war ist mir bewusst.
Obligations
geschrieben von flemmilu am 02.08.2010
Bewertung zum Beitrag Obligations
begging your pardon: was soll "No obey he must" heißen?
like, no one? or none?


Kommentar des Autors vom 02.08.2010.

No man must lose his faith and trust In God's word, no obey he must (no, he must obey!) Das soll das heißen. Ich befürchte du hast die Aussage immer noch nicht ganz erfasst, denn auch deine anderen beiden Interpretations-Vorschläge ergeben keinen Sinn.
Obligations
geschrieben von Lightbringer am 04.08.2010
Bewertung zum Beitrag Obligations
Bei der fraglichen Stelle hätte ich von Dir auch eher ein „nor obey he must“ erwartet. Die Forderung, Gottes Wort zu befolgen, entspricht nicht deiner sonstigen weltanschaulichen Ausrichtung. Und wo ich schonmal dabei bin, kann ich mich auch gleich meinen anderen Verständnisproblemen stellen: So wie ich das wiederkehrende englische „No man must“ hier übersetze, heißt es „kein Mensch muss“ und drückt also eine Abwesenheit von Zwang, kein Verbot aus. Aber die meisten Aussagen und Forderungen ergeben ziemlich wenig Sinn:

1. Duties as it’s mankinds will? Pflichten, die aus dem Willen der Menschheit abgeleitet sind?
2. Eine Forderung Gott zu gehorchen von dir ??
3. Hier eine Aussage der ich zustimmen kann. Und dann verwendest du hier das viel vorsichtigere „should“? Nimmst du es mit der Treue also doch nicht soo genau? ;o)
4. Und jetzt ein Aussagesatz? Was ist mit Auswanderern und Kriegsdienstverweigerern?
5. Die Strophe ist fein. Valar morghulis! Aber ein Zustand in dem es nichts mehr zu tun und nichts mehr, woran man glauben kann, gibt, erscheint mir hochgradig unwahrscheinlich. In der Situation sollte man vielleicht doch weinen, sich einmal ausschlafen, eine zweite Meinung einholen und schauen wie es dann aussieht.

Also was ist hier los? Wenn diese Überspitzungen einen ironischen oder humoristischen Effekt haben sollen, geht der Witz leider an mir vorbei. Es fehlt einfach eine Orientierungshilfe, was Spaß und was Ernst ist. Zumindest die letzte Zeile drückt eine bedeutsame Wahrheit aus. Wenn aber das ganze Gedicht ernstgemeint ist, ist es völlig überzogen.
Somit stimme ich flemmile ein stückweit zu: Sprachlich kein Gipfelstürmer. Da mich allerdings auch der Inhalt nicht überzeugt, möchte ich dem „rundum gelungen“ widersprechen. Von mir hätte es keine Zwei gegeben.


Kommentar des Autors vom 04.08.2010.

1) Du übersetzt "No man must" in diesem Kontext falsch. Ist Archaic English, findet sich unter anderem auch gerne bei Shakesspeare und heißt "darf". 2) Meine Weltanschauliche Ansicht; erweise dem lyrischen Ich ein wenig Respekt und verstehe dass andere, die es beeinflussen, vielleicht der Meinung sind, dass das Wort Gottes zu befolgen sei. 3) Definition mankind: Humans collectively, Humanity. Etwas freier abgeleitete: Die Menschheit heute, also die Gesellschaft. Society hätte nicht ins Versmaß gepasst. 4) Definition "Should": Used to express an obligation or duty. Im gemeinen Sprachgebrauch zwar als schwächer angesehen, jedoch nicht so definiert. Des weiteren brauchte ich mehr als ein Verb um die Verpflichtungen auszudrücken. 5) Ein Aussagesatz in der Tat: Das lyrische Ich scheint der Ansicht zu sein, dass Kriegsdienstverweigerer keine Männer sind. (Auch wenn das hier bestimmt ein paar Leute anders sehen.) Definition "abandon": To withdraw one's support from someone/something, usually in spite of duty. Auswanderer müssen also nicht umbedingt erfasst sein, es sei denn sie haben eine Pflicht für ihr Vaterland zu erfüllen. 6) Wie schön dass dir die letzte Strophe gefällt. Jedoch teile ich deine Ansicht persönlich nicht, dass ein Zustand Fehlens jeglicher Möglichkeit, unerreichbar sei. Vorallem wenn man all den vorher geschilderten Pflichten gerecht werden soll, aus dem Rahmen ihrer also nicht ausbrechen kann, um etwas zu tun. Auswandern war da schon einmal ein interessantes Stichwort. Nichts in diesem Gedicht war als Spaß gemeint und die Freiheit Themen zu überziehen, um sie zur Sprache zu bringen nehme ich mir getrost. Jetzt ließ das Gedicht und den Kommentar noch einmal in Ruhe, weine dich aus, schlaf einmal darüber und gib mir dann gefälligst eine Antwort. Freundlicher Gruß
Obligations
geschrieben von Lightbringer am 05.08.2010
Bewertung zum Beitrag Obligations
Ich entspreche deiner, wenn auch nicht sehr gefällig formulierten, Bitte. Weinen etc. war nicht erforderlich, da ich keiner trostlos scheinenden Situation begegnet bin.

1.)Das verneinte „must“ als Verbot soll also Kein Mensch darf... heißen. Soll mir recht sein, obwohl ich, da die Verneinung ja nicht direkt zum Verb gehört, zunächst anders übersetzt hatte. Passt aber insofern besser, als der fordernde, autoritäre Ton dann komplett durchgehalten wird.

2.) Das Lyrische Ich tritt nicht direkt in Erscheinung. Wenn du die Forderungen, die der Sprecher aufzählt, jetzt als von außen an ihn herangetragen verstanden wissen willst, fehlt im Gedicht jeder Versuch, diese Distanz aufzubauen. Wenn sie von ihm selbst ausgehen, bleibt meine Feststellung, dass Sprecher und Verfasser stark voneinander abweichen, so stehen.

3.) Der Versuch, die Menschheit oder auch Gesellschaft zu personifizieren und ihr einen Willen zuzuschreiben geht zumindest hier nicht auf. Und aus diesem völlig unbestimmt bleibenden Willen lassen sich auch keine Verpflichtungen ableiten. Zu große Worte, zu wenig Inhalt.

4.) Spricht ja nichts gegen „should“. Ich wollte nur wissen, ob die Abstufung, die du durch den Verbwechsel vornimmst, so gewollt ist.

5.) Du verwendest „man“ also ausschließlich als „Mann“ ? Soll mir Recht sein, was haben Frauen auch in einem Gedicht über Vaterland, Pflichterfüllung und Treue verloren? * lol *

6.) Gerade wenn man all diesen Pflichten werden wollte, ist der Zustand, indem man ruhen kann, weil es nichts mehr zu tun gibt, praktisch unerreichbar.

Vielen Dank für die ausführliche Erwiderung, die mir zu mehr Verständnis verholfen hat. Deine Freiheit, beliebig viel Pathos in deine Gedichte zu legen, stelle ich nicht in Frage. Im Gegensatz zu knochengott auch nicht die Freiheit, mittelmäßige oder weniger als mittelmäßige Werke zu veröffentlichen. Hey ich helfe Dir sogar durch ausführliche Kritiken, auf dass der Mist von heute Dünger für die Kreativität von morgen werde. Ich grüße zurück.


Kommentar des Autors vom 06.08.2010.

Deinen Gott zum Gruße 1) Wäre somit erledigt. 2) Schlecht kommentiert von mir. Ob es sich um das lyrisches Ich oder meine Wenigkeit handelt ist hier egal. Ich will also auch keine Distanz oder irgendwas in der Richtung aufbauen, wir reden aneinander vorbei. Sprecher und Verfasser weichen nicht voneinander ab, nicht im Geringsten. Auch der Verfasser fühlt sich des weiteren deinen Glauben hin und wieder aufgedrückt. Sei es durch spitzfindige Kommenatre, ernsthafte (teils von dir begonne) Debatten und schon das obligatorische an Weihnachten in die Kirche gehen. Den verdammten Gemeindebrief, den ich mir jede Woche aus dem Briefkasten ziehen muss, mal außenvor gelassen. 3) Weder aus dem "Wort Gottes" noch aus der personifizierten Gesellschaft, werden weitere Verpflichtungen abgeleitet. Jede Strophe ist in sich schlüssig. Also kann ich sehr wohl sagen, dass ich das Gefühl habe, dass die Gesellschaft mir Verpflichtungen aufrückt, ohne sie näher zu konkretisieren. Komplett gegen den Strom schwimmen tut nämlich keiner von uns, auch wenn viele sich noch so gerne so profilieren. 4) Ist geklärt. 5) Der Verfasser ist nunmal ein Mann. Er schreibt aus der Perspektive eines Mannes. Und das Wort "man" wird übrigens im ganzen Gedicht als "Mann" und nicht "Mensch" verwendet. Ausnahme: mankind, aber das ist wieder was anderes (s.o.). Im Übrigen ist das Thema des Gedichtes nicht ausschließlich die Punkte, die du ansprichst. 6) Serh wohl glaube ich, dass ein Zustand des Nichtstuns erreichbar ist. Du hast sicher auch schon Erfahrungen, zumindest mit dem praktischen Nichtstun, gemacht. Dass du dann nicht deinen Glauben an Gott verlierst, sei dir überlassen. Mir zumindest, werden eben all jene aufgezählten Situation oft gleichgültig, bzw. unerfüllbar. Dann schließe ich mit der letzten Strophe. Auf dass aus der Scheiße deiner letzten 3 1/3 Zeilen Ähren der Erkenntnis sprießen. Und noch ein Gruß zurück.
Obligations
geschrieben von Lightbringer am 08.08.2010
Bewertung zum Beitrag Obligations
Ähren der Erkenntnis sind immer erfreulich. Aber egal wieviel Mist oder Scheiße wir als Dünger drauf kippen und wieviele Erklärungen und Rechtfertigungen du als Stützen in den Boden rammst, diese Gedichtspflanze wächst nicht weiter. Zäunen wir sie also ein und begeben uns in eine andere Ecke des Gartens.