Havarie Lange lag ich in der Flaute,
nur noch träge stand die Wacht
als sich Sturm zusammenbraute,
kam er just aus Mitternacht.

Hirngespinste, Ungeheuer
kaperten mein Seelenschiff
Griffen gierig nach dem Steuer,
nahmen Kurs aufs nächste Riff.
Nebelleuchten, hohe Brecher,
Sturm und Regen ins Gesicht,
hielt die Mannschaft unter Decke,
sah es wohl, doch handelt’ nicht.

Selbst der Planken lautes Bersten,
trug der Wind sogleich davon.
Wassereinbruch allerorten,
dunkles Meer kennt kein Pardon.
Sinke nun dem Grund entgegen,
trübes Wasser nimmt die Sicht,
Schlingalgen sich um mich legen,
immer schwächer wird das Licht.

Unter mir die Wracks von andern,
blank gewaschen ihr Gebein.
Kann der Traum den Träumer töten,
Leben untergeh’n im Schein?

Oben jetzt wohl klarer Himmel,
Segel die sich bläh’n im Wind.
Und das blaue Meer deckt gnädig
uns, die wir gesunken sind.