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Antimensch



Geschrieben von:   Khaine



Antimensch
geschrieben von Franklin M. Bekker am 10.05.2006
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vorsichtiger vorschlag darüber, was ein mensch nach diesem text sein könnte: ein verachtungswürdiges gebilde aus schrott. ... aber das ist vielleicht zu einfach... írgendwann mach ich einen ernst gemeinten vorschlag ;)
Antimensch
geschrieben von Anetreus am 19.05.2006
Bewertung zum Beitrag Antimensch
Der Text lässt mir viel Gedankenspielraum. Die Version, die am besten zu passen scheint: Krieg zerstört die Welt, die Menschen bauen ihre Städte wieder auf. Als Grund für den Krieg, die Zerstörung und das Leid soll der technologisch fortgeschrittene Mensch herhalten, daher die Skulptur aus „Stahl und Beton, Plastik und Pappe, Kupferdrähte und Glasfasernkabel“. Dem gibt man die Schuld und spuckt ihm ins Gesicht.
Ich war noch nie ein großer Fan von Technologiefeindseeligkeit, daher gefällt mir diese Version natürlich nicht. Aber andere Leser können bestimmt andere Interpretationsversionen präsentieren.
Jedenfalls hat sich der Skulptur-Künstler viel Mühe gegeben, nur um jemanden ins Gesicht zu spucken – ein Mann mit starken Prinzipien, würd ich sagen ;-)
Antimensch
geschrieben von Silence am 20.05.2006
Bewertung zum Beitrag Antimensch
Also ich sehe das eher als Kritik an der Art der Menschen miteinander umzugehen an. Wenn ich das jetzt mal interpretieren würde, dann würde herauskommen: Menschen sind anderen Angehörigen ihrer Spezies gegenüber sehr unaufgeschlossen; sie machen sich keine sonderliche Mühe, ihr gegenüber kennen zu lernen; sie gehen lieber den einfachen Weg des Vorurteils, woraus letztendlich Kriege entstehen können - weil Menschen sich nicht verstehen; Nach solchen Ereignissen verfliegt die durch Blut gewonnene Einsicht jedoch sehr schnell und der Mensch geht seiner Gewohnheit nach und schaut nur nach vorn, auf den Wiederaufbau seiner Mauern gegenüber anderen Menschen
Warum sich der Künstler so viel Mühe gegeben hat hab ich noch nicht herausgefunden, warum er gespuckt hat hab ich aber denke ich aus meiner Sicht geklärt.
Antimensch
geschrieben von Franklin M. Bekker am 06.06.2006
Bewertung zum Beitrag Antimensch
Was erachte ich als wichtig?
Der Text beginnt in einer zertrümmerten Welt, oder in einer neuen Welt... Das heißt, dass die Welt neu errichtet werden kann, jedoch mit einer Welt wird auch immer ein menschenbild errichtet.
Dann gibt es diesen Fremden. Was ist ein fremder für ein Mensch? Vielleicht einer bei dem man sich noch nicht einig ist, ob er zur eigenen Gruppe Menschen gehören kann. Vielleicht einer der das Potential hat in die Gruppe aufgenommen zu werden, wenn das Vertrauen da ist... oder wenn die Menschenbilder kompatibel sind, denn Vertrauen fordern wir, unser Menschenbild. Wenn er sich also als würdig erweist, wird man ihn dazu gehören lassen.
Der Fremde beginnt nun mit seinem Hammer aus Schrott aus dem Zeug aus dem "der alte Mensch" (jene Sorte Mensch, die den Krieg geführt hat) seine Welt geschaffen hat ein Menschenabbild zu errichten. Die gleichmäßigkeit seines Hammerschlages, die Berechnbarkeit des fremden Tuns macht, dass die anderen Menschen heraus kommen und ebenfalls mit dem Wiederaufbau beginnen. Der Unterschied zwischen Krieg und Frieden mag der der Berechenbarkeit sein...
Hier steht ganz stark das schöpferische Moment im Vordergrund. Bis zu dem Zeitpunkt, da der Akt des Schaffens abgeschlossen ist. Nun steht dort dieses Menschengebilde aus Schrott, das ich höchst problematisch finde. Was ist es? Was ist die Aussage? Der Mensch bildet sich auf der Grundlage des Überkommenen? Der Mensch bildet sich im Mitentwurf zu seiner Welt, also versteht sich so, wie er das von sich selbst Erschaffene versteht? Oder heißt es in Bezug auf die Überschrift: Dies ist der Antimensch, der wahre Mensch sollte eben nicht auf der Grundlage der "alten Welt" mit den Materialien der "alten Welt" gesachaffen sein?
Der Antimensch könnte schließlich auch der Fremde sein, der schließlich sein eigenes Kunstwerk anspuckt, also den so konzipierten Mensch verachtet. Darin steckt schließlich Verachtung und ein moment der Unberechenbarkeit, worin wiederum Krieg bestünde. Also könnte man meinen man hätte es mit einer Dynamik des Menschseins zu tun, die sich an außergewöhnlichen Menschen abspielt. Die eben das geöhnliche Menschenbild in Zweifel ziehen, es angreifen, die aber auch vermögen andere Bilder zu repräsentieren. Im Aufbau, im Schaffen der Frieden, das Heil. In der verachtung, der Moral im Krieg, den Untergang und in allem nur eine Frage: Was ist der Mensch? Frieden als Durchgangsphase ermöglicht den Schluss: Krieg und Frieden, Schöpfen und Zerstören, Lieben und Missachten. Aber nicht: bewahren. Nicht auf Zeit.