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Autor: knochengott

Erstellt am: 05.03.2006

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angenehm gefühllos



Geschrieben von:   knochengott


Teil des Episodenwerkes: wolf!

  - Einleitung
  - Kapitel 1: neue regeln
  - Kapitel 2: angenehm gefühllos
  - Kapitel 3: taktisch einsam
  - Kapitel 4: angepaßt süchtig
  - Kapitel 5: sensorisch monoton
  - Kapitel 6: organisch vertraut
  - Kapitel 7: erschreckend sanft
  - Kapitel 8: eisig glühend


Das Krachen von festem Gummi auf die Wirbelsäule löst ein entspanntes Prickeln bei mir aus. Der Kerl, den die Bullen in der Mangel haben, scheint diese Regung nicht zu teilen, sein Schreie dringen über die Straße zu mir. Doch ich bemerke es kaum, das statische Summen unter meinen Füßen läßt jedes andere Geräusch zur Nichtigkeit verschwimmen. Mein Wagen steht irgendwo hinter mir und Frankie singt traurig vom Schnee, Schnee den ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Ich nehme noch einen Schluck aus meiner Dose Mixery und lasse ihn die Zunge überrollen.
Ich frage mich, warum er wie der Regen schmeckt.

Es wird noch regnen, mein neurales Netzwerk kann es fühlen. Wieder ein Schrei, diesmal leise und kläglich. Und feucht. Sein Blut scheint ihm nicht zu schmecken. Meine Füße summen und kribbeln. Das Magnetfeld des Energieumwandlers versucht meine Biosignatur zu verschieben und sendet stoßweise Störungen durch meine körperliche Atmosphäre.
Keine Chance, die Physis ist und bleibt stärker als die plumpe Mechanik. Doch der Blutfluß regt sich unter heftigen Anstrengungen und scheint meine Füße nur schwerlich zu erreichen.
Ich schiebe einen Schluck Mixery nach, um den Fluß am laufen zu halten. Irgendwo habe ich gehört, es sei nicht normal nachts auf einem Energieverteiler zu sitzen und seine achte? neunte? x-te? Dose Mixery zu trinken.
Sei's drum, Schmiermittel für die Maschine, süß und feucht und stark überschätzt in Anzahl und Wirkung. Mein Sonar reagiert auf die soeben eintretende Stille und verwundert dreht sich mein Kopf auf den rostigen Schienen des Halses. Sie knarren laut und ein stechender Schmerz durchzuckt mich. Automatisch hebt sich die linke Hand und mit einem kühlen Gefühl legt sich das glatte Metall meiner Fingerprothese an den Hals. Ich habe ihn im Krieg der Wölfe verloren, glaube ich, doch die Prothese ist mit cybertechnischen Extras bestückt. Eine winzige Nadel dringt durch meine Haut und das eintretende Rauschgift löst eine gleißende Kälte aus. Das Knarren hält an, doch der Schmerz wird eingefroren.
Ein Roboter kennt keinen Schmerz oder so ähnlich.

Sie haben ihn gepackt und reißen ihn an den hinter dem Rücken gefesselten Händen hoch. Er wimmert. Natürlich, was sonst kann man in dieser Situation noch tun. Doch sein Körper entschließt sich zu einer weiteren nonverbalen Kommunikation mit der Außenwelt und sendet einen Schwall Blut und Erbrochenes durch seinen Schlund hinauf. Und seine Zielautomatik ist noch online, denn einer der Bullen beginnt wüst zu fluchen, als er der klebrigen Feuchtigkeit auf seinen Hosenbeinen gewahrt wird. Ich grinse in meine Dose. Armer Freak! Er wird wieder fallen gelassen. Weitere Schläge. Es kribbelt in meinen Füßen.
Habe ich das Magnetfeld schon erwähnt?

Die Reklametafel hinter meinem Rücken reagiert auf ein vorbeifahrendes Fahrzeug und übergießt die Straße und mich mit blutigem Licht. Es scheint wie ein Wink Gottes, ein ironischer Fingerdeut von ihm, daß dieses Licht mit den Schmerzen harmoniert. Doch etwas ist falsch an diesem Bild. Frankie hat soeben einen Schluckauf bekommen, der verdammte CD-Spieler spinnt schon wieder. Die Dose wird fallengelassen und heftet sich zu ihren anderen Kameraden an das Gehäuse des Konverters. Das Magnetfeld siegt über sie und hält sie unerbittlich in seinem Bann. Ich schwinge mich von dem Konverterkasten, wobei meine Fingerprothese mit einem leichten Zucken auf das Magnetfeld reagiert und trete einmal fest gegen meine Stoßstange. Rätselhafterweise bleibt der Schluckauf bestehen und so beuge ich mich in das innere meines Wagens und benutze die manuelle Kontrolle um den Song wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Es gelingt und Frankie beginnt eine Schnulze über die Invasion der Körperfresser zu singen. Ich liebe diesen Text. so lyrisch und trashig. Die nächste Dose liegt schon kühl und glatt in meiner Hand. Mir treten Tränen in den Augen. Ein wunderbares Gefühl.

Mein Körper hievt sich wieder auf den Kasten, das summen scheint bei meiner Annäherung lauter zu werden. Kann Magnetismus intelligent sein? Ich hocke mich auf den Kasten und lege mein Ohr gegen den Deckel. Sofort wird das Brummen lauter und mein Kopf beginnt sich zu verziehen. Schnell reiße ich ihn hoch und stelle mich aufrecht hin. Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich vorhin schon stand. Dieses Experiment habe ich vor ein paar Minuten schon einmal gewagt und die Verzerrung meines Kopfes gespürt.
Ich überlege.
Wie lange bin ich schon hier?
Wie oft habe ich schon experimentiert?
Und wie muß ich jetzt aussehen?

Etwas berührt mich an der Schulter und entsetzt wirbele ich herum, die Fäuste nach oben gerissen, keine Schmerzen. Doch es ist nur einer der Bullen, ein Ork. Er schaut mir direkt in die Augen und seine Reißzähne glitzern schwärzlich im violetten Mondlicht.
Er sagt etwas, aber die letzte Ladung Burn hat mein Sonar gestört, seine Stimme kommt nur als träges schleimiges Geräusch an. Er hebt die linke Hand, groß genug um mein Gesicht zu zerquetsche und instinktiv vollführen meine Hände einen Tanz, der informierte Quellen als den Weg zur vierzehnten Ebene bekannt ist. Auch er scheint dieses Wissen zu haben, denn er weicht entsetzt zurück und hebt beide Hände in abwehrenden Geste. Sein Partner dreht sich um, läßt den kleinen Freak, dessen linkes Schlappohr abgerissen und tot, wie eine Tierzunge neben seinem Kopf liegt, fallen und zieht seine Waffe. Der Neuralschocker ist für mein synaptisches System eine große Gefahr, weshalb es sofort auf roten Alarm schaltet und die Bewegung meiner Arme ausweitet. Mein linker kleiner Finger berührt wieder meine Haut, diesmal allerdings an der Schläfe und sofort wird alles unendlich langsam.
Ich schwebe.

danach...

Die linke Hand gleitet von der Schläfe zurück, dreht sich in der Bewegung halb um ihre mittlere Achse und verharrt in Schulterhöhe, Handfläche nach oben, seitlich und vorwärts etwa vierzig Zentimeter von meinem Körper entfernt. Die rechte Hand wandert den Körper hinab auf Höhe der Hüfte, das Handgelenk trifft mit dem äußeren Knöchel den Hüftknochen, Handfläche nach unten und vorn geneigt. Ein paar Laute, alt und leise verlassen meinen Mund. Dann bewegen sich beide entgegengesetzt aufeinander zu. Die Linke in selbiger Haltung nach unten, die rechte mit aufsteigender Handfläche nach oben, bis beide vor der Brust verharren. Die Finger spreizen sich. Die Hände beginnen zu rotieren, die rechte gegen, die linke mit dem Uhrzeiger, bis die gespreizten Daumen auf einer geraden Linie aufeinander zeigen. Meine Lippen formen Worte, diesmal lauter und schneller. Dann stoße ich meine Hände nach vorn und mit ihnen stößt mein Rachen einen Schrei aus, alt, böse und häßlich.

danach...

Zwischen den Bullen bildet sich eine Kugel, unsichtbar und tödlich. Eine eiserne Klaue schlägt heraus und nimmt dem ersten Bullen seine Waffe mitsamt Arm ab. Er schreit entgeistert auf und verblüfft mich mit seiner Reaktionszeit, denn normalerweise starren sie noch entsetzt, wenn ihre Körper schon zerstückelt sind. Der Ork wird mit einem schnellen Hieb der zweiten Klaue unschädlich gemacht, er fällt mit verdrehten Augen und am ganzen Körper schlotternd vor dem Energieumwandler zu Boden. Seine Wirbelsäule ist senkrecht zerfetzt, kein Signal dringt mehr von seinem Kopf nach außen. Nach ein oder zwei Sekunden gelähmter Panik gibt sein synaptisches System dem schock nach, er stirbt. Derweil ergießen sich die Eingeweide des ersten Bullen auf die Straße , während er schon hoch- und in die Kugel gerissen wird. Sie schleifen hinterher und eine schleimige Spur folgt ihnen. Dann schlägt die Klaue noch einmal ihre zackige Kralle in den Ork und hebt in spielend in die Kugel. Ich murmle noch ein paar Worte und auch der Freak verschwindet mit einem schnellen Hieb. Ich danke der Echse für ihre Dienste und schließe die Kugel wieder. Dann endlich kann ich aufatmen und mir eine neue Dosis Burn geben.
Angewandte Temporalphysik war immer mein Lieblingsfach gewesen.

Die Wolken reißen eine Spalt auf und fernes Licht trifft auf mein Gesicht. Mein Blick wandert nach oben, ich hebe die Dose und proste dem Mond zu. Sein vernarbtes Gesicht ist entstellt, die drei Buchstaben aber immer noch lesbar.
All die Raketen haben sie nicht vernichten können.
Die Dose schon wieder am Mund drehe ich mich um und mein feines Sonar fängt eine unscheinbare Schwingung ein. Ich stelle das trinken ein und beuge mich angestrengt nach vorn. Ein ganz sachtes Klirren ist zu hören. Ich orte die Richtung und drehe mich ihr langsam zu. Und gerade da bemerke ich, daß sich ein Gefühl in mir ausbreitet. Ein heißes Brennen.
Und genau in diesem Augenblick beginn es zu regnen, plötzlich und hart, die Tropfen prallen gegen Schulter und Kopf. Ich hebe mein Gesicht zum Himmel und lasse es auf mich regnen, naß und klar, kalt und rein. Herrlich.

Das Mädchen kommt vorsichtig um die Ecke. Sie hat schwarze Haare mit rote Spitzen, ist schlank gebaut und trägt ein Kleid. Schwarz. Die Augen dunkel umrahmt und der Blick irgendwie uferlos. Seltsam. Ich überlasse die leere Dose dem Magnetismus und springe herunter. Die Turnschuhe federn weich nach, kaum ein Laut ist zu hören. Der Regen verschluckt eh jedes Geräusch, sein Trommeln ist laut und monoton. Sie scheint mich gar nicht zu beachten, läuft einfach weiter und wirft ihre weiten Blicke umher. Und einen Sekundenbruchteil, bevor sie in mich hineinläuft, erkenne ich diesen Blick. Sie ist blind.

Sie stößt gegen mich, aber nur ganz sacht, als hätte sie mich schon bemerkt. Ihre Augen sehen direkt in meine, die Pupillen sind milchig grau und trübe. Ich packe ihr Handgelenk fest, doch sie zuckt nicht zusammen, sondern lächelt mich an. Irgendwie erwartend. Oder fordernd. Ich kann es nicht definieren, aber im Moment interessiert es mich auch nicht, denn alles was ich spüre ist ihr Körper und mein brennendes Gefühl. Ich packe auch das zweite Handgelenk und jetzt beginnt sie zu zerren. Ich reiße sie an mich und sie keucht auf. Es mag komisch klingen, aber es hört sich erregt an. Also biege ich ihre Arme unter Aufbringung von etwas körperlicher Kraft hinter ihren Rücken und bin erstaunt wie einfach es gelingt. Sie spielt mit mir, mimt nur das Opfer. Ich umklammere ihre Handgelenke mit der linken Hand und umklammere mit der rechten ihren Hals. Drücke zu. Fest. Sie keucht wieder, diesmal lauter, angestrengter. Ihre Lippen zittern und Feuchtigkeit schimmert auf ihnen. Speichel fließt aus dem Mundwinkel, ihre Augen verdrehen sich, während ihr Körper zittert. Sie bebt unter meinen Armen, einmal, zweimal, dreimal. Ich finde die Vereinigung ihrer Schenkel, greife hart zu und verwirrt ziehe ich die Finger zurück, lasse sie los. Sie fällt zu Boden, atmet keuchend ein und kann sich nur mit Mühe aufrecht halten. Ich betrachte meine Finger und koste sie.
Sie sind naß und schmecken nach ihr. Sie wirft mir einen Blick zu und lächelt.
"War das schon alles?" höre ich und bin gelähmt vor... was ? Freude? Angst? Erregung? Entsetzten?
Ich kann es nicht sagen, doch mein Körper reagiert schneller, als mein Hirn es zu verstehen vermag. Er kappt die Leitung des Panik-Buttons, fährt den Reaktor auf einhundert Prozent Leistung und übernimmt die Kontrolle. Den Geschmack noch im Mund reiße ich sie hoch, zerre sie an mich und küsse sie. Lang und heftig, fordernd und ungläubig, ängstlich und hoffnungsvoll.

Ihre Finger berühren meine Haut und mit jeder Berührung entflammt sie mein Fleisch. Sie ist wie die Pest, ansteckend, die Sinne raubend. Ich lasse ihre Lippen los, gleite hinab an ihrem Hals, grabe meine Zähne in ihre Kehle. Wie von allein haben meine Hände wieder ihre Handgelenke gepackt und halten sie fest, damit sie mich nicht stören kann. Ich will mein Verlangen stillen, sie will beherrscht werden, also läßt sie es zu, wehrt sich nicht, wimmert nur vor Lust unter meinen Zähnen, die sich seitlich in ihren Hals senken. Ich beiße zu, beiße, bis sie schreit und ich Blut schmecke, dann lasse ich ab von ihrem Hals, trinke die Tropfen gierig und wandere weiter hinunter. Wasser mischt sich mit Blut.
Ihre Brüste, klein und zart, wie bei einem Kind, streife ich mit meinen Zähnen, immer wieder, minutenlang. Sie erschaudert immer wieder aufs neue, nicht wissend wann ich zubeiße. Sie sind nach wenigen Sekunen naß durch den Regen und er schmeckt wunderbar auf ihrer nackten Haut. Weich und hart zugleich. Als ich endlich meine Zähne in ihr Fleisch schlage, schreit sie erneut und wieder geht ein Beben durch ihren Körper. Ich reiße ihr den Rock vom Leib und ihr Geruch nimmt mir die letzten menschlichen Sinne.
Animalisch geifernd und knurrend stoße ich sie hart zu Boden, reiße sie heran und zerfetze ihren Slip. Meine Lippen finden die ihren, die rot sind und pulsieren. Sie keucht wieder auf, diesmal erstickt der Schrei fast, als sich meine Zunge tief in ihr Empfindlichstes bohrt und meine Lippen an ihren zu saugen beginnen. Ich schließe meinen Mund ganz um sie, atme ihren Geruch ein, presse ihre Schenkel an meinen Kopf und stoße Zug für Zug heißen Atem in sie hinein während Regen auf meinen Kopf prasselt und ihr Stöhnen in der Luft liegt. Bald scheint ihr Leib zu glühen und sie windet sich, als ich wieder ihre Lippen mit meinen Zähnen packe und meine Zunge ihren Weg findet. Sie zerrt an meinen Haaren, will mich daran hindern, sie zu weit zu bringen, doch ich stoße nur noch tiefer hinein, werde rasend unter ihrer Hand und mit einem weiteren Beben verkrampft sich ihr Körper.
Dieser Schrei ist lang und laut und sie zuckt noch einmal, nein zweimal zusammen, während ich ablasse, ihr eine Pause gönne. Ihr Gesicht und ihr Körper sind feucht vom Schweiß und Regen, ihre Haare kleben an ihrem Hals, der die Male meines Bisses trägt. Sie atmet hektisch und seufzend, doch ihre Hand greift schon wieder nach meinen Haaren, zieht mich vorwärts zu sich hin und wieder versinke ich in ihrem Schoß, wieder beginnt sie zu keuche, doch diesmal bleibe ich eine Weile unter der Oberfläche, lasse ab, wenn sie das Eis zu durchbrechen droht, heize sie auf, immer mehr und mehr, wieder und wieder, bis sie es schließlich nicht mehr aushält.
Sie will mich wegstoßen, doch ich habe nur darauf gewartet und wehre ihre Hände ab, richte mich über ihr auf und stoße in sie hinein. Sie krümmt sich kurz zusammen, als es passier, der Schrei wird von den verschlossenen Lippen zurückgehalten. Dann kann sie ihn nicht mehr halten, er schießt durch die Luft und verklingt mit einem erneuten Beben ihres Körpers.
Sie durchbricht das Eis, fällt zurück und taucht wieder ein in die dunkle Tiefe.
Ich stoße fest zu, wieder und wieder und jeder meiner Stöße läßt sie weiter hinauf steigen zur Decke aus Eis. Ich beiße sie, in ihren Hals, trinke ihr Blut, gierig, haltlos. Sie keucht unter mir, kommt der Oberfläche immer näher und näher. Meine Nägel graben sich in ihr Fleisch, rote Striemen auf weißer Haut, meine Finger schließen sich um ihren Hals, drücken zu... lockern sich... drücken zu... lockern sich... immer wieder und wieder und wieder, bis wir beide mit einem Schrei, einem tierischen Gebrüll die Oberfläche durchbrechen und uns gemeinsam in die dunkle Tiefe zurücksinken lassen.
Der Regen hört auf und wir sind...
endlich ertrunken, endlich frei, endlich tot.

Ihre Finger streichen über meine Haut, zart und liebkosend. Sie streicht Wasser zusammen und läßt Tropfen von ihren Fingern auf meine Haut fallen. Vorsichtig.
"Wolf" sagt sie , leise und lieblich, der Klang läßt mich schaudern
Ich schrecke hoch, stoße mich von ihr ab und schiebe mich auf dem Rücken von ihr weg. Ihre Liebkosung ekelt mich an. Ich hebe die rechte Hand, knicke alle Finger bis auf Zeige- und Mittelfinger ein und hebe ihn in Augenhöhe. Sie schaut verwirrt und kläglich umher. Ich reiße mich zusammen, murmle die Worte und sie verschwindet. Die dritte Ebene dürfte nicht zuviel für sie sein. Etwas in der Art, wie sie es gerade erlebt hat und etwas in der Art, das sie noch nie erlebt hat. Ich denke es wird ihr gefallen. Ashock sagt, es ist klasse.

Seufzend stehe ich auf, ziehe meine Hose hoch und schlurfe zu meinem Auto. Frankie säuselt inzwischen vom Ende und alten Freunden und fast wird mir schwer ums Herz. Aber halt, ich habe kein Herz, also beuge ich mich in den Wagen, drehe Frankie lauter und nehme mich des letzten einsamen Mixery an. Fast wie magnetisch angezogen fällt mein Blick auf den Konverterkasten und ich zähle die daran hängenden Dosen. Bei acht verzähle ich mich und gebe auf. Ich klettere vorsichtig hinauf, er ist rutschig von dem Regen und die Kanten lächeln mich gefährlich an, mein linker kleiner Finger prickelt kurz, als er den Kasten berührt und ich glaube das monotone Summen, daß aus ihm kommt, wird lauter.
Sollte ich meinen Kopf auf den Deckel legen und lauschen?
Habe ich das schon mal getan?
Heute abend?
Heute nacht?