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Khaine


 
"Mitternachtskinder" von Salman Rushdie

- Geschrieben am 09.08.2008 um 20:58. 


Da wir ein Literaturforum haben und es auch nutzen sollten ;)

Also das letzte Buch das mich ziemlich in Erstaunen versetzt hat, stammt von Salman Rushdie, einem aus Indien stammenden Pakistanie der in England aufgewachsen ist und seine Erfahrungen aus drei Kulturen in seinen Büchern verarbeitet und so den Blickwinkel des Lesers in seiner methapherreichen, meist zynischen Sprache erweitern kann.

Das Buch handelt primär von zwei Menschen die gleichzeitig zur Welt kamen, nämlich genau um Null Uhr, Am Tag als Indien seine Unabhängigkeit erreicht und die von einer Krankenschwester böswillig vertauscht werden.

Der eine ist Shiwa. Er wächst auf als Sohn eines mittellosen hindu Straßenmusikers und muss sich früh behaupten lernen. Aber das ist nicht seine Geschichte.

In erster Linie geht es um Saalem der bei den Sinais landet, eine reiche pakistanische Familie die ihn für ihren eigenen Sohn hält.

Das Buch ist als "Autobiographie" Saalems geschrieben, wobei er sich gerne als allwissender Erzähler (oder Zyniker) anmaßt über andere, meist zynisch, zu schreiben und bring auf diese Art die unschönen Dinge des Menschen und des Alltags in den Vordergrund und lässt uns sowohl unsere als auch die indisch-pakistanische Welt um einiges schmutziger erscheinen.

Da Indien das Land vieler Götter und Wunder ist, geschiet es das alle Kinder die am Tag vor oder nach dem Unabhängigkeitstag geboren wurden mit magischen Fähigkeiten ausgestattet wurden. Je näher der Stunde Null desto stärker. Saalem der wie eine Radio oder Funkgerät die Gedanken anderer Menschen auffangen und sich in deren Köpfen einnisten kann, entdeckt bald das er diesen auch Nachrichtigen zukommen lassen kann und spürt sämtliche "Mitternachtskinder" auf um sie in seinem Kopf zur Mitternachtskinderkonfere nz, der MKK, zu versammeln. Die Kinder werden sich ihrer bewusst und man streitet darüber ob man eine Bestimmung habe.
Doch die löblichen Ziele zerfallen in diesem magischen Kindergarten als alle mit ihren eigenen Problemen konfrontiert werden und als Saalem von seiner Geburt erfährt schließt er den MKK aus Angst Shiva könnte sein Erbrecht einfordern.

Im wesentlichen geht es nun um Saalem, seine Kindheit in Bombay und Pakistan und seine Selbstfindung als junger Mann zwischen den Kulturen.
Da er durch seine besondere Geburt an sein Land "gebunden" ist erfährt der Leser viel über die Geschichte Indiens und Pakistans bis zum Schluss die Mitternachtskinder als junge Erwachsene tatsächlich vom Schicksal daran erinnert werden das sie was besonderes sind.

Allein die ersten 150 Seiten beschreiben die Famile Sinai, angefangen beim Großvater der in Heidelberg Medizin studierte und im "primitivem" Kashmirgebierge zurück nicht mehr heimisch werden kann bis zur Ankunft der "Eltern" Saalems in Bombay.
Im Gegensatz zu "Die Nebel von Avalon" sind diese ersten Seiten aber keineswegs langweilig oder trocken sondern geben einen ersten Vorgeschmack auf das Buch und die Welt in der es spielt.

Überhaupt ist die Sprache das faszinierendste am Buch und die Erzählttechnik Rushdies bei dem selbst alltägliches, unscheinbares zu einem Phänomen wird.

So habe nun schon zuviel geschrieben. Kann jedem der was zum schmökern sucht dieses Buch empfehlen.

 

 
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Morningstar


 
- Geschrieben am 15.08.2008 um 19:36. 

hört sich interessant an, wenn ich wieder geld hab, leg ichs mir zu^^
gruß
 

 
User offline
 
Khaine


 
- Geschrieben am 26.08.2008 um 10:58. 

auch wenn es ziemlich dick ist, habe ich nicht mehr als 9,90 bezahlt. Kaufs dir lieber dann, wenn du Zeit hast ;)
 

 
User offline
 
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