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Autor: knochengott

Erstellt am: 30.06.2013

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Geschrieben von:   knochengott




Der Autor hat folgende Stimmungen f�r sein Werk angegeben:
traurig



Die Tür knallt ins Schloss, während ich den Schlüssel auf den Tisch fallen lasse. Ich versuche leise zu sein um Lana nicht zu wecken, aber meine Schnürsenkel haben sich verheddert und ich falle beim Versuch meinen linken Schuh auszuziehen beinah um. Endlich habe ich beide Schuhe ausgezogen und die Jacke an die Garderobe gehängt. So leise es geht schleiche ich ins Schlafzimmer und öffnen die Tür. Die Türangel quietscht und wieder einmal verfluche ich die Altbauwohnung. Aber Lana wollte unbedingt in eine ziehen, also leben wir jetzt mit knarrenden Dielen und quietschenden Türen.
Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt haben sehe ich, das Bett ist leer, Lana noch nicht zu Hause. Ihr Mädelsabend scheint gut zu laufen. Eine schneller Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es halb vier ist. Ich grinse und freue mich auf morgen. Lana ist so süß wenn sie einen Kater hat. Schnell schlüpfe ich aus meiner Hose und dabei erwische ich nochmal den Zettel, den mir die Bedienung vorhin zugesteckt hat. Den ganzen Abend ist sie um mich herumgeschlichen und hat mit schöne Augen gemacht. Passiert mir nicht jeden Abend, aber doch ab und zu. Der Zettel landet auf dem Nachttisch, damit ich ihn morgen Lana zeigen kann. Es kommt selten vor, dass wir getrennt zu einer Party gehen, doch heute war sie mit ein paar Mädels von der Arbeit verabredet und ich habe deswegen meine Kumpels in einer Bar getroffen. Mal sehen, ob sie auch angebaggert wurde.
Ich lege mich ins Bett und freue mich aufs aufwachen. Brötchen, Kaffee und meine kopfkranke Freundin, mit der ich über die Bedienung lachen kann.

Die Tür knallt ins Schloss, während ich die Treppen hinunterlaufe. Ich kann die einzelnen Stufen kaum erkennen, alles verschwimmt vor meinen Augen. Lana hat mir erzählt wo sie letzte Nacht gewesen ist und es gab nichts zu lachen. Nach all der Zeit in der wir beide angebaggert wurden und uns darüber amüsiert haben, nach all der Zeit in der Paare um uns herum zerbrochen sind weil er oder sie nicht die Hosen zulassen konnte. Ich mag gar nicht darüber nachdenken. Und wie trivial es klang. Alkohol, natürlich war Alkohol im Spiel gewesen. Das Leben ist also doch eine beschissene Seifenoper!
Hinter der Haustür empfängt mich Regen, ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen, die Wut lässt meine Gedanken kreisen. Ich muss mich beruhigen, ich muss hier weg, ehe ich ihr wehtue. Ein Lachen kommt aus meinem Mund. Als ob es nicht recht und billig wäre ihr weh zu tun, nachdem sie mir schon weh getan hat. Ich drehe mich nach links und gehe los. Irgendwann finde ich mich wieder, wie ich vor der Bar stehe, in der ich gestern Abend war. Und als ich sie betrete frage ich mich ob es Zufall ist oder ich irgendwo im Hinterkopf einen Plan habe.

Die Tür knallt ins Schloss, während sie mir die Jacke von den Schulter zieht ohne ihre Lippen von meinen zu lösen. Lisa heißt sie, der Name stand unter ihrer Telefonnummer auf dem Zettel, den sie mir gestern zugesteckt hat. Was haben meine Kumpels anzüglich gegrinst! Und jetzt liegt der Zettel auf dem Nachttisch meiner Wohnung, wo Lana wartet. Soll sie doch!
Lisa war mehr als nur erfreut mich zu sehen und deutet mein kommen als Einladung. Sie hatte noch zwei Stunden Schicht, die ich mit Cocktails und dem Lesen von Lanas SMS herumbrachte. Und trotz all des Alkohols weiß ich noch wer ich bin. Und wer sie nicht ist.
Sie lässt mich für einen Moment los und wirft meine Jacke in die Ecke, ihre folgt, dann klebt sie schon wieder an meinem Gesicht und ich schmecke ihre Lippen. Sie sich weich und voll, schön und süß. Rückwärts gehen zieht sie mich mit sich, wohl in Richtung Schlafzimmer. Meiner Hände sind auf ihr und ich kann ihre Brustwarzen durch den BH hindurch fühlen. Ein Stöhnen eingleitet ihr. Sie tritt die Tür zu ihrem Schlafzimmer auf und zerrt mich mit sich aufs Bett. Kurze zeit später bin ich bis auf meine Unterhose nackt. Sie hat nichts mehr an. Ihre Brüste sind kleiner und ein großes Schlangentattoo läuft ihren linken Oberschenkel entlang. Wir küssen uns, küssen und küssen und küssen. Sie lässt mich kurz zu Luft kommen und zieht mir die Unterhose herunter.
„Der ist aber groß.“ sagt sie. Das habe sich schon gehört, es ist eine Art Geheimnis, das ich habe, etwas was man bei meinem äußeren nicht unbedingt erwartet.
Nicht das es mich jemals gestört hätte, nicht das es jemals besonders wichtig gewesen wäre.
Ihre Zunge berührt ihn und er zuckt, was sie zu einem kichern veranlasst. Dann nimmt sie ihn ganz in den Mund, etwas, was Lana nie hat fertigbringen können. Ich sehe nach unten und stelle erstaunt fest wie viel sie in den Mund nehmen kann. Es fühlt sich gut an, besser als ich es jemals erlebt habe und ich lehne mich wieder zurück, versuche den Kopf auszuschalten und es zu genießen.
Fast gelingt es mir.
Wenig später klettert sie an mir hoch und küsst mich. Salzig kann ich mich selber schmecken, als auch schon ihre Hand zupackt und sie sich auf mich setzt. Sie ist feucht und mühelos rutsche ich in sie hinein. Ein Seufzen und ein Zittern erschüttert sie.
„Wow, der geht tief.“ sagt sie und lächelt auf mich herab. Ich lächle zurück, automatisch, reflexartig. Dann beobachte ich wie sie sich auf und nieder bewegt und ihre Augen schließt. Ich greife ihre brüste, packe fest zu und reibe mit den Daumen über ihre Nippel. Sie stöhnt auf, beugt sich herab, ich richte mich etwas auf und wir küssen uns so heftig, das ihre Zähne meine Lippen gegen meine Zähne pressen. Ich schmecke Blut und erwidere ihren Kuss trotzdem.
Oder gerade deswegen, ich weiß es nicht.
Ihre Hüften bewegen sich schneller, ich ziehe sie zu mir herunter, presse meine Hände auf ihren Hintern, gebe den Rhythmus vor, arbeite mit meiner Hüfte dagegen und küsse sie, küsse sie, küsse sie.

Die Tür knallt ins Schloss, während sie im Bad verschwindet. Ich liege auf ihrem Bett und in meinem Kopf ist alles verkehrt. Mein Atem rast, mein Herz rast und trotzdem fühlt es sich kalt an. Ich fühle mich kalt an.
Ich richte mich auf und sehe mich um. Es herrscht Chaos in ihrem Schlafzimmer, Sachen liegen auf dem Boden herum. Ich entdecke meine Hose und plötzlich wird mir klar was gerade passiert ist.Taumle vom Bett hoch, greife mit zittrigen Händen meine Hose und suche meine Unterhose. Ich kann sie nicht finden, also ziehe ich meine Hose so an. Einer meiner Schuhe liegt halb unterm Bett, der andere in der offenen Schlafzimmertür. Die Socken trage ich noch. Meine Shirt ist am Kragen eingerissen, ich werfe es mir schnell über und suche fieberhaft das Zimmer nach meiner Jacke ab, als mir einfällt, dass sie im Flur liegen muss. Als sich hinter mir die Badezimmertür öffnet fliehe ich wie ein panische Tier.

Die Tür knallt ins Schloss, es regnet immer noch. Ich ziehe mir die Jacke über während ich mit steifen Beinen davonlaufe. Hinter mir höre ich sie meinen Namen rufen, nur einmal. Dann verflucht sie mich und damit hat sie recht. Ich laufe um die nächste Ecke, verschwinde. Der Regen dringt in meinen Kragen, durchnässt meinen Rücken und ich laufe weiter. Endlich komme ich zuhause an und als ich den Schlüssel aus meiner Tasche krame wird mir etwas bewusst.
Ich habe kein Zuhause mehr.
Diese Brücke habe ich gerade hinter mir abgebrochen.