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Autor: flegeton

Erstellt am: 04.09.2012

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Ebbe



Geschrieben von:   flegeton


Noch nie, seit ich mich selbst bedenke
Hab ich mich derart zart gefühlt.
Ich bleibe übrig in der Senke.
Die Flut, sie hat mich angespühlt.

Und zwischen Algen, feuchten Steinen
Lieg ich noch nackt im nassen Sand.
Ich bin erschöpft. Kann endlich weinen.
Ein Muschelsplitter in der Hand.

Ich atme gierig meine Schwäche
Wie Luft nach Jahren unterm Meer.
Ich friere kaum noch und zerbreche
Nicht mehr. Zumindest nicht so sehr.

Das Wasser flieht. Lässt mich alleine.
Jetzt wird es hell. Die Sonne brennt.
Der Sand wird trocken, fasst die Steine
Und bildet – fast – ein Fundament.

Und ich erheb mich schwach und bebend
Aus Angst vor einer neuen Flut.
Kaum da, doch ohne Zweifel lebend
Verschreckt von meinem eignen Mut.