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Autor: Kaylon

Erstellt am: 06.12.2009

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Tobi



Geschrieben von:   Kaylon


Anmerkungen des Autors:
Mein Erstlingswerk, dennoch ziemlich gut *find*





Der Autor hat folgende Stimmungen f�r sein Werk angegeben:
gespannt
belustigt



Sandras Verandatür war nur einen Spalt offen. Doch dies reichte ihm. Langsam, ganz langsam schob er die Tür weiter auf und schlich in den dunklen Raum. Vom Flur her schien ein schwaches Licht hinein und er konnte Sandra leise singen hören. Sie war wohl im Badezimmer und machte sich bereit fürs Bett. Er würde noch einige Minuten haben um sich ein Versteck zu suchen. Er hatte ihr Abendritual über die letzten Wochen und Monate genau studiert und wusste, dass Heute der Zeitpunkt gekommen war. Langsam schlich er über den Flur. Gleich würde er die Badezimmertür passieren. Er war nervös. Würde sie die Tür jetz öffnen wäre die "Überraschung" dahin. Er zitterte vor Aufregung und bewegte sich so leise er konnte an der Tür vorbei, sein Ziel klar vor Augen.
Nach wenigen Schritten erreichte er ihr Schlafzimmer. Sie hatte nur die Nachttischlampe angelassen, welche lange Schatten durch den Raum warf. Einmal als Sandra nicht nicht Zuhause war hatte er diesen Raum bereits ausgespäht. Obwohl sie alleine lebte erhob sich in der Mitte des Raumes ein Doppelbett. Es wurde von zwei kleinen Nachttischen eingerahmt. An der gegenüberliegenden Wand befand sich ihr Schminktisch mit einem großen Spiegel. Er konnte nie verstehen warum Frauen Make-Up und Parfüm benutzen. Wenn es erst wild wird verschmiert Make up, Deodorant vermischt sich mit Schweiss - er mochte das nicht. Er mochte Natürlichkeit. Er wollte Sandra berühren, sie riechen, sie lecken, sie schmecken und vielleicht auch ein wenig mit seinen Zähen zwicken. Das mochte er besonders. Ihr Geruch, ihr Duft - doch er konnte sich diesen Gedanken jetzt nicht hingeben. Noch stand er direkt vor dem Bett. Ihr Kleiderschrank war offen, doch das Bett wäre ein besserer Ort um zu warten. Leise kroch er darunter. Unter ihrem Bett war es recht geräumig, ein klein wenig staubig vielleicht doch das störte ihn nicht weiter. Er würde dort nicht lange aushalten müssen.
Genau in diesem Moment hörte er die Badtür. Er hörte das klicken des Lichtschalters, gefolgt von dem Geräusch ihrer Schlappen auf Holzfußboden. Sandra kam ins Schlafzimmer und setzte sich aufs Bett. Sein Gesicht war keine 20 Zentimeter von ihren Füßen entfernt als sie aus den Schuhen schlüpfte. Ihre Beine hoben sich und er spürte an den Bewegungen über sich, dass sie sich hinlegte. Es war noch nicht so weit, doch sein ganzer Körper kribbelte vor Vorfreude. Vielleicht ein kleiner Vorschuss? Er hatte das Für und Wieder noch nicht ganz abgewogen da reagierte er bereits. Beinahe geräuschlos schnappte er sich einen der beiden Hausschuhe. Er konnte nichts dafür, wenn es um Schuhe ging drehte sich in seinem Kopf alles. Mit einem leisen Klicken ging das Licht aus. Nun würde es nicht mehr lange dauern und er hatte den Schuh um sich zu beschäftigen. Leise roch er daran. Der Schuh war beinahe neu. Dieser seltsame Fabrikgeruch haftete deutlich daran doch er konnte Sandra leicht ausmachen. Es war nicht unangenehm, eben ein natürlicher Körpergeruch wie er ihn am liebsten hatte, überlagert von einem unterschwelligen Moschusduft. Bald würde er unter dem Bett hervorspringen und sich auf sie stürzen. Es würde nur einen Moment dauern dann würde Sandra ihm gehören.
Ein tiefes und gleichmäßiges Atemgeräusch gab ihm sein Signal. Leise rollte er unter dem Bett hervor. Mondschein berüherte ihre Silhouette - wie friedlich sie da lag. Doch er hatte lange genug gewartet. Er stürtze sich auf Sie. Mit einem verschuckten stöhnen wachte Sie auf. Sein Kopf war direkt vor Ihrem und sie spürte seinen hastigen Atem. Sandras linker Arm drückte sich gegen sein Gesicht, ihr Rechter tastete verwirrt nach dem Lichtschalter. Mit einem Klicken wurde der Raum in ein dämmeriges Licht getaucht. "Tobi!" Es war keine Angst in ihrer Stimme. "Auch wenn du noch klein bist, du schläfst draussen!"
Er starrte auf seinen Napf, T-O-B-I war in dicken Lettern eingestanzt. Ein Andermal würde er es schaffen.