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Autor: flegeton

Erstellt am: 16.07.2009

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Zweites Kapitel: Auf dem Planeten Fünf-Vier



Geschrieben von:   flegeton


Teil des Episodenwerkes: Guy-Do

  - Einleitung
  - Kapitel 1: Erstes Kapitel: Guy Do und seine Herrin
  - Kapitel 2: Zweites Kapitel: Auf dem Planeten Fünf-Vier


Es war nur noch ein Planet zu erforschen, bevor sie heimkehren mussten. Aber weder Iria noch das kleine Raumschiff wussten, ob sie das wirklich wollten.
In dieser Stimmung flogen sie den letzten Planeten an. Einen Namen hatte er nicht, nur eine Nummer: 456-76-54. Sie konnten ihn also selbst benennen, den derjenige der als erster einen Planeten erkundete hatte das Recht, ihm einen Namen zu geben. Doch es stellte sich herraus, dass der Planet so wenig einladend und sogar hässlich war, dass sie dazu keine Lust hatten. Unter sich nannten sie ihn Fünf-Vier, und das ist natürlich kein Name für einen echten Planeten.
Auf dem Planeten brachen tausende Vulkane aus, die bereits erloschenen hatten Krater hinterlassen, die zum Teil mit heißem Wasser gefüllt waren. Aus diesen Seen stigen Geisiere oder Gasblasen auf. Von Zeit zu Zeit wurde der Planet von Erdbeben geschüttelt, wodurch die Vulkane zerbrachen und ihre Bruchstücke und die Lava hatten sich über die Täler gelegt. Auf dem Planeten Fünf-Vier waren die Meere vollgestopft mit steinernen Inseln und Inselchen, sie aus ihnen hervorkamen, wie die Beeren aus einem Fruchtkompot, den man in eine Untertasse gegossen hatte. Die Flüsse verloren sich in den Bergen, verschwanden unter der Erde um an anderer Stelle wie eine Fontäne mitten aus einem See hervorzubrechen. Täler gab es keine, den als Täler konnte man die Halden aus Schutt und Steinen nicht zählen. Diese Sinn- und Trostlose Welt wuede von vier kleineren, roten Sonnen erhellt, so dass es dort niemals Nacht wurde, aber auch nie richtig hell. Die Schatten jagten über die Felsen und Pfützen, je nach dem, welche der Sonnen gerade am hellsten schien.
Lebewesen gab es auf dem Planeten nur wenige, und die die es gab verbargen sich in den Felsen und Meeren in ständiger Furcht vor dem nähsten Beben oder Vulkanausbruch.
Und diesen Planeten sollten Iria und Guy-Do erforschen.
Eine algemeine Karte erstellen, eine geologische Karte, eine Karte der Gewässer und Proben von Mineralien und Pflanzen sammeln...
Ein Lager auf der Oberfläche bauten sie gar nicht erst auf, sondern begaben sich in den Orbit. Weil Guy-Do niemals schlief arbeitete er rund um die Uhr. Zu allererst machte sich Iria belegte Brote. Sie war es so gewohnt sich von Broten zu ernähren, dass sie schon vergessen hatte, wie eine Suppe aussah.
Da hörte sie die Stimme des Schiffes. \"Auf diesem Planten war vor kurzem jemand.\"
\"Warum glaubst du das?\"
\"Hier wurden Sprengungen durchgeführt und sogar Schächte gegraben.\"
\"Merkwürdig.\" Sagte Iria. \"Nach allen Aufzeichnungen sind wir die ersten auf Fünf-Vier. Das bedeutet, das derjenige der hier war nicht wollte dass man davon weiß.\"
Guy-Do schüttete die Bilder, die er bereits gemacht hatte über den Arbeitstisch, und Iria überzeugte sich, dass ihr kleines Schiff wie immer Recht hatte. Ein ungeschultes auge hätte nicht erkannt, wo das natürliche Chaos aufhörte und wo sich zu ihm die Spiuren menschlicher Arbeit gesellten. Einem Spezialisten allerdings war alles klar.
Eine noch erstaunlichere Entdeckung machten sie ungefähr eine Stunde später.
Sie flogen gerade über einer sehr düsteren Erdspalte, die mit Felsbrocken zugeschüttet war, auf ihren Grund floss, mal unter den Steinen verschwindend, mal wieder auftauchend ein heißer Bach. In der nähe schnaufte friedlich ein Vulkan.
\"Achtung.\" Sagte Guy-Do. \"Ich sehe einen Gegenstand künstlichen Ursprungs.\"
Iria stürzte zum Bildschirm.
Am Bachufer im Schatten der Felsen war ein orangener Fleck zu erkennen.
Sie sanken schnell herab.
Der orangene Fleck entpuppte sich als zerknülltes, zerrissenes Zelt.
Guy-Do stieg vorsichtig in die Spalte herab, Iria rannte schnell nach draußen um sich das Zelt aus der Nähe anzusehen.
Sie verstand, dass ein Unglück geschehen war. Offensichtlich waren auf den Planeten Forscher oder Touristen gekommen und in ein Erdbeben geraten.
Iria ging den Abhang ein Stück hinauf und beuchstäblich zehn Schritte entfernt entdeckte sie die Reste eines in Stücke zerbrochenen Sternenkutters.
Nach dem sie sich vergewissert hatte, das niemand im Kutter war ging Iria weiter den Fluss hinunter, von dem kleine Dampfstrahlen emporstiegen. Plötzlich erstarrte sie.
Unter einem Felsvorsprung lag ein dunkelhaariger junger Mann.
Er war regungslos.
Iria stürzte zu ihm und legte ihr Ohr an seine Blutige, verbrannte Brust. Das Herz des jungen Mannes schlug kaum hörbar.
\"Guy Do!\" Rief sie. \"Er lebt noch!\"
Binnen zwei Sekunden war Guy do bei ihr und Iria trug den Verletzten ins Innere des Schiffes.
Iria konnte Erste hilfe leisten. Sie untersuchte den Verletzen, wusch und verband ihn, sie gab ihm eine kräftigende Spritze, aber mehr konnte sie nicht für ihn tun, denn in Guy-Do war schließlich kein Krankenhaus.
Während sich Iria mit ihrem Patienten abmühte halt ihr Guy-Do mit Ratschlägen, denn in seinem Gedächtnis war ein medizinlexikon gespeichert. Gleichzeitig sah er sich aufmerksam um und versuchte eine Lösung für das Rätsel zu finden: was konnte dem jungen Mann zugestoßen sein?
Warum war er derart verletzt und verbrannt? Schließlich war er relativ weit von seinem Kutter entfernt. Sicherlich war er mit seinem Schiff in der Spalte gelandet, hatte sein Zelt aufgeschlagen und ging dann in der Schlucht nach unten. Und dann passierte irgendetwas...
Eine böse Vorahnung erfasste guy-Do.
\"Herrin,\" sagte er. \"Ich denke dass wir besser von hier weg fliegen. Und zwar so schnell wie möglich.\"
\"Ich bin einverstanden.\" antwortete iria sofort. \"Gib mir noch zehn Minuten. Die Spritzen müssen wirken, und ich bereite solange den Verletzen für den Start vor.\"
Guy-Do teilte die Meinung seiner Besitzerin und fuhr vort die Schlucht zu beobachten-
Da entdeckte er auf einem Felsen ein seltsames Zeichen: Jemand hatte in den Stein zwei Kreise geschnitten, die mit zwei Streifen verbunden waren.
\"Herrin!\" rief Guy-Do aus.
\"Stör mich nicht.\" Sagte Iria
\"Ich sehe eine Zeichung.\"
\"Das fehlt ja gerade noch.\" Antwortete Iria. \"Sei mal still, der verletzte könnte jeden Moment sterben.\"
Und Guy-Do war still, aber er hörte nicht auf, nachzudenken.
Er wusste von diesem Zeichen. Es war das Zeichen der Reisenden, die einmal die ganze Galaxis bereist haben. Sie hinterließen ihre Spuren auf vielen Planeten. Manchmal waren es Ruinen riesiger Türme, manchmal weite, leere unterirdische Gewölbe oder breite Schächte, manchmal Versorgungbasen.
Die Reisenden selbst veschwanden, nach den Berechnungen von Wissenschaftlern vor hundert tausen Jahren. Sie verschwanden spurlos, hatten wahrscheinlich die Galaxis verlassen.
Vor allem die Versorgungsbasen beschäftigten die Wissenschaftler und Schatzsucher. Welche unwahrscheinlichen Schätze einer mächtigen Zivilisation lagerten dort? Doch es war niemals gelungen zu einer Basis vorzudringen.
Das Zeichen, dass eine Basis in der Nähe war, waren zwei Kreise, die mit zwei Linien verbunden waren. Das erste mal, als eine solche Basis entdeckt wurde, war sie leer. Die Reisenden hatten alles fort geschafft.
Die Zweite wurde unberührt aufgefunden, doch als man versuchte das Tor das hineinführte zu öffnen verschwand die Basis in einer Explosion. Es war nur Glück, das niemand zu Schaden kam. Das dritte mal waren die Kundschafter sehr vorsichtig. Anstatt durch das Tor einzudringen, gruben sie einen Tunnel durch den Fels und Sahen viel wundersames. Es gelang sogar dies oder jenes zu photographieren, doch dann ertönte ein Alarmsignal, derart laut und fürchterlich, dass ihre Nerven nicht standhielten und sie flohen. Als der letzte der Letzte von ihnen die Basis verließ ertönte eine Explosion und die Basis verschwand. Das ist alles was bekannt war. Seit dem durchsuchten viele Expiditionen die entferntesten und wildesten Plantetn, in der Hoffnung, zwei Kreise auf einem Felsen zu entdecken. Bisher vergeblich.
Nachdem Guy-Do die Kreise entdeckt hatte, suchte er mit seinen elektronischen Augen die Nachbarfelsen nach dem Eingang zur Basis ab. er war ein sehr neugieriges Schiff.
Neben einer tiefen Spalte sah er einen schwarzen Durchbruch, und daneben eine steinerne Platte. Er begriff: Einst hatte ein Erdbeben den Eingang zerstört und es gab niemanden, der zurückkehren und ihn reparieren konnte.
Guy-Do richtete das Licht seines Strahlers in die dunkle Spalte und erspähte die verschwommenen Umrisse eines runden Drucktanks. Er wusste aus den Vorträgen der Kundschafter, dass in solchen Tanks die Reisenden Treibstoff für Raumschiffe aufbewahrten, der erlaubte unglaubliche Geschwindigkeiten zu erreichen. Guy-Do dachte sogar. \"Ich bitte Iria, mir etwas von dem Treibstoff zu holen, denn guter Treibstoff ist für ein Schiff so wie eine Torte mit Sahnecreme.\"
Und als er das gedacht hatte, hörte er die Stimme seiner Herrin.
\"Guy-Do, starte sofort.\"
\"Herrin Iria,\" sagte Guy-Do. \"können wir nicht ein wenig bleiben. Ich sehe einen offenen Eingang zu einer Basis der Reisenden! Vielleicht finden wir dort etwas interessantes.\"
\"Ich glaube du hast den Verstand verloren?\" Sagte Iria mit fester Stimme. \"Von unseren Handlungen hängt das Leben eines menschen ab. Das sind alle Basen der Reisenden nicht wert. ich befehle dir: Starte!\"
Und natürlich startete Guy-Do sofort.
Doch der Heimflug stellte sich als gar nicht einfach heraus.
Sobald Guy-Do begann, sich vom Planeten zu entfernen, sag er dass eine Kampfrakete auf sie zuraste.
\"Alarm!\" sagte Guy-Do zu Iria. \"Wir werden angegriffen!\"
\"Triff selbst Maßnahmen.\" Antwortete Iria. \"Unserem Verletzten geht es sehr schlecht.\"
Guy-Do hatte ohnehin schon Maßnahmen getroffen. Er hatte abrupt die Geschwindigkeit erhöht und den Kurs geändert. Die Rakete folgte ihnen unentwegt. Hinter ihr folgte noch eine Zweite. Die unbekannten Feinde wollten das Schiff nicht lebendig entkommen lassen.
Zum Glück hatten sie keine Ahnung, was für ein besonderes Schiff Vater und tochter Guy gebaut hatten. Jedes andere wäre längt zerstört worden. Aber Guy-Do schaffte es immer wieder, sich den räuberischen Raketen zu entwinden.
\"Vorsichtiger!\" Schrie Iria.
\"Es gibt keinen anderen Ausweg,\" antwortete Guy-Do, während er die Gravitatinstriebwerke anschaltete, um mit einem Sprung irgendwohin zu entkommen, wo ihn keine Rakete finden würde.
Nur einen Augenblick bevor eine Rakete ihn erreichte löste er sich im Raum auf, hörte auf zu existieren, nur seine feinen Messgeräte arbeiteten weiter und berechneten den Sekundenbruchteil, in dem der Antrieb abgeschaltet werden musste, damit das kleine Schiff erneut zwischen den Sternen am Rande seinen Planetensystems erschien.
Wenige Stunden nach dem Sprung erschien auf den Bildschirmen von Guy-Do der bekannte Planet Wester.