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Autor: Khaine

Erstellt am: 23.12.2008

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Ein verrückter Hühnerhaufen



Geschrieben von:   Khaine


Früher einmal lebten alle Hühner in Freiheit. Sie konnten gehen wohin sie wollten und sogar fliegen wohin sie wollten. Als Nahrung dienten ihnen allerlei Insekten und Gewürm nach dem sie eigenständig suchten und damit auch mal ein blindes Hund ein Korn fand, warfen ihnen Menschen diese von Zeit zu Zeit vor die Füße, im Gegenzug für ihre Eier versteht sich.
Doch dann änderte sich mitunter alles. Die Menschen wurden gierig, sperrten sie in enge, kleine Käfige, ließen sie auf kalten Gitterböden stehen, welche sich in ihre Füße schnitten, und stopften sie mit geschmacksneutralen Energiepräparaten voll, bis man sie schließlich abholte und nie wieder sah.
Aber das ist lange her, warf eine alte Henne ein. Heute haben wir es viel besser. In unseren Stallungen ist es immer schön warm, das Stroh wird regelmäßig gewechselt, und wir müssen keinen Hunger leiden oder fürchten ein Habicht könne uns auf den Kopf fallen. Was wollt ihr junges Federvieh bloß draußen? Hat der Fuchs euch etwa diese Flause in den Kopf gesetzt?
Doch die jungen Hühner wollten nicht hören und sehnten sich nach dem Wind in ihrem schwachen Gefieder von denen die andren Vögel draußen sangen. Und so gackerten sie im Chor: Der Käfig muss weg! Der Käfig muss weg!
Doch als dieser plötzlich wie von Geisterhand aufging, blieben sie verdutzt und ängstlich stehen und nahmen schließlich Abstand.
Mit der Zeit wurden sie wieder von den Menschen geschlossenen um den Fuchs am Eindringen zu hindern, wie sie sagten, nachdem sie das Stroh gewechselt, die Eier in die warmen vollautomatischen Brutkästen gelegt und die alten Hennen ins Hühnerhospiz verlegten, wo sie abgeschieden in Ruhe ihren ewigen Frieden finden konnten.
Irgendwann aber hörte man wieder junge Hühner gackern: Der Käfig muss weg! Der Käfig muss weg!
Alte noch nicht verlegte Hühner schüttelten indes nur verständnislos den Kopf, als sie es bereits aufgaben die Jungen von ihren Spinnereien abzubringen.