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Autor: Silence

Erstellt am: 16.01.2007

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Wenn tanzendes Licht - bricht



Geschrieben von:   Silence


Anmerkungen des Autors:
Wäre vielleicht eine Kurzgeschichte geworden, wenn es mehr zu sagen gegeben hätte.





Der Autor hat folgende Stimmungen f�r sein Werk angegeben:
verletzt



Wie er so durch die Gänge streift. Er sieht nach links. Er schaut nach rechts. Links nichts, rechts viel weniger, niemand da der ihn noch stören könnte. Eigentlich wollte er gestört werden, wollte begegnet worden sein, angesprochen, bemerkt.
Niemand da.
Am Ende flackert das Licht. Ist die Glühbirne kaputt? Ist der eigene Blick getrübt? Sind die Augen des Leuchtens müde?
Er geht noch etwas weiter, die Neugier noch nicht ganz erloschen. Einen Fuß vor den anderen setzend hallen seine Schritte den Hauptgang hinunter, hallen nach links, hallen nach rechts. Kurz vor dem Flackern bleibt er stehen und die Stille findet ihn - oder hat er sie wiedergefunden?
Auf einmal muss er husten - wo ist sie hin? Die sich langsam in ihn schleichende Erkältung hat sie wohl fast zu Tode erschreckt. Als das kratzen im Hals aufhört kommt sie langsam wieder hervor, die Stille.
Schleicht sich an ihn heran, vorsichtig, will nicht nochmal gebrochen werden. Dann umarmt sie ihn sanft, hüllt ihn wieder ein.
Eigentlich wollte er umarmt werden, sanft eingehüllt. Doch die Stille mag er nicht, ist sie ihm doch kein so guter Partner, wie er es sich gewünscht hätte.
Er ist nun schon eine Weile länger mit ihr zusammen, eher eine Zweckbeziehung, hat sich doch bisher noch nichts besseres angeboten.
Wenigstens ist sie ehrlich zu ihm. Er weiß immerhin, dass sie jeden umarmt, der allein ist.
Das Flackern.
Es irritiert ihn ein wenig, dann erkennt er plötzlich. Die flackernde Glühbirne. Wankemütig, sprunghaft, immer anders und wenn man unvorsichtig vorgeht, verbrennt man sich die Finger oder macht es kaputt. Leicht missmütig kneift er die Augen zu einem grimmigen Blick zusammen als er es näher beäugt.
Es tanzt vor ihm hin und her und doch umhüllt ihn die Stille. Hüften schwingend im leuchtenden Tanz verhöhnt es ihn. Es scheint ihn auszulachen, doch die Stille umarmt sanft.
Ist es nicht unfair, lässt ihn nicht teilhaben an seiner Freude.

Zorn quillt hoch in ihm, will sich rächen, will das tanzende, flackernde, lachende, verhöhnende - will es einschließen in die Umarmung seiner Stille.
Er greift nach dem Licht.
Zisch
Die Stille bricht, er zieht die Hand zurück.
Schaut nach links, sieht nach rechts, niemand da - nur das tanzende Licht, ewig lachend.
Die Stille kehrt leis zu ihm zurück, greift um seine Schultern, flüstert ihm ins Ohr, schürt sein Feuer, seinen Zorn.
Die Hand, sein Licht, sein Zorn. Er ballt sie zur Faust.
Ist das Licht unfair zu ihm, so will er es gleich vergelten. Er sinnt kurz was wohl unfair genug wäre.
Die Faust schnellt nach vorn, die Birne zerbirst, die Stille sie schreit.
Legt sich sanft.