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Autor: Franklin M. Bekker

Erstellt am: 09.11.2006

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Thesen und ein paar Versuche mit zusammenhängenden Gedankengängen zu Texten, Moral und wie sollte es anders sein? Leben



Geschrieben von:   Franklin M. Bekker


Anmerkungen des Autors:
bitte wild im Text umherspringen und wüste Assoziationen als Reaktionen posten. keine notwendigkeit sich das ganze anzusehen, denn ein solches ganzes gibt es hier nicht.



Es liegt eine schwere Last auf mir, die das Gewicht der Welt ist. Ich nenne sie Schwermut, andere sagen Liebe dazu oder Leben oder nennen es den Sinn oder Gott oder Realität. Für mich ist das alles eines, nämlich die ständige Wiederholung der immer gleichen Fragen. Rund geschliffene Worte an denen sich nichts mehr stößt, deren Gebrauch ein Klischee ist und nichts mehr sagt. Wahrheit, ein weiteres dieser Worte, sagen die Philosophen, entsteht durch Wiederholung, aber dann verblasst sie auch, sie schmiegt sich ein in das allgemeine Getöne und verliert ihren Zauber und ihren Nutzen. Auch höre ich noch etwas Anderes darin, gelegentlich, wenn etwas zu Bruch geht, manchmal, wenn die Begriffe aushaken und ein Mensch in Tränen ausbricht. Ein Rauschen, ein beinahe unmerkliches Störgeräusch, das meine Sinne irritiert und mich wirr macht. Davon bin ich nun satt. Und weiter werde von diesen Dingen ich genährt über Schläuche, deren Verbindung zu meinem Denken ich nicht kappen kann. Es ist wie eine Diät, der ich seit langem überdrüssig bin, wie ein Spiel, das ich zu gut beherrsche, zu dem ich wieder und wieder gezwungen werde.
Ich kreierte die Gegenbildhallen einen Ort, wo ich meine Zerstörungslust ungehemmt ausleben konnte. Nicht an der Welt, aber an der Vorstellung von ihr wollte ich mich rächen. Was ich fand war Grausamkeit, Lust an der Gewalt, die ich fremden Gedanken antat und eine Bestie. Ich nenne dieses spöttische, humorlose, undankbare, zersetzende, brutale Wesen einen Dämon. Es ist das Andere des Schwermuts. Der ewige Grund dafür das Fragen zu unterlassen, Erlösung zu finden von dem nicht enden wollenden Einstrom des ewig Müßigen.
Nun hatte ich einen Titanen im Glauben geschaffen, der sich prüfen musste und eben dafür ein unschuldiges Mädchen überfiel. Immer näher an den Abgrund trieb er sie, bis ihr keine Wahl mehr blieb und zur Gegenwehr sie eine auch mir unbekannte Macht entfesselte. Diese zweite Bestie heiße ich den grenzenlosen Text. Auch er unterwirft sich nicht den altbekannten Fragen.
So stehen wir am Abgrund JudieStrikerundIch und eben jetzt beginnen wir eine neue Redensart zu machen. Aus schwindelerregender Höhe stürzen wir uns zurück in das Nebel verhangene Tal aus dem man gekrochen war, um etwas mehr als Dichter sein zu können. Denn die Wurzeln unserer Seele umklammern fest des Tieres Grund. Und auf dem Grund des Tieres Mensch liegt unter viel Geschwätz begraben seine Fähigkeit zu sprechen.

Revolution der Sprache?

Missverständnis als Stilmittel
Verständnis als Stilmittel
Stil. Mittel: Metaphern kommen und gehen, Redeweisen über... kommen und gehen
Eigenschaftszuschreibungen -->verloren vs. Seinszuschreibungen der/die/das Verlorene
übrenehmen von redeweisen, einschleifen von redeweisen.
Suchen nach redeweisen
Aufzählungen --> Dinge gehöre zusammen wenn sie in einer Reihe stehen

Sprache als Trick
Trick ist die neue Refferenz
Refferenz ist abzuschaffen Refferenz ist im Anderen, ist in der Frage, ist im Versuch zu verstehen
Refferenz refferiert auf nichts oder auf Konvention.
Sie liegt im Anderen im Fall von Liebe . . . das ist freie Refferenz oder ist freie Refferenz nur beim Schöpfer? Beim Schöpfer und beim Wahnsinnigen. Der Schöpfer ist sein eigener Anderer
durchbrüche in die referenz, keiner traut ihnen mehr viel zu. Dabei sind sie seltener denn je, andere wie nie. Das sind besonderheitskriterien.

Mein ich ein schwarzer Spielbaukasten der kaputt- ich trau mich nicht mehr ihn zu öffnen.
Warum? Warum kaputt?
Kaputt seit dieser Nacht, der Nacht in der die Bestie kam.

Ihr alle hier, rief ich? Und ungeladen allesamt.
Dann schwätzten sie als sprächen sie,
am Ende dieser Nacht aber, da gelobte ich:
und erhob sie alle mir zum Gott.

Von der Moral.
Wir nehmen an es gibt sie. Wir nehmen an es ist eine spezielle Moral von gut und böse zu reden. Wir nehmen an es gibt nur spezielle Moralen im Sinne von Disziplinen. Wir nehmen an es geht um die Umsetzung von Unwahrscheinlichkeit in Wahrscheinlichkeit. Wir nehmen an es geht um die Umsetzung von Unwahrscheinlichkeit in Wahrscheinlichkeit, bei Organisationen denen wir den Zugriff auf Alternativen, also Wahl- oder Entscheidungsmöglichkeiten unterstellen.

Wir meinen also es wäre unsinnig von der Moral zu sprechen, man spricht besser von Moralen. Moralen wären damit Entscheidungsdisziplinen.

Problem der Moraltheorie: sich mit nur einer Moral zu beschäftigen, nämlich jener, die über die Unterscheidungen gut/schlecht, gut/böse orientiert ist.

Negativ formuliert: Subjektivitätsklausel. Positiv: Toleranzgebot.

Jedes System, so möchte man meinen, wird, wenn es der Komplexität seiner Umwelt nicht gerecht werden kann, genötigt sein Komplexität zu reduzieren. Darin ist Umgang gefunden mit dem omnipräsenten Moment der Unberechenbarkeit.
Umwelt des Gesellschaftssystems ist der Mensch oder das psychische System, um weiterhin mit Luhmann zu sprechen. Unberechbarkeit, Kontingenz oder negativ Freiheit das bekommt die Gesellschaft, wenn sie sich mit dem Menschen einlässt. Unwahrscheinlich ist es, dass er ihr nicht fort bricht und abseits ihrer Wege geht.

Die Unwahrscheinlichkeit mit einem Wildschwein zu kollidieren: Millionen und Abermillionen nicht voneinander abgrenzbarer JETZTS. Notwendigkeit des Messens in Menschenleben. Während seiner Zeit als Autofahrer kollidiert ein Mensch durchschnittlich mit 0,8 Wildschweinen.

Suche nach den Bedingungen der Möglichkeit ist härteste Annäherung der Wissenschaft an die Disziplin. Möglichkeit der Bedingung ist Formel für die Unmöglichkeit über die Diziplin hinaus zu gelangen.

Gibt es also den Bereich der Möglichkeit, worin wir nichts mehr zu erkennen haben? Worin nichts Gültigkeit besitzt? Ist Moral nicht extrahiert aus diesem Bereich. Ist Moral nicht die Bedingung alles Möglichen, die Einschränkung dessen?

Wo soll man ansetzen? Wo kann man ansetzen? Nicht im entrückten Raum des Möglichen. Über diesen sind wir nicht Herr. ...

Wissenschaft kümmere sich also um die Bedingungen des Möglichen? Ihr Vorgehen ähnelt wohl mehr der Suche nach möglichen Bedingungen... nach möglichen Bedingungen der Möglichkeit.

Das Mögliche gesetzt als unfassbar, unbestimmbar, unaussprechbar. Nur negativ handhabbar als Moral. Und positiv? Als Diabol.

Ich kann das andere Land sehen,
wohin die Wolken jetzt ziehen.
Auch meine Augen sind von Gott,
sei nicht bang,
dort ist der Teufel nicht.

Was hielt sich denn an wem, wer hielt sich denn woran?
Lehnt die Straßenlampe an dem jungen Mann oder hält er selbst sich an ihr fest?
Die Frage geht hier nach der Schuld, wenn miteinander sie zu Boden stürzen,
wem es anzulasten sei, dass er sich zu sehr auf den Anderen gestützt oder ihn nicht fest genug gehalten hat.

Dem Schicksal

So lautet ein Beschluss,
dass ab heut, was will, zerfallen darf
und alles höchstens brechen soll.

Ganz recht. Küss mich ohne Konsequenz.
Das nenne ich Freiheit.

Sich selbst aus einem spiegelglatten See (ent)schöpfend
schwelgt der Kompromiss in romantischen Gefühlen.
Mit verlaub das alles heißt: Auch hier liegt keine Konsequenz.

Kompromisse sind Konsequenzen auf Zeit,
von Schicksal keine Spur.

Hier steht das Schicksal mit dem Schwert
beraubt uns unserer guten rechte.
Bange wird mir, Schande ist mir.
Haben wir die Zeit vergessen?

Ich ziehe den Vertrag hervor
Schau Schicksal, du warst doch nur auf Zeit gebucht.

Die Referenz.
Sinn, Vernunft, Leid, Begehren, Bedeutung... alles nur Schall und Rauch?

Man konnte sagen, dass Texte Sinn ergeben, Sinn haben, sinnreich sind, man konnte hermeneutisch diesen Sinn suchen, solange es eine Institution Gott gab, die die bloße Möglichkeit seiner Existenz abgesichert hat. Manch einer mag sich fragen, ob es einen Gott gibt und im Ergebnis dieser Suche gläubig werden. Auch damit ist er dem Problem nicht entronnen. Die Frage Gibt es einen Gott? impliziert die Annahme, dass es irgendwie auch ohne ihn gehen könnte. Mit dieser Frage fangen Atheisten Christen. Wer sich darauf einlässt hat schon verloren. Der Unterschied desjenigen, der Gott gesucht und gefunden hat zu dem Gläubigen selbst ist der Unterschied zwischen glauben und Glauben praktizieren. Ist für die Frage nach Sinn derjenige zwischen Sinn haben und Sinn geben.

Es gab in neuerer Zeit verschiedenste Versuche den wirklichen Sinn zu finden... also so etwas wie eine naturwissenschaftliche Erklärung dafür, was ein Text ist, worin er Sinn hat, von wem dieser Sinn ausgeht, wie Sinn übermittelt werden kann. Schließlich ging es um die Überwindung des Raumes zwischen zwei psychischen Systemen, wobei die Worte Individuum, Subjekt, Ich, Identität bereits wieder Grundbausteine dieser Erklärungen waren, da man Individualität, Subjektivität, Identität(mit sich Selbst!) als Eigenschaften allen zuschreiben kann. Ebenso sind Vernunft, Leid, Begehren und Bedeutung Begriffe, mittels denen es ermöglicht wird Sprache oder Kommunikation im Allgemeinen auf psychische Systeme zurück zu beziehen.

Die Referenz der Sprache, also das worauf sich die Sprache bezieht scheint mit jedem weiteren Erklärungsversuch fragwürdiger. Die jeweiligen Antworten erscheinen nebeneinander gestellt als Träger der gleichen Funktion, können jedoch für sich keine Universalität beanspruchen. Ins Allgemeine genommen wird deutlich, dass man nicht mehr von DER Referenz der Sprache reden kann. Die Vielzahl der nicht auf einen aus der Menge der Vorschläge reduzierbaren Vorschläge macht es erforderlich von DEN Referenzen zu reden. Für Texte stellt sich die neue Redeweise in der Frage: Worauf referiert der Text?

Es ist völlig absurd zu fragen, worauf ein Text referiert. Worauf referiert denn das Gestammel eines Hirngeschädigten? Darüber, über dieser Frage prankt als Antwort in riesig fett gedruckten Buchstaben das Wort Wahnsinn. Das Synonym von Wahnsinn ist Wir wissen es nicht. Sie bezeichnen eine große Leere, nämlich die Unbesetztheit der Funktion Referenz. Diejenigen Leser von Nietzsche, die ihn als wahnsinnig abgestempelt haben, werden wissen, was ich meine. Offensichtlich beziehen sich Texte nicht automatisch auf irgendetwas, ansonsten müsste man ja nur sehen, was dieses irgendetwas ist und schon hätte man den Text verstanden. Dann könnte man auch kategorisieren und man hätte sinnhafte, bedeutsame, vernünftige, begehrliche und leidenschaftliche Texte. Und nun scheint es ein Problem zu geben, das sich ausdrückt in der Frage: Wohin ist denn die Referenz verschwunden?

Als ich unbewandert in kulinarischen Dingen noch durch den Wald spazierte bedeuteten Pilze mir nichts, ich begehrte sie nicht und litt nicht an ihnen. Einmal jedoch fragte ich mich Selbst was es wohl für einen Sinn mache, dass es Pilze gibt. Da wurde mir klar ich spiele das nur zu gut bekannte Vorväter-Spiel. Das alte, selbstverliebte Was-macht-es-für-einen-Sinn,-dass-...?-Spiel.
Nachdem ich Pilzsammler ward ergab alles einen Sinn. Pilze bedeuteten mir etwas, ich begehrte sie, ich litt an ihnen.

Wohin ist die Referenz also verschwunden? Richtig. Sie ist in der gnadenlosen Konvention verschwunden. Und ja. Auch die Konvention ist nur eine Konvention.

Vom Vorhandensein von Texten.
Man kann jagen gehen und sich nur mittelbar für die Spuren auf dem Waldboden interessieren, aber unmittelbar für ihre Verursacher. Oder jedenfalls für ihre Verursacher in einem gehäuteten, Gedärm entleerten und stark erhitztem Zustand. Aber wäre es nicht auch denkbar sich unmittelbar für Spuren zu interessieren, sodass man mittelbar auch ein Interesse an den Wildschweinen hat. Ein hinkendes macht vielleicht die interessanteren Spuren...

Wie muss es richtig heißen? Der Text des Autors oder der Autor des Textes? Entschuldigung. Dem Text sein Autor oder von den Autor der Text? Leute, die sich für den Text des Autors interessieren, nennt man Leser, die anderen Voyeure. Die ersten können ohne den Autoren leben, solange es nur den Text gibt, die zweiten können auf den Text verzichten solange sie nur den Autoren haben.

Vom Lesen.
Es ist der Text die Beute des Lesers, das Wild auf das er pirscht und es hängt wohl von seinem Ziel ab, welche Waffe er braucht. Um an das Fleisch heran zu kommen wird er machen, dass die Schüsse unschwer töten und vielleicht große Löcher ins Gejagte reißen. Das taten seit jeher die Hermeneutiker. Um an das Fell zu gelangen mag man das Tier vergiften, indem man seine Vorlieben nutzt, ihm Futter bietet, dem es nicht widerstehen kann. So will es Jaques Lacan, wozu noch? Recht. Um sich in des Geparden Felle zu werfen und selbst ein Gepard zu werden. *miau* *scnhurr* Jedoch das Tier mit Mienen zu erlegen, seinen Körper in tausend Stücke zu zerreißen um noch vom kleinsten Stück Gedärm auf der Beute Nahrung zu schließen das hat Derrida erfunden! Er weiß es ja auch, dass er etwas anderes jagt, dass es ihm doch nicht recht um den Text geht. Derrida, muss man wohl sagen, pirscht eigentlich auf Yetis.

Alle die genannten Herren sind aber verpönt unter rechten Jägern. Denn man hat sie alle gesehen, wie sie versuchten Tiere in ihre Stallungen zu leiten, sie zu züchten, wo man doch weiß, dass sie sich in Gefangenschaft nicht fortzupflanzen vermögen.

Vom Dichten
Wenn sich Rede und Gehör kurzschließen passiert ein Autor.

Striker: Es ist eine merkwürdige Welt dort drüben. Sie sprechen stets von Leiden. Meistens leiden sie an einem Ding, das haben sie erfunden und nennen es Zeit. Ich hielt es erst für einen Wortwitz, reimt es sich doch auf Leid, aber die von ihnen, die sich für die Höchsten halten, glauben wirklich daran. Zeit ist ihr Zauberwort damit machen sie alles kaputt, was sich anders nicht zersetzen lässt. Die kleinste Einheit, die Einheit in dem sie ihr Glück messen das ist der Moment oder der Augenblick.