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Autor: Morgenstern

Erstellt am: 19.10.2006

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Der alte Mann und das Meer



Geschrieben von:   Morgenstern



Einst ging ich allein im Winter
Bedrückt von Sorgen schwer
Von Trauer erfasst an dem Ufer
Sah ich das Meer nicht mehr.

Ich ging über den Damm
Versunken in Gedanken
Da sah ich ein Stück vor mir
Den Mann zum Meere wanken.

Ich sprang hinzu und fragte ihn:
Wohin du alter Mann?
Er sah sich um und schaute mich
Aus grauen Augen an.

Ich hatte ihn schon einmal geseh’n
Im letzten Herbst auf dem Damm
Er stand da nur eine lange Zeit
Und sah sich die Wellen an.

Sein Antlitz war wie weißer Schnee
Von Falten und Narben durchzogen
Er sagte: Ich bin auf dem Weg in die See.
Und das war nicht gelogen.

Er wandte sich ab und ging in das Meer
Ich traute mich nicht ihn zu retten
Er drehte sich um und winkte
Dann waren die Wellen leer.

Der Mann, er kommt mich heut Abend besuchen
Wenn ich bin ganz allein
Zum Abschied hebt er noch einmal die Hand
Und sagt: dein Leben ist mein.