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Autor: knochengott

Erstellt am: 09.07.2006

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bleib...



Geschrieben von:   knochengott


Anmerkungen des Autors:
als ich das papermonster-album von Dave Gahan und den song "stay" das erste mal hörte hatte ich genau dieses bild vor augen - also mußte ich es einfach aufschreiben...

08.04.08: so alle fehler ausgemerzt *grummel* - heil den kleingeistern! ^^





Der Autor hat folgende Stimmungen f�r sein Werk angegeben:
sehnsüchtig



Sanft kam ich aus dem Schlaf hervor und spürte mich wieder. Das Bett war warm durch ihre Nähe neben mir. Ich machte die Augen noch nicht auf, genoß noch den rosigen Schimmer der Sonne hinter ihnen. Fast selbstständig tastete meine Hand nach ihr und fand ihren herrlich geschwungenen Rücken, die Haut wie Creme. Ich strich sanft darüber, immer noch die Augen geschlossen haltend und glitt ihre Wirbelsäule entlang zu ihrem Hals hinauf. Sie schauderte und seufzte im Traum leicht. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken schob ich mich näher heran und legte den Arm um sie. Ihr Duft hüllte mich ein und das leise Schlagen ihres Herzens beruhigte mich. Ich wagte ein kurzes Blinzeln, sah Haare und ihre weiße linke Schulter, die aus der Decke lugte. Tief atmete ich ein, nahm ihren Duft in mich auf und ließ meine Lippen ihre Haut berühren. Wieder murmelte sie etwas, bewegte sich träge und schlief doch weiter. Gleichmäßig hob und senkte sich ihre Brust, ihr Atem floß über die Lippen. Ich nahm eine Strähne ihres Haares und spürte diese millionenfache Feinheit. Inzwischen waren meine Augen offen, ich sah die Sonne Schattenspiele mit meinen Händen veranstalten und einen grellen Fleck Licht auf ihre Haut werfen. Eines ihrer Beine schaute unter der Decke hervor und ich fuhr es immer wieder mit erstaunten Blicken hinauf und hinunter. Der feste Oberschenkel, die leichte Wölbung der Kniekehle, diese beiden feinen Sehnestränge daneben und dann die flach geschwungene Wade. Ihr Fuß mit den kleinen Zehen und der zarten Haut darüber. Ich senkte den Kopf, legte ihn aufs Kissen dicht neben sie und schob mich noch näher heran, so nah es eben ging. Küßte ihre Schulterblätter, ihre Wirbelsäule, den Rücken, den Nacken. Sie räkelte sich wieder leise unter der Decke, ihre Haut an meiner Haut, ihr Duft mein Duft, alles wurde eins. Ich streckte mich, bog mich, drehte mich um den Hautkontakt noch größer werden zu lassen. Meine Brust an ihrem Rücken, meine Knie in ihren Kehlen, mein Mund an ihrer Schulter. Hitzt strömte mir entgegen und wie zuvor tastete sich meine Hand von der Wirbelsäule aufwärts über ihre Hüfte zum Bauch, verweilte bei ihrem Nabel, dieser köstlichen kleinen Vertiefung. Meine Finger tasteten sanft ihre Haut ab, deren Zartheit die meine wie spröden Fels erscheinen ließen. Nur meinen Lippen waren ähnlich zart und so sind es auch nur sie, die bereitwillig ihre Haut berühren konnten. Vorsichtig erfühlten sie Nacken, Schultern, Rücken. Fast mochte ich tiefer gleiten, den Rücken hinab, immer tiefer, um zu versinken, doch es hätte den Hautkontakt unterbrochen, also blieb ich wo ich war und genoß.Drückte sie fest an mich und ließ sie langsam, wiederstreben wieder los. So blieb ich liegen, sah ihr zu, wie sich die Decke langsam und gleichmäßig hob und senkte. Sah sie nur an - minutenlang - stundenlang.

Dann zog ich mich genauso vorsichtige wie ich mich vorhin genähert hatte zurück und schlug die Decke beiseite. Meine Füße berührten den Boden neben dem Bett und er war kalt.

Das Badezimmerlicht war grell, mein Spiegelbild wirkte grau, das Lächeln auf meinen Lippen sah unecht aus. Ich urinierte, drehte dann den Wasserhahn auf, hieb mir kaltes Wasser ins Gesicht und wusch es mir ausgibig. Als ich mich wieder aufrichtete, stand sie im Spiegelbild hinter mir in der Tür. Sie lehnte an der Wand, nur ihre rechte Seite, in die Bettdecke gehüllt und ihr Kopf waren zu sehen. Das dunkle Haar fiel ihr zerzaust ins Gesicht und sie wischte es mit einer schnellen Bewegung weg.
Ich blickte sie im Spiegel an und ein kleines Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie die Hand an den Türrahmen stützte und die Wange dagegen legte. Sie sah mir zu, wie ich mich rasierte und meine Zähne putzte, sagte kein Wort, sah nur zu und lächelte mich mit schiefgelegtem Kopf an. Das Badzimmerlicht zeichnete harte Schatten in die Falten der Bettdecke und ließ alles realer aussehen als es war. Ihr Gesicht wirkte dagegen weich und zart. Die Haare schimmerten. Ich spülte gerade den Rasierer aus, als sie ihren Mund öffnette.
„Bleib...“ sagte sie und ich erstarrte mitten in der Bewegung. Mein Herzschlag wurde plötzlich langsam und tief, jeder Muskel blieb still, während ich sie im Spiegel beobachtete. Die Bettdecke bewegte sich leicht, als sie den Türrahmen verließ und mir einen viel zu kurzen Blick auf ihren Rücken gewährte.
Ich legte den Rasierer beiseite und folgte ihr.

Dave Gaham - stay (papermonsters)