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Autor: Franklin M. Bekker

Erstellt am: 18.04.2006

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Bald kommt Thanatos.



Geschrieben von:   Franklin M. Bekker


Ach, Körper! Leise wispert Thanatos.
Ach, Körper glühst du? Spürst du nicht die Nacht?


Entfesselt Leiden! Schafft mit Gewalt im Blick!
So fest mein Winter, packst du die Seele nicht.
Erfrierend deine Himmel suchen?
Nein! Ihr vereisten Gewässer, springt auf!

Ihr hohen Mächte Götter und Teufel ihr,
Ihr baren Käfte seid mir Gefährten heut!
Wer rief zuletzt euch an? Verloren?
Nein! Wir erneuern den Bund ach... Sühnen...

Zu mächtgen Taten! Wieder mit euch bereit
Zu großer Schwere. Jagen und Dämonen
Vertreiben, gar verlachen, plagen
Diese vergeisterten, trägen Gesellen.


Genieß das Lied! Wirst nie mehr singen.
Genieß! Das Lied wird nie mehr klingen.
Ach, Körper! Leise wispert Thanatos.
Ach, Körper glühst du? Spürst du nicht die Nacht?


Und will noch immer siegen, erringen und
Noch immer will ich klingen im fremden Ohr.
Zu lang ist meine Kraft verflogen.
Leiden zu nichts sonst bin ich geboren.

Auf Wiesen rasten, greifen nach frischer Kraft
In Sommerbriesen, bald für den Herbst gefeit
Und lausche Fremden und Geflüster.
Nein! Nur verloren für heut... und morgen.

Unerreichbare Ruhe, heim kann ich nicht gelangen,
Doch verheiße ich mir Stille, Ende.
Will aus gehen, flehe, hab Erbarmen, ach Leben!
Verlasse mich!


So flüster, flüster meinen Namen!
Verbirg du dir, was du schon weißt!
Ach Körper! Lauter, immer lauter ruft...
Ach! Kalter Körper, bald kommt Thanatos.


Du froher Funke gottlos verglimmt dein Licht.
Dein Sehen, Zauber... Liebe noch? Habe doch
Um allen Sinn mich schon betrogen,
Lüge dir, glaubt keiner mehr?, entzogen?

So endet das Leben und Ringen
Um sinnvolle Worte und mich.
Es bleibt nichts zu bezwingen
Zu singen, zu flehen, zu zerstören bleibt nichts.

Denn im Toten lauert, was Vergehen heißt
Und in Altem kauert All, das Nichts nun speist.
Bloß nich Neinen, Weniger!
bin dem Abwärts zugewandt und fliehe in kein Mehr.


Nun, kalter Körper, jetzt kommt Thanatos.
Ach Körper! Ende kommt... Hinan! Herbei!
Schon wieder Thanatos? Verbrenne!
Für dich in diesem Leben keine Macht!


Nicht das Leid des Vergangenen
auf mich zu laden, bin ich hier.
Und auch das Glück des Empfangenen
schlummert ungeachtet in mir.

Ich bin von Ingrimm heißer Tropfen,
der vergnüglich breit am Stein verzischt,
Ich bin des Sprengstoffs springend Pfropfen,
der die Welt mit Zorn zerwischt.

Der dich im Kauderwelsch gefangen hält.
Verlache schallend deine Welt.
Willst du mich an ihr brechen sehen?
Ich werde mit gespielten Qualen noch zu Grunde gehen.