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Autor: Hoffnung

Erstellt am: 14.04.2006

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Der Igel Isegrimm



Geschrieben von:   Hoffnung


Anmerkungen des Autors:
Eine Geschichte zu Beltane.
Ich wollte einmal etwas anderes schreiben als das übliche zu diesem Thema, ergo habe ich mir eine kleine Geschichte ausgedacht.





Der Autor hat folgende Stimmungen f�r sein Werk angegeben:
fröhlich



Der Igel Isegrimm

Es war schon Nacht als Isegrimm durch den Wald streifte,
um sich ein paar leckere Schnecken oder schlafende Käfer zu suchen.
Den ganzen Tag schon versuchte er etwas fressbares zu suchen, aber irgendwie war es wie verhext.
Jedesmal wenn er dachte er hätte etwas gefunden, war es auch schon verschwunden.
Er versuchte sich mit Gedankengängen abzulenken.
Er dachte an Iris , die schönste Igelin des Waldes.
Ihre Stacheln schienen im Sonnenlicht immer zu schimmern wie reines silber.
Aber da war noch Ingrimm der schwarze Igel, der neben ihm um Iris buhlte.

Er überlegte schon brummig geworden, wo er noch etwas finden könnte um sich von dem gedanken abzulenken,
als er an Ilse dachte.
Ilse ....... die seltsame Igelin, sie wusste immer wo etwas zu fressen war,
auch im tiefsten Winter brachte sie die schönsten Leckerein herbei.
Woher sie sie hatte erzählte sie nie.

In Gedanken versunken an die Erdbeeren und Nüsse im Winter, die im das Leben gerettet hatten, trottete Isegrimm weiter.
Doch als er den Kopf hob um nach dem Mond zu sehen der im den Weg wies, blieb er wie erstarrt stehen.
Seine kleine Beine fingen zu zittern an als er die leuchtenden Rinden der Bäume sah.
Schatten tantzen an ihnen hinauf und hinunter.
Manche schienen Hörner zu haben andere Flügel, das Licht schien sie in Flammen zu tauchen.
Und dann konnte er es riechen...FEUER... es war eindeutlich Feuer.
Isegrimm duckte sich so tief er konnte, seine Beine wollten ihn nicht weitertragen.
*soll ich mich einrollen...was soll ich tun* ,
die Gedanken schossen im im Kopf herum wie eine Horde wildgewordener Ameisen.

Plötzlich raschelte es genau hinter ihm, Isegrimm duckte sich noch tiefer.
*der Fuchs* schoß es ihm durch den Kopf.
Isegrimm der größte und stärkste Igel im revier...gefressen vom Fuchs...
Als er noch überlegte wie er sich am besten verteidigte und diese elendig zitternden Beine besiegen könnte,
hörte ein leises kichern hinter sich.

Vorsichtig schob er die schnauze unter seinem Stachelkleid hervor.
Er schnüffelte kurz doch ausser dem Geruch von Feuer und anderen seltsamen Düften konnte er nichts riechen.
Langsam packte ihn aber die Wut als das rascheln näher kam, und das kichern lauter wurde.
Mit einem Satz drehte er sich um und fauchte was er konnte.
Im blieb fast das fauchen im halse stecken als er sah was er anfauchte.

Mit großen leuchtenden Augen sah ihn Ilse an.
Man konnte deutlich sehen das sie sich das lachen schwer verkneifen musste.
ihre Augen leuchteten vor Schalk, eigentlich wie immer bei ihr.

*ach komm Isegrimm, so schlimm seh ich auch wieder nicht aus das du mich so anfauchen musst*
Sie schüttelte ihre zugegebenermassen etwas zersausten und an manchen stellen abgebrochenen Stacheln.
Ein paar Blätter hingen noch in ihren Stacheln und ein Zweig stellte sich quer.
Eine Schöhnheit konnte man Ilse sicher nicht nennen.

Als isegrimm sich beruhigt hatte brummte er nur etwas von Weibern.
Doch Ilse trottet an ihm vorbei und streifte ihn leicht.
*Na komm alter Brummbär ich will dir etwas zeigen, weisst du heute ist eine besondere Nacht*
Isegrimm wusste ja das Ilse etwas verückt war, aber das etwas an dem tag nicht stimmte hatte auch er bemerkt.
Also trottete er hinter ihr her, denn man konnte ja nicht wissen,
vielleicht veriet sie ihm endlich das Geheimversteck ihres Wintervorrates.

Nach einiger Zeit sah er sich um und da wurde es ihm immer ungeheuerlicher.
Die Schatten an den Bäumen schienen größer zu werden.
und das Licht konnte niemals vom mond kommen,es war nicht silbern wie er es gewohnt war.
Sondern es leuchtete in allen Farben, und er konnte plötzlich Laute hören,
die sich schrecklicher anhörten als das brüllen von dem dummen Fuchs.
Er sah zu Ilse die munter einfach weitertrottete, und sich anscheinend freute je mehr seltsame Dinge erschienen.
*was mache ich eigentlich* dachte sich isegrimm *das weib ist verückt das weiss doch jeder, warum renne ich ihr hinterher?*

Doch bevor er weiterdenken konnte blieb Ilse stehen und sah zu ihm nach hinten.
*du musst jetzt sehr leise sein, sie sind sehr scheu manchmal.Und ich weiss nicht ob wir willkommen sind*
Neugierig geworden hob Isegrimm seinen Kopf um zu sehen was Ilse ihm zeigen wollte.
Erschrocken duckte er sich wieder tief an den Boden.
*Ilse bist du wahnsinnig geworden weisst du was das ist?*

Ilse sah ihn bemitleidenswert an.
*Natürlich weiss ich was das ist, das sind magische Zweibeiner, schau sie dir doch an*
Begeistert sah sie durch den Busch zu dem großen Feuer mitten auf einem freien Platz ab einem Fluß.
Die Flammen schienen als wollten sie den Mond veschlingen und würden ihre Sendboten in Form von Funken nach oben senden.
Menschen tantzten um das Feuer herum mit lauten singen und lachen.
Manche warfen dem Feuer noch Futter zu und Kinder kreischten laut auf wenn Funken stoben.
Manche Menschen hatten seltsame Dinge auf den Beinen mit denen sie Musik machten.
Andere tranken aus abgeschlagenen Hörnern von Kühen, und glitzernden Schalen in denen sich das Feuer spiegelte.
Es stiegen seltsam duftende Rauchfahnen hoch und manche der Menschen verschwanden lachend im Wald.

Isegrimm schüttelte den Kopf als er zu Ilse sah um ihr zu sagen das sie verückt sei.
Doch als er ihr ins Gesicht sah geschah etwas seltsames.
In ihren schwarzen Augen spiegelten sich die tanzenden Menschen und man hätte meinen können,
das die Schatten um sie ihren eigenen Tanz aufführten.
Es schien als würden feine Schleier vom Himmel fallen die Mensch wie schatten einzuhüllen versuchten.
Isegrimm schüttelte kurz den Kopf.
das konnte nicht sein was war das nur.
Er sah nochmals Ilse an , doch sie sah lachend zu den Menschen.
Der Schein des Feuers fing sich in ihren teilweise gebrochenen Stacheln.
Es schien als würde sie in einen Sonnenuntergang getaucht, ihr Stachelkleid das tagsüber grau und schlammig aussah.
Nun sah es aus als würde es von innen leuchten, die braunen stachelspitzen schienen wie kleine fackeln.
Und ihre Augen sahen alt und weise aus, aber doch schön und jung.

Isegrimm kratzte sich verwirrt mit dem hinterbein an seinem Ohr.
*was ist nur los heute...wahrscheinlich der Hunger*
Ilse stupste ihn leicht an, so das er fast umfiel.
*Komm Isegrimm ich will dir etwas zeigen*
Und schon sah er sie im Dickicht verschwinden.
So schnell er konnte rannte er hinter ihr her.
Er wollte schon wütend fauchen als er beinahe in Ilse hineingerannt wäre.

Die Luft die er holen wollte um laut zu schimpfen , blieb ihm fast im halse stecken
als er sah vor was Ilse stehengeblieben war.
Er sah immer weiter nach oben, bis er schwer schlucken musste.
Er stand genau vor einem Menschen.
Und was machte Ilse das verückte Weib,sie zog mit ihrer Schnauze am Kleid des Menschen.
Das zittern in seinen beinen war plötzlich wieder da, *ein Mensch* dachte er...* ein echter Mensch*
In Gedanken ging er alle Fluchtpläne durch, er suchte automatisch die Gegend nach verstecken ab.

*wie kann das weib nur so verückt sein, der Mensch wird sie töten oder mitnehmen*
Der Gedanke schoß ihm durch den Kopf.
Als er wieder zu ilse sah, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen.
Der Mensch legte Ilse ein STück zum fressen hin, er veruschte nicht Ilse anzufassen,
sondern lockte sie ein bischen weiter weg von dem feuer und den anderen menschen.
*er wird versuchen sie zu fresssen*
Mit einer Wut in sich die er noch nie gekannt hatte, rannte Isegrimm los.
Er stellte alle seine Stacheln auf, so das er wirklich imposant aussah.
Das fauchen und knurren aus seiner Kehle hätte sogar den alten Fuchs verjagd.
*lang die Ilse nochmal an verdammter Mensch und ich zerlege dich*

Kalt funkelte er den großen Menschen an und stellte sich so groß auf wie er nur konnte.
Ilse sah ihn groß an wie er da fauchend und posierend vor ihr und dem menschen stand.
*Isegrimm...was ist denn mit dir?*
*er wird dich fressen das ist nur eine Falle*sagte er knurrend den Menschen nicht aus den Augen lassend.
*ach Unfug* lachte Ilse, *das ist doch nur ein Mensch, du musst keine Angst haben, er hört auf mich*
*Und am heutigen Tag besonders, sie denken wir wären etwas besonderes*
Isegrimm sah den Menschen an der ihn betrachtete, eine Stimme sagte etwas unverständliches,
und bevor er sich versah lag auch vor ihm etwas zu fressen und eine Schale Milch.

Isegrimm wusste nicht was er davon halten sollte.
Menschen sind doch Feinde,
menschen fressen einen und töten einen...
Menschen sind doch böse...
Verwirrt kratzte er sich am Bauch während er zu dem menschen hochsah.
*vertrau mir doch einfach isegrimm*
die Stimme von ilse schien von weitherzukommen.
langsam ging er auf die Schale mit Milch zu und schnupperte daran.
Eindeutig Milch sogar noch etwas warm.
Ilse beobachtete ihn neugierig und auch der Mensch hilt sich zurück.
Vorsichtig schlabberte er die Milch und vergass dabei das er beobachtet wurde.
Es war so köstlich die warme leckere Milch die Kehle herunterinnen zu lassen.
etwas ganz anderes als das Wasser aus dem bach.

Als er wieder aufsah und versuchte sich seine weisse schnauze mit der Zunge zu säubern.
War der Mensch schon fort.
Nur Ilse saß da und sah ihm beim fressen zu.
*siehst du heute ist eine besondere Nacht das sagte ich dir doch.
Wenn die Menschen tanzten bekommen auch wir Tiere etwas ab.
Und wenn sie tanzten werden sie magisch und wissen was wir Tiere wünschen*
Leise kicherte Ilse als sie sich zum gehen wendete.
*Männer ihr werdet uns nie verstehen , vertraut uns doch auch ein bischen*
Sie kratzte sich nocheinmal ausgiebig hinter dem Ohr ,
bevor sie raschelnd im Laub verschwand und Isegrimm alleine bei den Leckereien sitzen lies.

Als Isegrimm satt war, sah er sich um.
Doch es war schon fast Morgen.
Er konnte noch den Rauch riechen aber er hörte keine Gesänge mehr,
also verschwand auch er sicherheitshalber im Wald.
Sein voller Bauch streifte leicht am Boden und manchmal hörte man ein sattes rülpsen aus den Büschen.

*Und mein Kind wie war dein beltane dieses Jahr?
hast du wieder etwas schönes erlebt?*
Das leuchten der Augen ihres Kindes zeigte der Mutter das es wieder etwas erlebt hatte.
*Ja Mama , der Igel war wieder da, glaubst du er wartet jedes jahr auf uns,
und glaubst du er kann uns verstehen?*
Die Mutter lächelte leicht.
*wer weiss das schon in so einer Nacht passieren immer wieder seltsame Dinge*
Sanft sah sie auf die schlammbraunen Haarsträhnen des Kindes,
während sie ein zwei Blätter und einen geknickten Zweig aus ihrem Haar zupfte.