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Autor: Markus

Erstellt am: 28.03.2006

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Spiegelbild



Geschrieben von:   Markus





Es tagt, und andere, helle Dinge umkreisen den Horizont beständig
und grau ist schwach und zu zart für den noch so jungen frischen Frühling.
Wie seichte Nebelschwaden verschlingt er alles was sich ihm in den Weg stellt;
wohlige Ruhe senkt sich nieder in das Tal des Jammers, erdrückt die ungewisse Furcht.

Doch die Zeit vergeht und Blätter fallen und faulen.
Erste Risse knacken schüchtern die Schranken meines Kopfes,
machen Platz für das ungeliebte grau, das sich träge aber mit Macht
den Weg zum tief schlummernden Keim dieser einen Fragen bahnt.

Stunde um Stunde verrinnt und noch immer liegst du alleine im Zimmer.
Du kannst nicht schlafen, aber das ist egal
denn der Moment des Erwachens ist gekommen.

Was passiert wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird?
Man fällt. Man fällt und fällt aber da ist kein Netz das dich auffischt
und zurück in den sicheren Hafen zieht.
Man fällt und fällt und man kommt noch während des Falls zur Besinnung.

Jeden Morgen und jeden Abend die gleiche simple Frage,
auf die ich keine Antwort finden oder geben will.
Ist es das wirklich wert?
Ich schaue in den Spiegel und lache, aber es ist lächerlich.

Ich sitze am Grund eines schwarzen Sees und beobachte die Gestalten
am Rande des Ufers, die in bizarren Formen zu mir herab scheinen.
Wie können sie da Possen reißen, fröhlich sein und Feste feiern, während ich im trüben sitze?
Es ist kalt hier unten.

Verachtung, nichts als Verachtung empfinde ich für sie.
Doch es ist mehr als das, tief sitzt der Dorn des Neids,
der mit schartigem Kanten mir die Haut aufreißt,
Narben schlägt für die es keine Heilung gibt.

Wie kann man nur sein Leben für nichts hergeben?
Wie die Lämmer traben sie zur Schlachtbank,
unbekümmert und bedacht bis zur letzten Sekunde ihres faden Seins
bloß nicht auch nur einen Zehennagel über jene unscheinbare und doch so eherne Grenze zu treten.

Sturm umtobt und finster ist sie, die andere Seite, für die es keinen Namen gibt,
denn noch niemand fand den Weg zurück - Grenze ohne Wiederkehr.

Doch weit da draußen leuchtet dieses magische Licht.
Es ist nicht schwer, keine Wachen umsäumen diesen Weg,
doch unfähig wie eine Fliege die Glühbirne umflattert, wieder und wieder gegen das Glas pocht,
stehe ich dort und schaue in das Licht. Narren, ja seht ihr das denn nicht?