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Autor: Hyo-Shin

Erstellt am: 01.03.2006

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Trauerweide



Geschrieben von:   Hyo-Shin


Ich erkenne dich wieder,
Ich sang vor Jahren für dich Lieder,
Ich wog mich in einem fremden Takt,
und du tanztest mit so sanft und doch so matt,
Es war Abendrot,
und ich dachte du seist tod,
Warst das faszinierende was ich je sah,
ich war unter dir so dicht so nah,
Deine Wurzeln fest verankert im See der deinen Namen trug,
Ich sah dich an umgeben von Klee und unendlich großem Wehemut,
Du machtest mein herz schwer und doch so leicht,
ich sank auf die Knie und erreichte,
Den Boden auf dem du gedeihtest,
Du bist und bleibst,
für mich etwas geweihtes,
Der Wind der deine Arme sanft hebt,
der durch deine Adern lebt,
er streift auch mich,
und ich erkenne dich,
Ich setzt mich an deinem mächtigen Stamm,
wo Harz wie Blut aus dir kam,
Das Licht das durch dich dringt,
fällt auf mein blasses Kinn,
Die Wärme die ich dadurch spür,
gebe ich weiter, wenn ich dich berühr,
Deine Äste so schwach und doch so stark,
nicht wie andere Bäume dunkel und kark,
Sie erinnern mich an etwas Heiliges,
so klar und reinigend,
deine Arme sich in Wasser taufen,
und ich näher kam zu ihnen gelaufen.
Meine Knöchel im Wasser versenkt,
so treu und doch geschenkt
mein weißes Kleid auf dem Wasser schwebend
Deine Äste an mir wachsam klebend
halten mich zurück,
vor des Tiefens Ungeschick,
Ich blicke zu dir auf,
und du rufts komm und lauf,
Sagt man doch, dass du heimlich sprichst,
und ich dachte dies stimme nicht,
so war dies der eindeutige Beweis,
Du bist sehr wohl an Worten reich,
starb bei dir schon manch Menschenseele,
dann nur weil sie dich nicht verstehe,
doch ich sah dir in dein Herz,
umgeben von Harz und Schmerz,
du singst das Lebenslied,
und vergessen werd ich´s nie.