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Autor: Azrael

Erstellt am: 07.01.2006

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Ein Gegenmittel gegen das Glück?



Geschrieben von:   Azrael


Was kann man dagegen tun, wenn man glücklich ist? Gibt es ein Gegenmittel gegen das Glück?
Es gibt doch so viele Mittel die einen aufputschen, Neurosen unterdrücken und Menschen glücklich machen. Bei all den Mitteln, Erfolgen und oberflächlichen Bedürfnissen hat noch kein anderer daran gedacht, etwas zu entwickeln, dass das Glück unterdrückt?
Man muss doch von Zeit zu Zeit traurig sein und leiden. Dass ist doch was ganz natürliches und hilft uns dabei, das Schöne zu sehen und das Glück intensiver und schöner zu erleben. Denn ehrlich gesagt: Kann sich jemand über eine Kleinigkeit freuen, der alles hat? Glaubt der dann nicht, dieses kleine Glück wäre es nicht wert? Beobachtet man die Menschen eines Kriegs-oder Katastrophengebies, wird man schnell feststellen, dass die Menschen dort sich schon über ein paar Essensreste freuen. Mit einem Dach über dem Kopf für die nächste Nacht schon zufrieden sind und froh sind den nächsten Tag zu erleben. Aber es gibt aucch Menschen die angesichts ihrer Lage verzweifeln und sich den Tod wünschen. Völlig verständlich. Wer will schon mit schlimmen Verbrennungen entstellt und leidend durchs Leben schreiten?
Und hier könnte man ganz einach auf die Sterbehilfe überleiten, aber es geht hier ja darum, ob das Glück wirklich so gut ist, wie es immmer behauptet wird.
Ist das Glück nicht viel mehr wie eine Droge. Es tut gut, man will mehr und man wird abhängig. In zu großen Mengen kann es einen sogar krank machen. Wie? Ganz einfach. Man erlebt Glück als etwas Gutes. Klar das man dann mehr davon haben möchte. Auf der Suche danach erleben wir Enttäuschungen und Tiefs und empfindenn das Glück noch deutlicher, noch größer und wollen dann den nächsten \"Schuß\" noch dringender. So stürzen wir immer tiefer in das \" Glücksloch \". Und in der Zwischenzeit werden wir depressiv, neurotisch und gefühlskalt. Der \"Glücks-Junkie\" fängt an sich selbst und andere zu belügen, damit er akzeptiert und angenommen wird und somit die Freude kurzzeitig haben kann. Aber es ist widerrum nicht gut, traurig sich selbst zu bemitleiden oder andere zu hassen.
Viel schlimmer ist das Problem, das jeder Mensch danach strebt oder davon abhängig ist. Wir brauchen es alle. Doch was uns vielleicht krank macht ist, dass es zu überbewertet wird.
Sieht man im Fernsehen nicht immer diese glücklichen Familien oder diese strahlende Gesichter auf den Plakaten die unsere Städte zupflastern?
Und widerum diese Frage:
Warum kann man Traurigkeit nicht verschreiben? Sie wäre das optimale Gegenmittel oder Anti-Droge zum Glück. Glück ist zu wichtig geworden. Es gibt immer weniger Menschen, die die traurigen, ruhigen Stunden, in denen sie über sich selbst, über andere oder die Welt nachdenken, nutzen. Sondern sie verzweifeln nur einfach, weil sie eben das Glück nicht finden können.
Vielleicht würde es ja weniger Unglück ohne das Glück geben?