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Autor: Freederic

Erstellt am: 07.02.2004

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Heimkehr



Geschrieben von:   Freederic


Allein,
so sitzt er in seinem Stuhle,
in dem großen Saal,
ferne Zeiten, ferne Länder,
verschwommene Gesichter,
selten freundlich,
wenig fröhlich,
eher...
unter rötlich Dunst von warmen Blut,
Schmerz, Angst und Wut,
klingt noch ihn seinen Ohren,
rasselnd, klirrend noch der Klang der Waffen,
Pferdewiehern in Todesangst,
und manche Narben schmerzen tief !,
noch immer !.
Flackernd ist des Kamines Feuer
in seinen müden Augen.
Von den Zinnen herein,drängt,
des Windes unbändig' eisig' Kraft,
durchdringt wohl Mark und Bein.
Und auch das Herz.
Welches Herz?
Vielleicht dieses,
dass einmal vor langer Zeit ward' ausgezogen,
um Ruhm und Ehre zu erlangen ?,
oder war es etwa Macht und Geld ?,
welches ihn einst in die Ferne zog ?
Ein neuer heftig' Windstoß lässt das Feuer wieder flackern,
mit schwacher Hand,
er richtet sein Gewand.
Nicht.., um nicht zu frieren,
ach nein,
er möchte einfach jetzt..,
Ja gerade jetzt..
nur einmal eitel sein !
Jahrelang, so war er ( wie er meinte ),
auf der richtigen Spur,
tat alles nur, und fiel es noch so schwer,
für sein Volk, sein Weib und sein Kind.
Und nun..,
nun kam er heim,
allein...,
allein und müde,
kein liebend' Weib,dass ihn an ihren warmen Busen presst,
kein Kind, welches Vater zu ihm sagt.
Niemand... niemand der ihn willkommen heißt.
Nur Eiseskälte und ebensolche Stille ihn umgibt.
War denn alles wirklich sinnlos?
In Namen Gottes ausgezogen,
gekämpft, gelitten in Gottes Namen ?
Einst alles aufgegeben,
um dies ? zu erleben?
Ein Becher roter Wein,ein wenig Feuer,
mehr ist nicht geblieben.
Grau ist nun sein schwarzes Haar,
der Augen einstig glänzend blau,
gewichen einem Wintergrau .
Nun weht der Wind mit eisig' kalter Hand
noch einmal durch den großen Raum ,
doch er spürt es kaum,
ein leises Lächeln nun in seinem zerfurchten Antlitz steht,
von Zufrieden-und Geborgenheit,
denn nun..
sind sie ja alle da !
Bei ihm,
Sein Weib sitzt neben ihm,
und schöner als er sie wohl je gesehen,
so dünkt es ihm,
sein Kind,der Knabe auf ihrem Schoß,
und Stimmung war im Saal,
ganz wie es früher war.
Er trinkt noch einen großen Schluck
von dem Weine,
gerührt,
er ist ja nicht!
nicht mehr alleine,
der Rotwein läuft ihm durch den grauen Bart,
sollte dieses Leben doch nicht..
so ohne Sinn..
gewesen sein ???
Der Wind hat es geschafft,
der Kamin ist ausgemacht,
die letzen Funken ziehn' dahin,
eisig ist es nun im Saale,
doch...
er spürt es nicht...,
sein Lächeln bleibt..
für immer ....
für immer......