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Autor: Franklin M. Bekker

Erstellt am: 25.10.2003

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Strahlende Helden?! - Esalen IV



Geschrieben von:   Franklin M. Bekker


Den restlichen Nachmittag bereitete ich mich intensiv auf unsere Mission vor. Nachdem ich den schlafenden Arafram aus meinem Zelt heraus geschleift und neben den Eingang gelegt hatte begann ich meine Harfe zu stimmen und meine Armbrust zu reinigen. Beide waren edelste Waffen. Die schwarze Harfe des Apokalyptikus war die weitaus gefährlichere. Dieses mächtige Werkzeug eines berühmten Barden, das mir eher zufällig in die Hände gefallen war verstärkte die natürliche Magie der Barden. Sie schreckte, wenn gespielt, den Feind und flöste dem Freund Mut und Hoffnung ein. Es hatte ein paar große Orkhäuplinge gegeben, die letztendlich dieser Wirkung zu opfer gefallen waren. Ich musste an meine allzu oft spottenden Freunde denken. Wie oft hatte allein meine Magie in Verbindung mit der Harfe ihnen die nötige Stärke gegeben einen Feind zu vernichten? See wären oft genug einen grausamen Tot gestorben. Ich zupfte noch einmal alle Saiten, spielte kurz ein Liedchen an und tat dann die Harfe bei Seite. Meine Armbrust war ein weniger subtiles Mittel zur Feindbekämpfung. Ich war froh auch sie zu haben. Mir war durchaus bewusst, dass nicht jeder Abenteurer das Glück hatte eine Armbrust zu besitzen, die mit drei Pfeilen gleichzeitig geladen werden konnte. Sehr oft hatte mir diese Eigenschaft das Leben gerettet. Das war immer dann, wenn mir nicht die Zeit geblieben wäre die Armbrust nachzuladen. Schließlich hatte ich alles für die Reise, die zwei Tage oder eine Woche dauern konnte vorbereitet. Ich hatte mich für die erste Zeit mit Lebensmittelvorräten versorgt, mir genug Socken eingepackt und so weiter. Ich versenkte mich in einen Trancezustand, der mir gleichzeitig erlaubte mich mental vorzubereiten und mich zu erholen.
Kurz vor den ersten Sonnenstrahlen tat ich, auf dem Boden sitzend, meine Augen wieder auf. Von jeder Müdigkeit und jedem lästigen Gedanken befreit, schnappte ich mir ohne zu zögern meinen Rucksack. Vor dem Zelt lag noch immer Arafram und ich beugte mich zu ihm herunter. "Hey du! Steh auf!", flüsterte ich ihm zu. "Es geht auf ins Abenteuer. Wir wollen Ruhm und Reichtum ehren und bärtige Jungfrauen vor der Verdammung retten." Der Sklave grummelte nur und so trat ich ihm ihn die Magenhöhle. Würgend kam er zu Bewusstsein und bald folgte er mir mit einem gewöhnlichen Schwert, einem gewöhnlichen Langbogen bestückt. Ich sagte ihm nicht, dass es meist an Wahnwitz grenzte mit solchen Waffen in ein Abenteuer zu ziehen. Er wusste selbst, dass wenn jemand starb, er es sein würde. Wir gelangten an Esalens Haupttor, wo eine kleine Gruppe von Zwergen mit Knuffelbert und Nel zusammen standen. Nel sah ich eben noch dem Halborc eine Pergamentrolle geben, dann schlüpfte sie mit den Anderen durch das Tor und marschierte mit ihnen an die Ostfront. Sie würde blutiges Gemetzel veranstalten. Hulk kam zu uns herüber und auch Rob fand sich wenig später bei uns ein. Der Halbork entrollte sein Pergament und las, wenn auch grunzend: "Nel sagt: 'Du bist Sklave von Hulk dem Halborc, solange sie reudige Zwerge für König Freddy erschlägt.' Nel sagt: ' Du bist nichts weiter als ein stinkender Wurm.'" Es war immerwieder erstaunlich, dass dieser Halborc und Barbar nicht nur einigermaßen artikuliert sprechen konnte sondern sogar des Lesens kundig war. Nichtsdestotrotz war er ein Wilder, ein grunzender Geselle ohne Manieren. Ich schmunzelte ob Nels Sadismus ihren Sklaven in die Hand des Orks zu geben. Dann schlüpften auch wir durch das nur einen Spalt geöffnete Haupttor Esalens in die letzten Reste von Nacht heraus. Die Dämmerung im Rücken.
Rob hatte bei ortskundigen Zwerken einige Informationen eingeholt, wo der König der goldenen Krone, der sich sicherlich hinter der Frontlinie aufhielt, lagern könnte. Da wir keinen anderen Anhaltspunkt hatten machten wir uns also sofort in Richtung eines Sees auf, den laut den Zergen schon andere und größere Feldherren als Lagerstätte verwandt haben. Der See lag in direkter westlicher Richtung und die einzige Vorsichtsmaßnahme, die wir trafen war ein kleiner Bogen nach Süden zu machen, um nicht direkt auf eine Streitmacht des Königs der goldenen Krone zu treffen. Ansonsten bewegten wir uns anfangs schnell unter den mächtigen Laubbäumen, durch das Unterholz, das das gesamte Frettchengebirge auf allen Seiten umstand. Weil sowohl Elfen als auch Halborks von Natur aus in der Dämmerung noch sehr gut sehen konnten, fiel es nur dem Kleriker schwer sich ohne Kratzer von peitschenden Ästen, die wir umgeknickt hatten und nun zurück schnellen ließen, einenWeg durch das Gestrüpp zu bahnen. Wie bitter uns seine Augen noch im Stich lassen sollten, ahnten wir allerdings nicht. Den ersten halben Tag kamen wir sehr zügig voran und es war nichts Ungewöhnliches zu spüren. Sind Feinde in der Nähe so ist für gewöhnlich nicht offensichtlich, jedoch merkt man es den Tieren und Pflanzen, manches Mal sogar den Steinen an. Dies hat nichts mit Druidenfähigkeiten oder dergleichen zu tun. Es ist eine Spannung, die sich in Allem, auch in einem selbst breit macht. Auch am Nachmittag war diese Spannung noch nicht vorhanden, doch wir bemerkten, dass sie sich langsam aufbaute und wussten, dass wir zur Mitte des nächsten Tages auf den Gegner treffen würden. Es war nicht sinvoll anzunehmen, dass noch Andere Parteien in diesen Wäldern herumstreiften. In der Nacht machten wir mitten im Unterholz Rast. Als Abenteurer waren wir natürlich nach einem Tagesmarsch nicht vollständig erschöpft, jedoch musste man am nächsten Tag mit kraftraubenden Begegnungen rechnen und dafür brauchten wir alle Kraft.
Die Spannung von der ich gesprochen hatte, jenes unterschwellige Gefühl, dass man auf eine lebensgefährliche Situation zulief, verstärkte sich mit jedem Schritt, den wir nahmen. Wir waren schließlich auch am zeiten Tag schon einige Stunden gelaufen und bewegten uns nur noch sehr vorsichtig. Bald waren wir nicht mehr als schattenhafte Gestalten, die von Baum zu Baum huschten. Jedenfalls ließ sich dies von mir und Arafram sagen. Der Ork von dem man nicht unbedingt das Feingefühlt für Unsichtbarkeit erwarten konnte machte mir dabei keine Sorgen. Unser Kleriker zeigte das größte Unvermögen sich den feindlich Blicken zu entziehen. Das brachte uns schließlich in große Gefahr. Ganz plötzlich standen wir am Waldrand und blickten in die Steppe herab. Man hatte weder sehen können, dass der Wald sich an dieser Stelle nicht weiter in den Süden erstreckte, noch hatte man hören können, dass hinter dem Blätterwald eine Streitmacht der Zwerge dahinzog. Selbst der Ork lag schon in seinem Versteck, da stand de Kleriker noch gut sichtbar am Saum des Waldes und spähte in die Steppe heraus. "Kommt mal her Leute! Ich glaube da unten bewegt sich etwas." Er schirmte mit seiner Hand die Augen vor der Sonne ab. "Könnten ein paar Zwerge sein." Zuerst saßen Arafram, Hulk und ich mit offenem Mund da, aber dann fing ich mich wieder. Ich packte Rob am Kragen und schleuderte ihn in die Büsche in denen Arafam versteckt lag. Karsten wackelte seinem Meister hinterher. Arafram flüsterte dem Kleriker in scharfem Ton zu: "Dort sind nicht nur ein paar Zwerge, sondern hundert! Und eure Dummheit hat gerade zwölf von ihnen hierher gelockt."
Rob brubbelte etwas Unverständliches. Er konnte nicht Leugnen, dass der dreiste Sklave recht hatte. Hulk und ich krochen zu den beiden heran. Hier konnte man uns nicht sehen und die Zwerge waren vielleicht zwei Kilometer fort. Wir hatten also ein wenig Zeit uns einen Plan zurecht zulegen. "Wir sollten weglaufen. Die Zwerge sind nicht so schnell.", sagte Arafram.
Hulk schlug ihm auf den Oberarm, sodass sich der Mitelf vor Schmerzen krümmte und ein Jammern unterdrücken musste. "Nel sagt: 'Du sollst nicht reden, wenn Abenteurer einen Plan schmieden!'"
Ich nickte kurz und schlug dann vor eiligst eine lebensgroße Puppe von Rob anzufertigen. Wir könnten dann wegrennen und die Zwerge würden glauben nur diese Puooe gesehen zu haben. Sie würden uns nicht verfolgen. Hulk schüttelte den Kopf und seine wilde Mähne, die mit Dreck verklumpten Haare schlugen uns ins Gesicht. Ein Dreckklumpen zerplatzte schmerzhaft an meiner Wange. Der Geruch, den Hulk verströmte, stach mich in die Seite, aber ich sagte nichts. Er war nuneinml ein Halbork. "Wir wollen hier warten und sie niedermetzeln."
Was grunzte er da zusammen? "Du willst eine direkte Konfrontation? Das sind zwölf Zwerge! Wir schaffen es niemals sie zu schlagen. Wenn dann lass Rob hier als Köder stehen. Wir verstecken uns in den Büschen. Sie wrden nur ihn sehen und sich auf ihn stürzen. Wenn sie es nicht erwarten, dann stürzen wir uns von hinten auf sie."
Rob machte große Augen. "Du willst meinen Tot riskieren Loki Barfußen?" Er legte mir seine Hand auf die Schulter. "Ich bitte dich zu überlegen. Du hast große Kenntnisse über die Völker Kazuls und ihre Geschichten. Was ist das weiseeste, das du uns raten kannst."
Ich besann mich für einen Moment. Ganz plötzlich wurde mir vollkommen klar, was zu tun ist. "Wir sollten forlaufen. Wir sind viel schneller als ein paar Zwerge."
"Aber werden sie uns nicht verfolgen?", fragte Hulk.
"Sie haben nur Rob gesehen und das Schlimmste, was passieren kann ist, dass sie ihn für einen Späher von Freddy halten. Dann werden sie ihn verfolgen. Er wird ein Stück des Weges allein laufen. Sie sehen nur seine Spur und bemerken, dass er sich von Esalen entfernt. Er wird also vor dem Angriff nicht in Esalen sein und somit keine Informationen weiotergeben. Was hat er auch gesehen? Freddy weiß bereits, dass sich eine Streitmacht aus dem Westen nähert. Die Zwerge werden umkehren, wenn sie Rob weit genug gefolgt sind, dann Treffen wir wieder zusammen. Sie werden denken, dass Rob allenfalls ihrem König in die Hände fällt, der sich anch Zwergenart mit starken Kämpfern umgiebt. Sie werden nciht denken, dass wir ihn töten können." Wir dachten es selbst nicht.
Rob und Hulk nickten. Ihnen leuchtete mein Plan ein. Arafram rollte mit den Augen. "Das hab ich doch gleich gesagt."
Hulk schlug ihm erneut auf den Oberarm und er wimmerte leicht. "Nel sagt: 'Du sollst nicht reden, wenn, wenn Abenteurer einen Plan schmieden.'"
Wir löschten alle Spuren bis auf die des Klerikers, nahmen die Kiste, die nicht gesehen worden sein kann, da sie im Unterholz gestanden hatte mit uns, und machten uns davon. Rob rannte.