Benutzer
Passwort




Autor: Lonely Wolf

Erstellt am: 23.09.2003

Beitrag für Buch vorschlagen

Zufälliger Beitrag



Artikelliste


Direkter Link zum Artikel



letzter Gedanke



Geschrieben von:   Lonely Wolf


Anmerkungen des Autors:
Entstehungsdatum: 23.09.2003



Tief zusammengekauert, Rücken an die Wand.
Es läuft mir kalt den Nacken runter,
langsam rieselt er mir in den Kragen, der nasse Sand.
Plötzlich helles Licht, Menschen brennen wie Zunder.
Ich drehe mich um und schaue nach oben,
Jagdflieger ziehen vorbei und hinterlassen dreckige Streifen.
Ich sehe nach vorn, sehe sie vor mir toben,
sehe Explosionen, Panzer und Leichen.

Da erschallt der Befehl, ich stehe auf und laufe los,
ziehe den Kopf ein und reiße das Gewehr vor.
Da hageln die Schüsse los, es wird nass in meinem Schoss.
Mein Freund fällt neben mir und ich spüre diesen Zorn.
Es geht so leicht, der Finger wird krumm gemacht,
ich schmeiße mich zu Boden und sehe empor.
Die Salven feuern in die Nacht.
Ich räche den Kameraden, den ich verlor.

Man hört sie schreien, spürt ihre Schmerzen.
Ich raffe mich auf und renne weiter
mit Tränen in den Augen und traurigem Herzen,
sehe sie vor mir, die dunklen Reiter.
Explosion, Kugelhagel, getroffen gehe ich zu Boden,
greife mir an das Bein - nur ein Streifschuss.
Im Kampfe ist man ein Held, es war gelogen.
Ich stehe auf und laufe los, weil ich muss.

Wieder sehe ich die Salven leuchtend fliegen,
ich ducke mich, sie werden mich nicht kriegen.
Da reißt es mich hart von meinen Beinen,
getroffen, ich schreie, liege in meinen Eingeweiden.
Ich spüre es, gleich ist es vorbei nach all der Zeit.
Mein Finger wird noch einmal krumm, ich bin bereit.
Explosion und Flammenschlag, jetzt höre ich sie schreien.
Ihr werdet nicht länger als ich auf dieser Welt verweilen.

Da stellt sich mir die letzte Frage: "Warum Krieg,
warum hier, warum ich, warum wo es doch Frieden gibt?"