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Autor: SoulDream

Erstellt am: 08.07.2003

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Killing myself



Geschrieben von:   SoulDream


Killing myself

Was würde ich dafür geben, mich einfach so
von der Brücke stürzen zu können.
Den Mut zu haben, mir die Pulsadern aufzuschneiden oder
das Rührchen mit den Tabletten aufzulösen und runter zu spülen.

ICH HASSE MEIN LEBEN!
HASSE ALLES AN IHM!

Den einzigsten Lichtblick ich vor Jahren schon
verloren habe und seitdem...
ja, seitdem träume ich davon fliegen zu können.
Möchte einmal dem gleißendweißen Licht entgegentauchen,
die Wärme des Schöpfers spüren,
Ängste sollen von mir abfallen
und unbändiger Hoffnung und Freude weichen.
Ich will nicht mehr leben!
Ich kann auch nicht mehr!

Dieser andauernde Druck -
von allen Seiten kommend,
ist einfach too much.
Zu viel für meine ohnehin schon von grenzenlosen Ängsten und
schierer Verzweiflung geplagten Seele.

Gehe in die Küche, greife in die Schublade mit den Messern,
hole das Schärfste heraus und gehe zurück.
Zurück ins eiskalte Wohnzimmer!
Kerzenlicht flackert im leichten Wind der durch das gekippte Fenster
hereinweht und aus den Boxen der Anlage dröhnen die Bässe von Puff Daddy
und Faith Evans:
I´LL BE MISSING YOU

Setze mich auf den Boden, den Rücken zur Wand und starre
auf das einzigste Foto von Dir in meiner
zittrigen Hand.
Weine hemmungslos meinen Schmerz heraus bis...
bis der Song verklungen und meine Tränen versiegt.

REPEAT TRACK!
Immer wieder wiederholt sich dieser eine Song.
Ich vermisse Dich wirklich sehr, mein Engel,
meinen Dad!
Gehe ins Bad, öffne das gekippte Fenster und starre in den
nachtschwarzen Himmel hinein.
Ich schreie!
Schreie meinen Schmerz heraus.
Lichter der Nachbarwohnungen leuchten auf.
Sie wundern sich.
Wer und warum schreit da so schrecklich?
Die Lichter erlischen nach einer Weile, während ich immer noch
- zitternd -
am offenen Fenster stehe, das Messer immer noch in der Hand.

Taumelnd
wanke ich ins Wohnzimmer zurück,
falle auf den harten Boden und rühre mich nicht mehr.
Während Kältewellen mich durchschütteln ritzt das Messer in meiner Hand
meine Kehle durch!!
Pulsierend
strömt der süßlichrote Lebenssaft aus der
offenen Wunde -
färbt den blauen Teppich Rot.

Endlich!
Ich sehe das gleißende Licht auf mich zukommen.
Und während ich dem Licht entgegentrete
bemerke ich noch wie
ein Engel nimmt meine Hand und mir flüstert ins Ohr:
"ICH LIEBE DICH!!! BITTE!
BITTE GEH NOCH NICHT!!!!"


[Ein jahrelang verfolgender Gedanke der auch beinahe ausgeführt worden wäre, aber doch NIE aufgeführt wurde:
1. aus Feigheit und
2. weil es IMMER wieder etwas gab (und vor allem wieder gibt) wofür es sich lohnt zu leben!!!
Auch wenn es bedeutet Geliebtes zu verlieren.
LEBENSWERT IST JEDE KLEINIGKEIT!!!]