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Autor: Hoffnung

Erstellt am: 27.05.2002

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Hexenverbrennung als Geschichte



Geschrieben von:   Hoffnung


Hexenverbrennung


Die Dunkelheit schien sich ängstlich vor dem Schein des Feuers zurueckzuziehen, als die Menschen kreischend und heulend wie Wölfe um das Feuer gescharrt waren.
Die Augen der Frau waren mit Tränen gefuellt, trotz der Blauen Flecke und Prellungen stand sie aufrecht an dem Pfahl.
Das Haar schien von selbst zu entflammen , im Schein des Feuers unter ihr.
Kein Laut kam ueber ihre Lippen, nur ein mitleidvoller Blick hatte sie fuer die Menge unter sich uebrig.
Was wussten sie schon, und was wollten sie schon hören.
Sie war keine Ketzerin, es war doch alles nur .....ja was war es eigentlich, nur ihre Gedanken die so anders schienen als die der anderen?
Nein es war sie selbst, ihre Art ihre Weise, ihre Ideen, ihre Gedanken.
sie machten diesen Menschen Angst , aber warum taten sie ihr das hier dann an?
Warum wiechen sie nicht eher zurueck?
Das hysterische Lachen einer Frau drang durch den Nebel der Geräusche zu ihr, es war wie das meckern einer Ziege....seltsam wie man Menschen im Tod mit Tieren vergleicht.
Ihr Blick glitt in den Himmel.
Ein Schwarm Schwalben flog durch die langsam schwarz werdenden Rauchwolken.
Fliegt Vögel......fliegt...bringt mich weg von hier.....weg von diesem Schmerz....weg von diesen Gedanken.
Bringt mich dahin wo es friedlich ist.
Die Hitze und der Schmerz der aufplatzenden Haut betäubte sie gnädig.
Fett trat langsam aus den Poren als sie schlaff am Pfahl hing, das Haar stand schonlange in Flammen, als ihre Muskeln sich nochmals zusammenzogen ob der Hitze.
Der Kopf wurde nach hinten gerissen es schien als wollte sie noch Worte aus feuriger Glut ueber die Menge schreien.
Die Flammen schlugen aus dem Mund ,und die Menge wich entsetzt zurueck.
Hexe....erst leise wispernd vor Angst......Hexe...immer lauter werdend......verbrenn du gotteslästerliche Hexe......das Kreischen der Frauen um den Pfahl wurde Ohrenbetäubend, während das Feuer seinen Hunger stillte.
Nur ein Kind sah zum Himmel auf und lachte freudig auf als sie die weißen Ascheflöckchen wie weiße Blueten am Himmel tanzen sah.
Weiße kleine Gänsebluemchen die zu den Sternen tanzen wollten.
Doch der Wind trieb sie ab und drueckte sie zurueck zu der Erde.
Nicht mal er ließ ihr die Freiheit zu fliegen wohin sie wollte.
Am nächsten Tag lag die Asche im weiten Umkreis, ein Rinnsal war vor Asche grau gefärbt.
Asche zu Asche , Staub zu Staub sprach die alte Magd als sie an dem Platz vorbei ging und sich abergläubisch bekreuzigte.