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Autor: Hoffnung

Erstellt am: 23.05.2002

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ich brauch was...



Geschrieben von:   Hoffnung


Mama, Mama der Klang der Stimme in diesem Ton doch so bekannt.
Kann ich nen zehner bekommen?
Ein seufzen auf den Lippen gab sie den Zehner her, natuerlich konnte sie nen Zehner bekommen warum auch nicht, lag ja auf der Straße.

Mama, Mama, ja da war sie wieder die altvertraute Stimme
In der neuen Jeans ist `n Riß kannste den nähen?
Ich will doch heut noch weg.
Natuerlich konnte sie ihn nähen warum auch nicht, wozu war sie sonst da.

Mama, Mama ein Blick auf die Uhr versicherte das es nichts wichtiges mehr sein konnte.
Krieg ich deine rote Bluse?
Der Benny steht doch so drauf.
Natuerlich konnte sie die Bluse haben, wieso auch nicht, sie war eh zu alt dafuer.

Das Moped fuhr knatternd vor die Tuere.
Da war er, DER BENNY , der Freund ihrer Tochter.
Rotzfrech aber absolut verschossen in ihre Kleine.
Ein Winken , ein freches Grinsen Bennys und schon waren sie weg, natuerlich ohne Helm, wozu brauchte sie auch einen, sie fuhren ja nie schnell, wenigstens nicht bis zur nächsten Straßenecke.

Liebling...
Die zweite Stimme in ihrem Leben.
Kannst du mir noch das Hemd fuer morgen buegeln?
Natuerlich konnte sie das warum auch nicht , hatte sie ihn nicht geheiratet um ihm zu helfen?
Und hast du den zweiten Socken gesehn? Du weißt schon der schwarze, ich brauch ihn dringend.
Ja sie hatte ihn gesehn, als der Hund damit im Garten verschwunden war.

Als sie zum Garten gehen wollte, um den Socken zu suchen, kam sie an dem Garderobenspiegel vorbei.
Mit einem mal blieb sie stehen und musterte die Gestalt die ihr entgegensah.
Grau war sie geworden mit der Zeit, und Falten waren auch nicht zu uebersehen.
Wie war das mit der inneren Schöhnheit?
Langsam hob sie ihre Hand zum Spiegel , als ihr Mann hinter sie trat.

Was ist den Liebling?
Mit mueden Blick sah sie ihn sanft an.
Brauchst du irgendwas?
Die Besorgniss in seiner Stimme war unueberhörbar.
Nein Schatz es ist schon in Ordnung.
Ein krampfhaftes Lächeln ueberzog ihr Gesicht.
Doch ihre Gedanken waren anders.
Ich brauch was Schatz, schienen sie zu rufen
Ich brauche wieder meine Freiheit, wie sie frueher war.
Ich brauche meine Jugend wieder , die so schnell dahingeflogen ist.
Und ich brauche dich...