Benutzer
Passwort




Autor: Hoffnung

Erstellt am: 28.02.2002

Beitrag für Buch vorschlagen

Zufälliger Beitrag



Artikelliste


Direkter Link zum Artikel



ICH...



Geschrieben von:   Hoffnung


Ich will sehen wie du bist, sprach er leise zu mir.
Mit einem Lächeln im Gesicht, sagte ich du siehst mich nicht.
Ich werde dir nun alles zeigen,
was ich bin.

Und du sagst mir dann wer ich bin.
Er nickte leicht mit schelmischen Blicke
Und ich ging an einen Schrank, um ihm zu zeigen mein Gesicht.

Eine kleine Staubwolke, drang aus diesem Schrank.
Langsam fasste ich hinein, und zog etwas heraus.
Goldschimmernd, glänzend, Katzengold das glimmert.
Drehte mich um ,eine Maske auf dem Gesicht.
Subbcubusgleich, mit zischelnder Zunge, Rubinrot funkelnden Augen,
schmiegte sie sich an mein Gesicht.

Du wolltest mich sehen...
Eine Stimme von Verlangen erfüllt, klang durch den Raum.
Hallend jede Ecke füllend.
Sehnsucht weckend, wild und stürmisch.

Plötzlich sank ich zusammen,
nahm die Maske und drehte mich zum Schrank,
er kam näher, mir den Arm um die Schultern zu legen.

Drehte ich mich zu ihm,
das Gesicht in faltigen Gewand,
Haare wirr und grau sich mit meinem Gesicht verband.

Du wolltest mich sehen...
Sprach eine Stimme rauh und vergilbt.
Krankheit sich zeigte,
Eiter und Geschwür

Erschrocken zuckte er zurück,
doch konnte er nicht mehr entkommen,
er wollte es so, nun sieh her.
Sieh jedes Stück.

Den Kopf gesenkt,
schrumpfte der Körper langsam zusammen.
Die Kleider sich langsam lösten.
Als das Gesicht nun hob
sah er das sanfte Antlitz eines Kindes.
Unschuldig in reinem weiß
sah ich ihn an mit unverdorbenen Blick

Du wolltest mich sehen....
Sang ich fast , in einer Sprache
die manch Erwachsener schon vergessen hatte
Ein Lachen erfüllte den Raum
Lebensfroh wie ein Frühlingsregen
prasselte es auf ihn ein.

Doch plötzlich wuchs das Kind
Ich verzerrte mein Gesicht ,
einer Fratze gleich stand ich vor ihm
Zähne gebleckt und die Hand erhoben
Mordfunkeln in den schwarzen Augen
jede seiner Qualen hab ich in Gedanken erwogen

Du wolltest mich sehen.....
Dröhnte es aus allen Ecken
Klirrend kalt, hüllt es ihn ein
Angst bereitet es , macht ihn steif wie Stein

Einer Staubwolke gleich ,hüllte schwarz flirrende Schatten mich ein.
Am Boden liegend, zitternd und klein.
Heb den Kopf nur zögernd zu ihm auf.
Sieht er die Frau
Das Gesicht von Schlägen Grün und Blau,
Blut das langsam an der Stirn gerinnt
Angst erfüllt das Gesicht das ihn nun erblickt.

Du wolltest mich sehn....
Eine Stimme kaum hörbar, gebrochen.
Ein Schluchzen unterdrückend, vor Angst

Er ging zitternd in die Knie
Nahm mein Gesicht in seine Hand
Angst und Verzweiflung konnte man sehen.

Doch dann wandelte ich mich zum letzten Male.
Das Gesicht erfüllte sich langsam mit Leben.
Der Duft von Jasmin schien mich zu umgeben.
Sanft geschwungen waren die Lippen,
Liebe in dem Blick, sacht hab ich mich an ihn gedrückt.

Du wolltest mich sehen.....
erklang nun die letzte der Stimmen
Einer Nachtigal gleich erklang sie,
verlockend und erfüllend.
Jede Faser seiner Seele ausfüllend.

Dann stand ich auf, ließ ihn am Boden liegen.
Drehte mich zum Schrank.
Legte die Masken zurück,
sah kurz zu den tausend anderen und schloß die Türen.
Lange lehnte ich mein Gesicht
an den alten mit Schrammen übersäten Schrank.

Nun weißt du wer ich bin?
Hast du mich wirklich gesehen?