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Autor: Franklin M. Bekker

Erstellt am: 20.10.2002

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Scheideweg und Wandelgang



Geschrieben von:   Franklin M. Bekker


Der Weg er quillt aus dunkler Nacht empor.
Aus Mondlicht und aus Schattenbäumen tritt er kalt hervor.

Die Sonne kämpft vergebens noch das Gefecht,
um ihr stundenweises Recht.

Nebel wiegen die heimischen Felder in Grau,
furchtlos tret ich auf der schmalen Asphaltbahn, rau.

Kahl sind die Äcker und unbestellt,
ganz gleich der restlich herbstlichen Welt.

Und es ist Herbst geworden, seit dem letzten Gang,
seit der letzten Wanderung, die Zeit ist viel zu lang.

Auch alle Tiere sind derweil verschwunden,
drehen an nem andren Ort, auf Nahrungssuche ihre Runden.

Der Oktober kriecht mir in die Hose,
ich spür nur meine Zähne, wie sie klappern, lose.

Frost liegt auf dem stillen Auto dort.
Komm eile, laufe fort.

Wärme will ich spüren auf dem Weg zum unbedeutend Ziel,
dies ist nicht länger mehr des Träumers kindsches Spiel.

Die Lichter in den Dörfern sind am Ende doch so fern,
ich spüre die Distanz, sie will mir grad den Weg erschwern.

Nur der Mond ist nah in solcher Nacht,
er allein über seine Wandrer wacht.

Scheideweg und Wandelgang,
nein mir ist jetzt nicht mehr bang.

Ob ich mein Ziel erreichen tu?
Am Ende liege ich in Frieden, lieg ich doch in Ruh.