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Autor: Franklin M. Bekker

Erstellt am: 04.03.2002

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Vom Sinn



Geschrieben von:   Franklin M. Bekker


Was wollt ihr hier? Wie hier? Na einfach hier oder da, hier halt. Was wollt ihr hier? Nein überlegt nicht erst, sinnlos ist es sowieso, zu überlegen. Völlig sinnlos. Wer was will, der weiß ja was, und kam aus diesem Grunde her. Doch ihr kamt einfach so. Warum? Eure Eltern wollten was oder nicht, jedenfalls kamt ihr und was ihr hier wollt das wisst ihr nicht. Was man hier wollen kann schon. Liebe vielleicht, Spaß möglicherweise, Freunde einige wenigstens, Kinder unter Umständen, was man halt so wollen kann. Sucht euch was aus, nehmt des Genannten Summe, teilt es, gebt was dazu, nennt es Glück, mir ist es gleich – ganz gleich. Ja das Glück mit dem es so eine Sache ist, es ist mir gleich.
Meinem Freund dem Hans dem nicht. Ihm ist es nicht gleich das Glück. Er will es, wunderlich, wenn man mich fragt. Na fragt mich ruhig. Ja wunderlich. Wunderlich, da er doch auch kam, wie ihr, ohne was zu wollen. Ach und er nahm sich Glück, bekam welches und hatte es einfach das Glück. Hört sich schon gut an oder? Der Hans im Glück. Nee... nicht der Hans aber auch einer. Jedenfalls wären mit meinem Freund dem Hans Aristoteles und Epikur äußerst zufrieden gewesen. Vortrefflich hätten sie formuliert. Vortrefflich. Den Sinn? Wie den Sinn? Ach so den. Den sucht ihr immer noch? Habt ihrs nicht verstanden wie? Hans sagt ich einmal, du hast doch Glück nicht? In höchstem Maße antwortet er. Ist es das nun der Sinn fragt ich. Er war es nicht. Leute... schaut nicht so. Was habt ihr denn gedacht? Ganz gut auskommen lässt sich wohl damit, mit all dem Glück, mit all dem was man wollen kann, doch einen Sinn ergibt es nicht. Trübe macht es. Jawohl! Sehr trübe, wenn man all das Glück hat, das man wollte, und es trotzdem keinen Sinn ergibt. Dem Hans dem geht’s dennoch gut. Zufrieden ist er ja und glücklich. Sein Auskommen hat er mit dem Glück und seine Seelenruhe.
Ein anderer Freund von mir, Peter heißt er, der Peter, der Peter hat kein Glück. Nein der Peter hat kein Glück. Keins hat er, kein Glück, obwohl er trotzdem glücklich ist. Er ist Glücksschmied, wie Hans, aber nicht, des eigenen Glückes. Nein das braucht der Peter nicht, das eigene Glück, zum glücklich sein. Nein, nein. Mit dem verhält es sich anders. Ganz anders. Peter macht andere Leute glücklich, sehr glücklich. Klar das kann er ja auch, wo er ein Glücksschmied ist und so ein Erfahrener. Einige Erfahrung braucht man schon, ansonsten wird Glück zu Unglück, was doch mal vorkommt, wenn man keine Erfahrung hat. Aber Peter hat sie ja die Erfahrung. Und wie stolz Marx und Rousseau auf ihn wären, sehr stolz. Aber, sagt er eines Tages zu mir, so richtig viel Glück, kann ich nicht. Das kann ich nicht, sagt er. Mit dem Glück nämlich ist es so eine Sache, denn am Ende fehlt der Sinn. Und mit dem kann ich nicht dienen, kann keiner. Keiner kann mit so was dienen. So was, was es nicht gibt.
Das sagt er einfach so zu mir. Den Sinn den gibt es nicht.. Sagt er einfach so. So wie es dann ist. Was erwartet man denn, wenn man einfach her kommt, einfach so? So einfach, wie Peter zu mir sagt, den Sinn den gibt es nicht. Ihr kommt einfach so her. Wie ihr werdet her gebracht von euren Müttern? Das ist doch gleich, so gleich wie das Glück, denn gewollt habt ihr trotzdem nichts. Und das müsst ihr bedenken, das man doch was wollen muss, wenn man was macht, weil es doch sonst keinen Sinn hat. Keinen Sinn.