Der Atemzug geschrieben von Asthenar am 18.04.2013 Bewertung zum Beitrag Der Atemzug |
Ich mag das Atmen sehr gerne, als Bezugspunkt, als Struktur. Das Gedicht gefällt mir sehr gut und ich glaube, es geht hauptsächlich um die Anstrengungen im Leben oder dass das Leben selbst extrem anstrengend ist und insgesamt lässt sich eine starke Schwere herauslesen. Großes Lob für Zeilen wie -atmest einen Marathon- |
Kommentar des Autors vom 23.04.2013. Es freut mich, dass du das Gefühl wahrgenommen hast (ohne sadistisch wirken zu wollen ^^) Vielen Dank. |
Der Atemzug geschrieben von Morgenstern am 18.04.2013 Bewertung zum Beitrag Der Atemzug |
Moin moin, Ich denke eine Interpretation erübrigt sich hier, denn das Gedicht ist ziemlich straightforward. Wirkliche Schwierigkeiten habe ich inhaltlich nur bei den ersten beiden Zeilen der vierten Strophe. Im beschriebenen Zustand ist mir das Schöpfen von Energie fremd, gerade aus irgendwas und irgendwohin. Aber da mögen die Menschen einfach unterschiedlich sein. Mir gefällt das hier auch ziemlich gut, ich glaube aber, es würde profitieren, wenn man ein bisschen am Metrum arbeitet. Beispielsweise würde ich in Strophe zwei und drei jeweils den Artikel vor dem „Gefühl“ entfernen. Ich denke er ist klanglich inopportun und auch inhaltlich eine unnötige Konkretisierung. Und wo ich schon dabei bin, würde ich konkret das hier vorschlagen: Entmutigt krampfst du nach Gefühl Und kraftlos lächelst du davon Leblos nur stöhnst du Seelenmüll Und atmest einen Marathon Der Bruch in der vierten Strophe hingegen ist wahrscheinlich gewollt und angebracht. Naja, nur eine Idee. Gruß |
Kommentar des Autors vom 23.04.2013. Wenn dir die ersten beiden Zeilen der vierten Strophe unbegründet erscheinen, verfehlt das Gedicht seine Wirkung (leider). Wenn ich sie lese, ist es glasklar .. klar, ist ja auch subjektiv. Für einen möglichen Vergleich: Das Zischen einer Wunderkerze erlischt nach etwa einer Minute, danach brauchst du eine neue - du brennst erneut ebenso wie die Wunderkerze für diesen Vorgang (statt Wunderkerze kannst du dir ein passenderes Ereignis denken). Nach schätzungsweise 10 Wunderkerzen inspiriert dich dieser Vorgang nicht mehr nachhaltig und du merkst die Vergänglichkeit dieses Triebs. Wer weiß, ob dir das weiter hilft. Aber ja, der Bruch hat einen Sinn. Ja, du hast Recht, der Artikel vor dem Gefühl klingt nicht schön. Allerdings geht es nicht um irgendein Gefühl, sondern um das verkümmerte. (Daher schöpfst du auch aus anderen Gefühlen Energie, vllt. hilft dieser Zusatz) Dein Vorschlag klingt sehr einladend, allerdings wirkte das "Und" in der Strophe als eine Art Motor, was dem Zustand aber widerspricht. Danke für die Idee. |
Der Atemzug geschrieben von Morgenstern am 24.04.2013 Bewertung zum Beitrag Der Atemzug |
Ja, die Vergänglichkeit allen Seins :-) Gibt Schlimmeres, finde ich. Ich weiß gar nicht, wieso ich den Anfang von Strophe vier letztes mal nicht verstanden habe. Habe leider deine Hilfestellung gelesen, bevor ich die Zeilen selbst noch einmal auf mich wirken lassen habe. Glaube nämlich, dass ichs dieses Mal auch autonom kapiert hätte. :D Naja, so oder so, gotcha. Asthenar hat übrigens ganz Recht, "Atmest einen Marathon" ist eine wundervolle Metapher. Gruß |
Kommentar des Autors vom 30.04.2013. In den eigenartigsten Momenten entstehen eigenartige Kreationen, da atmet man schon mal einen Marathon ^^ Danke :) Ja, offensichtlich nage ich immer an der Vergänglichkeit. Allerdings, ohne es zuerst gemerkt zu haben, wandelt sie sich und nimmt manchmal völlig unterschiedliche Formen an. Nachdem man meint, man wäre über die Vergangenheit hinweg, überfliegt einen das unbehagliche Gefühl, man hätte doch nicht alles begriffen (wie man aber so überdrüssig meinte). Die Vergänglichkeit stirbt, um wiedergeboren zu werden in einer völlig anderen unbekannten, ungelesenen und unempfundenen Gestalt. Ich kann mir sehr gut (auch durch eigene Erfahrungen) vorstellen, dass das nach außen banal scheinen kann. Es ist ok, wenn du es nicht sofort verstanden hast, das zeigt ja nur, dass ich es noch begreifen muss. Danke dafür. Gruß |