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Beitrag   5 Bewertungen  



Mooning



Geschrieben von:   Silence


Note Durchschnitt 2,0

Mooning
geschrieben von Morgenstern am 28.11.2012
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Wie nett: Abwechslung. Sehr kompakt geschrieben; ich musste es dreimal lesen, um es zu verstehen. Entweder mein Englisch rostet ein oder mein Bezug zu englischer Lyrik lässt nach. Beim vierten Lesen habe ich dann auch den Klang vernommen. Klassische Metaphern: die untergehende Sonne, eine zündende, doch verzehrende Flamme der Liebe (hier übrigens nett von der Abendröte übergeleitet).

Der Kontrast im Vierzeiler (Feuer und dann die löschende, dunkle Decke der Nacht) gefällt mir gut und der Beginn des folgenden Dreizeilers liest sich melodisch.

Zusammenfassend: schöne, wenn auch im Rahmen der Sonne/Flamme etwas abgegriffene, Bilder. Ich zitiere Franklin frei und spreche vom „klassischen Dichterleiden“: sterbender Tag, Abendröte, Nacht und Sternenhimmel, verlorene Liebe. Trotz des mangelnden Metrums, wie auch dem fehlenden Reimschema, gefällt es mir sehr gut und beweist mir, dass ich in Ausnahmen auf diese Komponenten verzichten kann. Im Bezug auf Lightbringers Wünsche, lobe ich das durchgezogene Motiv. Schönes Englisch, das wäre auf Deutsch wohl kaum so gelungen.

Greetings
Mooning
geschrieben von Lightbringer am 28.11.2012
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Salve Silence
Ausgezeichneter Englisch-Wortschatz. Ich musste tatsächlich ein paar Vokabeln nachschlagen. Allerdings bin ich bei der zweiten Strophe unsicher, ob sie gewollt hochkomplex oder sprachlich ungenau ist. „dance about“ ist eine untypische Formulierung, die in der Interpretation großen Aufwand fordern würde. Wenn sie beabsichtigt ist, großartig, sonst meintest Du vielleicht eher „above“?
Ansonsten hat MS schon gut vorgearbeitet: Sonnenuntergang und Einbruch der Nacht ist ein klassisches Thema in der Dichtung, bietet aber erfreulicherweise immer wieder Raum für Neuartiges. Hier finde ich das Zusammenwirken von Naturschauspiel und Gefühlswelt des Sprechers bemerkenswert gut gelungen.

@MS Was meine Wünsche angeht, ist das vielleicht eine gute Gelegenheit für eine Klarstellung: Ein wiederkehrendes Motiv ist für fast jedes Gedicht eine Bereicherung, aber hier geht es um noch mehr: Der Verfasser beschreibt anschaulich ein Objekt oder einen Vorgang und stellt dem sein Innenleben gegenüber bzw. lässt beides Ineinanderfließen. Es ist in erster Linie diese Anschaulichkeit oder Konkretheit im Gegenstand, die ich bei meiner Kritik zu „Endlicht“ anregen wollte.
Mooning
geschrieben von Morgenstern am 29.11.2012
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Im Anschluss an Lightbringers Kommentar: Um "void husk" nicht die mögliche Zweideutigkeit (Himmel und Sprecher) zu nehmen, böte sich statt "about" oder "above" eventuell "around" an.
Mooning
geschrieben von Franklin M. Bekker am 01.12.2012
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Weit weg von mir siehst du Lichter und nicht,
dass in jedem ein Ich verbrennt.
Mooning
geschrieben von knochengott am 21.12.2012
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Ich gebe zu das ich über den Titel gestolpert bin und hofft jemand hätte den Mut hier einen zweideutigen Limerick anzubieten.
Statt dessen hast du ein Stück deiner Gefühle angeboten. Ich war nicht enttäuscht.
Und im Gegensatz zu meinen anderen Kommentatoren belasse ich es dabei dir zu sagen: ich habe es gefühlt. Der Rest ist mir schnuppe!