Der Beschluss geschrieben von Morningstar am 31.10.2007 Bewertung zum Beitrag Der Beschluss |
Ein sehr gelungenes Werk meiner Meinung nach. Liesst sich gut und angenehm, ist packend. Bin mir nur nicht sicher was dein Ziel ist. Ist der Protagonist schizo?? gruss |
Kommentar des Autors vom 07.11.2007. Hm ja Schizophrenie wäre wahrscheinlich eine Prämisse, die den Text erklären könnte, obwohl ich mir nicht sicher bin, woran man das festmachen sollte. Ich denke wenn man das Ich nicht zu sehr umklammert hält, also es nicht für ein sich selbst verstehendes und eklären-könnendes damit ein tatsächlich gegebenes Gebilde hält, dann sollte man eine ziemlich reale und diesem text dienliche sichtweise auf personen haben. die einheit des hauptcharaktärs, um den entscheidenden hinweis zu geben besteht in dem wunsch angemessen auf die frau zu reagieren. die frau jedoch, und das ist ein problem, entzieht sich dem, indem sie ihre form verändert... mädchen, frau, meerjungfrau, zukünftige mutter, lesbe, gefallener engel, schlampe. zu komplex für den alteuropäischen stürmer und dränger. er verliert seinen bezug zu ihr. |
Der Beschluss geschrieben von Khaine am 11.11.2007 Bewertung zum Beitrag Der Beschluss |
Ich kann mich Morningstar nur anschließen. Erinnert mich vom Stiel und der Komplexität irgendwie an Kafka. Ich hab mir die Geschichte jetzt ein paar mal durchgelesen, kann aber noch nicht behaupten sie verstanden zu haben. Dein Hinweis in Morningstars Beitrag ist jedoch hilfreich. Auf jeden Fall verwendet der Text viele Symboliken. Ich denke die Beschreibung der Wohnung und besonders des Zimmers sollte nicht unbeachtet bleiben. Auch das vordringen des Protagonisten nur bis zur Türe, nicht jedoch in den Raum wird eine Bedeutung haben, vielleicht sogar auf mehren Ebenen (einmal in sexueller Hinsicht und einmal mental). Der Anfang ist interessant. Irgendwie ist er eingeladen aber irgendwie auch nicht. Seinen Weg muss er sich selbst bahnen und der Schluss rundet das ganze ab, den so wie ich das verstehe weiß der Protagonist nicht mal selbst wo er plötzlich verschwunden ist. Wenn ich schnell einen ersten Versuch wagen müsse, würde ich die Wohnung der Geliebten mit einem Gehirn gleichsetzen und die Geliebte als den verborgenen Teil seiner Persönlichkeit den zu ergründen er versucht. Der Protagonist selbst ist eher jemand, oder besser gesagt eine innere Instanz, die in sich gefestigt ist (feste Gestalt hat), jedoch nach/von Außen wirkt und die eigene Person auch von "Außen" wahrnimmt und bewertet. (Materie und Geist?) Die Geliebte die sich, wie du sagst, ständig verändert könnte auf diesen unbeständigen verborgenen Teil in uns hinweisen der sich anzupassen versucht, um der Lebensphase und Situation gerecht handeln zu können (Wachstum/Weiterentwicklung). Das Verschwinden des Protagonisten könnte die Auflösung dieser kurzfristigen Festigung der Persönlichkeit bedeuten die für eine bestimmte Situation, eine bestimmte Lebensphase bestimmt war und nun das weiterentwickelte Bewusstsein einengt oder nicht mehr begreifen kann, und aus dem sich das Bewußtsein wie eine Schlange aus der eigenen Haut häuten muss. Nur so als ein erster Interpretationsversuch. :) Lieben Gruß Khaine |
Kommentar des Autors vom 16.11.2007. Vor allen Dingen im ersten Absatz machst du sehr sehr gute Beobachtungen am Text. Das gibt echt Hoffnung, dass es doch noch Menschen gibt, die einen Text zu lesen verstehen. Wirklich ganz präzise beobachtet. Auch die Parallele zu Kafka... Der Text steht (nebst einer persönlichen Erfahrung) komplett unter dem Eindruck Kafkas, dessen Erzählungen ich ein paar Tage zuvor gelesen hatte, dessen Schreiben ich nachempfinden wollte und dessen Technik (automatisiertes Schreiben, schreiben vor schlafen --> schreiben nachm aufwachen noch im bett, aufschreiben von im traum geschriebenem) ich angewandt habe. Die Interpretationsansätze möchte ich nicht kommentieren. (weil Dumbledore sonst schwul wird bzw. weil ein autor sich da getrost raushalten kann.) Danke für den Kommentar, hat mich zu lesen gefreut. |