Seelenkummer geschrieben von Franklin M. Bekker am 01.01.2007 Bewertung zum Beitrag Seelenkummer |
Der Text beschreibt so eine Stimmung, der ich mich selbst viel zu oft ausgesetzt fühle. Zerspannt in die Zeit mit Empfindungen, die die Realität verzerren anstatt ihr zugehörig zu sein. Wenn man diese Art zu empfinden versteht, glaube ich, hat man fürs Leben etwas gewonnen. Ich kann es nicht. (so wie ich den text lese) Der Kummer dieser Seele scheint ihre eigene Leidensfähigkeit zu sein. Das ist gleichzeitig das, was sie im Leben hält. Dass wir unseren eigenen empfindungen ausgeliefert sind heißt doch letztlich, dass wir auch ganz anders empfinden könnten. Sie sind nur augenblicke in unserem selbst. was aber bleibt vom selbst? formal: liest sich. aber das "wie ein blatt das REGLOS im wind treibt ..." haut nicht hin. die abwesenheit von eigenbewegung (reglosigkeit) braucht nicht explizit benannt zu werden, weil sie durch metapher des dem wind ausgelieferten blattes bereits deutlich wird. |
Kommentar des Autors vom 24.03.2008. Hi Franklin. Ich habe wegen dem reglos selbst hin und her überlegt. Hatte es zuerst entfernt und dann neu formuliert, aber meine Empfindung ließ es nicht zu, dieses Wort nicht zu gebrauchen. Es ist im Grunde selbstverständlich, dass das Blatt reglos (verweht) ist, aber ich formuliere meine Gedichte gern so, dass es direkt ins Auge sticht. Ich neige zu Hyperbeln. Du hast Recht - rein pragmatisch betrachtet ergibt es keinen weiteren sinnvollen Gehalt. In meinen Gedichten gehe ich zwar auf den Sinngehalt schon ein, jedoch weniger als auf meine Empfindungen, die nicht immer vor Plausibilität strotzen. Vielleicht könnte man es auch als einen Höhepunkt meines Gedichtes interpretieren, wenn man wollte... Wenn ich etwas schreibe, dann folge ich meinem Gefühl und weniger meinem Verstand, denn nur durch meine Gefühle ist ein Gedicht entstehenswert. Das unterscheidet mich vielleicht von anderen hier, aber ich schreibe nicht, um für andere sinnvoll zu klingen - eher im Gegenteil. Ich könnte auch ein offenes Buch schreiben, mache ich aber nicht. Wenn es um Gedichtsinterpretationen geht, gilt es auch zwischen den Zeilen zu lesen... Aber ich gebe dir Recht, einen wirklichen eigenen Sinn i. B. auf die restlichen Wörter dieses Verses hat dieses Wort nicht wirklich :) Man könnte es auch als ein Epitheton bezeichnen. ;) |