Seelenlos geschrieben von Franklin M. Bekker am 21.02.2006 Bewertung zum Beitrag Seelenlos |
Ich gewinne nicht den Eindruck, dass dieses Gedicht durchdacht ist. Es geht irgendwie um Seelenlosigkeit am Ende einer Ehe, die nicht durch den Tot besiegelt wird. Woher diese Seelenlosigkeit nun rührt ist mir unklar. Ist der gewesene Schein Grund für die Seelenlosigkeit, war also die Ehe seelenlos oder ist das Ich seelenlos, weil es selbst seine Seele verdorben hat? Ist die Seele nur verdorben oder wird sie mit dem Werden des Herzens zu Stein gänzlich getilgt? Wenn das Ich auf den Grund tauchen will, dann kann es nicht "doch mein Herz" sei schon Stein heißen, denn das Herz als Stein ist doch hilfreich, um auf den Grund zu tauchen. Das Gedicht klingt und die vier Zeilen am Ende, in denen über das Ich berichtet wird, finde ich gut gelungen. Sie scheinen eine hoch verdichtete Zusammenfassung des Vorangehenden zu sein und machen für mein Empfinden das gesamte Vorangehende überflüssig. Hier liegt der Charme des Textes. Hier beweist der Dichter Finesse. Den Text insgesamt kann ich nur als schlüssig lesen, wenn ich ein allgemeines Krisenszenario mit recht unbestimmten und kaum als geschlossene Einheit betrachtbaren Gedankenfetzen zugrunde lege. Aber das kann ja nicht Sinn und Zweck der Sache sein. Den Gedanken, dass die Ehe etwas ewiges ist, das in der Vorstellung nicht zerbrechen kann, kann ich wenn überhaupt dann nur sehr schwach heraus lesen. Wenn das dein Thema ist oder sein sollte, dann wäre mein Vorschlag damit intensiver zu arbeiten. |
Seelenlos geschrieben von knochengott am 23.09.2010 Bewertung zum Beitrag Seelenlos |
gutes gedicht, nicht neu oder inspiriert aber gut. leider versaut der anfang alles und zieht das ganze (sicherlich) unbeabsichtigt ins lächerliche. es erinnert einfach zu sehr an "müde bin ich, geh zur ruh, mache meine äuglein zu", das herz schwer wie stein in der nähe eines flusses, da hatte ich eigentlich noch einen literarische bogenschlag zum versinken in den fluten erwartet (was ja naheliegend war) aber die blieb leider aus. schade. |
Seelenlos geschrieben von Morgenstern am 23.09.2010 Bewertung zum Beitrag Seelenlos |
1 Strope, letzte Zeile: "getrügt" ist "getrogen". Im Übrigen mir alles in allem zu konstruiert, mit "Rein in die Zeile, sonst gibt es Keile" kann ich hier nicht soviel anfangen. Grammatik gehört eben beim Schreiben manchmal mit dazu. |
Seelenlos geschrieben von Lightbringer am 25.09.2010 Bewertung zum Beitrag Seelenlos |
Yupp, die Häufung von Motiven aus den Bereichen Hochzeit und ins Wasser gehen schafft eine gewisse atmosphärische Dichte, aber das simple Reimschema klingt mehrfach gezwungen. |