Winterbild
  
Geschrieben von:   flegeton
	    
Zerfetzte Gardinen, der eisige Wind 
Pfeift schroff durch zerschmetterte Scheiben. 
Zwei Augen, die schielend, gerötet und blind 
Hineinsehn, geruhen, zu bleiben. 
Das Rufen des Käuzchens, ein nebliges Tuch 
Hüllt blutende Wunden in Leinen. 
Behutsam schleicht Dunkel auf Krankenbesuch 
Ins Zimmer, um freundlich zu scheinen. 
Die Fratze zum hässlichsten Grinsen verzerrt 
Spricht Lüge in lüsternen Zungen 
Hat Lymphe und Galle nach außen gekehrt 
Und sich durch das Fenster geschwungen. 
Der Winter sieht hinter dem Mond einen Stern. 
Ein Wandel hat eisige Hände 
Er schreibt in Extase "ich habe dich gern!" 
Mit Kreide an brüchige Wände.