Benutzer
Passwort




Autor: Warui

Erstellt am: 29.01.2004

Beitrag für Buch vorschlagen

Zufälliger Beitrag



Artikelliste


Direkter Link zum Artikel



Wolfsnacht



Geschrieben von:   Warui


Voll und rund und stolz wie immer,
Seh ich den Mond am Himmel stehn
Schaudernd geh ich in mein Zimmer
Höre Wind ums Hause wehn.

Ich zög're, verharre auf nur einem Fuß
"Das ist kein Wind" sagt mein Gefühl.
Dreh mich um. Es trifft mich wie ein Schuß
Dort stehen sie: Die zwei Wölfe vom Bühl.

Ich weiß nicht, was mit mir geschieht,
-Die Kraft, die Ruhe, ihr Gesicht-
Bin da und weiß nicht, was mich zieht.
Lauf los; mein Menschsein kein Gewicht.

Lauf nun mit den Wölfen stark und frei
Ein Dreierrudel im Hochland zu zweit
Wir jagen zusammen, mein Menschsein ist Blei
Verleben eine schöne Zeit.

Wir schlafen zusammen, alle allein
Wachen heulend auf zur Jagd
Wir atmen zusammen, die Luft so rein
Und ich gehe fort, vom Alptraum geplagt.

Und ich sehe ihnen nach,
den Wölfen auf dem Berg.
Lächle traurig, einsam, schwach
Drehe mich um und gehe weg.

Voll und rund und stolz wie immer,
Seh ich den Mond am Himmel stehn
Schaudernd geh ich in mein Zimmer
Höre Wind ums Hause wehn.

---
(Epilog)
Und die Moral von der Geschicht?
Wolf ist man ... oder nicht.