Durchdrungen Nächte Die Nacht war schon lang hereingebrochen. Die Kerze auf ihrem Fensterbrett tanzte wild im kleinen Luftzug, der sich durch die Ritzen des Fenster hindurchquälte. Sie krallte sich an den Telefonhörer, mit leiser, fast gehauchter Stimme. Lachte lauf auf. „Du bist verrückt!" durchdrang den Hörer von beiden Seiten gleichzeitig. Sie schloß die Augen, genoß seine Worte, sein leises Stöhnen. Lauschte, beschrieb den Weg ihrer Hände, lächelte bei vielen ihrer Gedanken. Ihre Hand ruhte auf ihrem Körper, nur noch einen kleinen Augenblick, wanderte weiter, verlor mehr Zärtlichkeiten an sich selbst. Malte sich ein Bild, was wohl auf der anderen Seite passieren würde, malte es bunt, in den schillernsten Farben. Wilde Wellen stoben. Rasendschnell dann wieder in aller Ruhe ging ihre Reise voran, getrieben durch seinen Atem, durch seine Worte. Sollten in einem sanften Lächeln enden, erneut in den Worten „Du bist verrückt!" und doch in einer schlaflosen Nacht.