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Autor: helvisa

Erstellt am: 27.11.2017

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Die Suche



Geschrieben von:   helvisa


Anmerkungen des Autors:
vom 4.11.17





Der Autor hat folgende Stimmungen f�r sein Werk angegeben:
melancholisch



Die Suche ist lang
und sie findet kein Ende.
Häufig wird das Herz mir bang,
wenn ich suchend mich umwende.
Schatten! Überall tanzende Schatten.
Hervorgerufen durch das Licht,
dem grellen und dem matten.
So sehr ich auch suche, mich seh ich nicht.
Hier im Zwielicht lebt jetzt mein Sein.
Mühselig war´s, bin hochgestiegen.
War zu oft einsam, nie allein,
blieb oft zulange liegen.
Ich hab den Todeswirbel gesehen.
War lang darin gefangen.
Blieb zulang am Abgrund stehen,
bis ich endlich fortgegangen.
Flüsse aus Ängsten, gefüllt mit Leid,
verursachten mir Qual und Schmerz.
Sie flossen stets an mir vorbei,
doch brausten tosend durch mein Herz.
Immer düster war´s um mich
- den dunklen Schleier vor den Augen.
Schwer zuerkennen war das Licht,
konnte auch mir selbst nicht trauen.
Hoch! Immer höher! Stets nach oben streben!
Die Füße oft blutig, das Herz immer schwer.
Ich weiß, in der Höhe werd ich leben.
Bin oft erschöpft und kann kaum mehr.
Narben auf dem Herz, Tränen in der Seele.
Jeder Schritt besiegt die Unmöglichkeit.
Von stummen Schreien brennt die Kehle,
und jeder Atemzug barg noch mehr Leid.
Zu oft stapfte im Kreis ich hilflos,
auf fremden Pfaden voller Schrecken.
Stolperte, wartend auf des Todesstoß,
Schutz konnt ich nicht entdecken.
Lang lief ich, ausgeliefert allem, das quält.
Tränen der Verzweiflung im Gesicht,
Ausschau haltend nach dem, was wirklich zählt.
Doch trotz aller Hinweise fand ich es nicht.
Den Blick vor mir und auf meinen Füßen,
auf Fußangeln und Löcher achtend.
Ich muss für wenig soviel büßen.
Dämonen lauern, mich zu stürzen trachtend.
Ein Schritt nur zur Seite, auf sie zu,
unachtsam, als ob ich traumlos schliefe.
Sie zerfetzen den Geist und mein Leben im nu!
Ich wachte auf, zurück in der Tiefe.
Alles umsonst! Alles vergebens!
Ich schreie, kreische, weine bitterlich.
Die tiefste Verzweiflung meines Lebens.
Risse in Herz und Seele bilden sich.
Wieder hoch! Ich muss aufstehen!
Vom Boden erstmal auf die Knie.
Ein Rückfall. Kann nur Schwärze sehen.
Den Weg nochmal? Das schaff´ich nie!
Es wispert im Dunkeln, zieht mich hinab,
bringt mich zum Abgrund zurück.
Es ist geschehen, ich liege im Grab.
Doch schau ich nach oben und sehe mein Glück.
NEIN! Alles übertönt mein Schrei.
Ich rege mich. Ich rette mich.
Ich stehe auf, so schwer´s auch sei.
Lebendig begraben? Das will ich nicht!
Schwer, noch schwerer als beim ersten Mal,
erscheint der Weg, der Aufstieg.
Jeder Moment ist fürchterlichste Qual,
jeder Schritt ein kleiner Sieg.
Weiter! Weiter! Hoch! Nach oben!
Ohne Pause schleppe ich mich weiter.
Laute Schicksalsstürme toben,
voller Ängste, Blut und Eiter.
Der Pfad ist rutschig, ich gleite aus.
Ich falle, rutsche, finde Halt,
ziehe mich vorwärts, wind mich raus.
Ich gehe weiter und mir wird kalt.
In meinem Innern herrscht ein starker Frost,
nichts vermag ihn zu vertreiben.
Nirgends Frieden, nirgends Trost.
Werd wohl ewig leidend bleiben.
Doch da erwärmt ein Sonnenstrahl
meine müden glieder.
Ein Teil von mir wird wirklich warm,
und ich ertarke wieder.
Der Sonnenstrahl mein Herz entflammt,
ringt meine Qualen nieder.
Auch, wenn zu leiden ich verdammt,
fand ich die Liebe wieder.
Wir geh´n zu zweit und doch allein,
gemeinsam unterwegs.
Wollen einander Halt nun sein,
doch endet Liebe stets.
Wieder allein auf weiter Flur
steh ich und kann weit sehen.
Blick ich mich um sehe ich nur
muss weiter hoch, muss gehen.
Hier bin ich nun und kann
nach Ewigkeiten Pause machen.
Das Jetzt zieht mich in seinen Bann,
kann endlich befreit lachen.
Es herrscht nicht Licht, nicht Dunkelheit,
es tanzen Licht und Schatten.
Ich stehe hier und bin bereit,
doch muss ich weiter warten.
Ich weiß, wer ich bin, dass ich mich erkenne.
Ich suche mich mit großer Akribie.
Doch so sehr ich mich auch anstrenge,
die Suche ist lang und endet nie.