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Autor: Franklin M. Bekker

Erstellt am: 30.07.2014

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Frau K.



Geschrieben von:   Franklin M. Bekker


Anmerkungen des Autors:
2007



Für Frau K. ist es besonders gefährlich, aus dem Haus zu gehen.
Sie schaut vorher aus dem Fenster, beugt sich über die Brüstung ihres Balkons und kann nichts sehen. Sie vermeidet es, an Büschen vorbeizugehen, sie geht nirgendwo lang, wo sie nicht sehen kann, wer sich in einem Umkreis von fünf Metern aufhält und dann erwischt er sie doch.

Kommt von irgendwo her, umarmt sie, hebt sie hoch, dreht sich dreimal mit ihr im Kreis und ist wieder verschwunden.

Man kann wohl nicht wissen, was das soll. Frau K. weiß es zumindest nicht. Und wenn es einer wüsste, dann doch wohl sie. Natürlich hatte sie ihre Theorien...

Er könnte ein Triebtäter sein, der sie benutzte, um sukzessive sein illegales Verlangen auszuleben.
Er könnte ein Verehrer sein, ein Liebhaber, der es sich nicht erlauben wollte, sich durch mehr als diesen besonderen Gruß in ihr auch ohne ihn wunderbares Leben zu drängen.
Er könnte Agent einer geheimen, amerikanischen Behörde zur Verunsicherung der Weltbevölkerung sein.

Aber wissen, kann Frau K. das nicht. Und so kann sie in der Sache mit dem Typen, der auftaucht, sie hoch hebt, sich dreimal mit ihr im Kreis dreht und verschwindet, nur eins wissen. Nämlich, was sie selbst davon hält.
Und sie weiß, dass sie ihn vermissen würde. Hofft er.