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Autor: knochengott

Erstellt am: 20.05.2008

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Jackhammer



Geschrieben von:   knochengott


Teil des Episodenwerkes: brap

  - Einleitung
  - Kapitel 1: Jackhammer
  - Kapitel 2: brap


Schneeflocken tanzten im Wind. Jack beobachtete wie eine auf Moongoose’s Wange fiel und sich in ein glänzendes Nichts auflöste. Moongoose bemerkte es nicht einmal.
„Jack!“ schrie er ihn an, schrie ihm mitten ins Gesicht, schrie obwohl sie dicht an dicht in dieser kleinen Gasse saßen. Dicht genug damit Jack Moongoose Zigaretten in seinem Atem riechen konnte. Er hatte die Angewohnheit diese furchtbaren Dinger mit Kirschtabak für Pfeifen zu drehen, wobei das meiste oft genug einfach wieder herauskrümelte. Dieses Aroma, Kirsche mit einer spur Rauch schlug ihm entgegen. Moongoose atmete schnell und heftig. Jack’s Atem war flach, was wohl einerseits daran lag, das sie gerannt waren und andererseits daran das er zwei Schüsse in die linke Seite bekommen hatte. Neue Löcher durch die er atmen konnte. Durch die er atmen hätte können sollen. Was er aber nicht tat. Scheißspiel.
„Jack!“ schrie Moongoose wieder und versuchte ihn am Kragen hochzuziehen, aber Jack fühlte sich so schwer, dass es Moongoose nur schaffte ihm den Mantelkragen zu zerreisen.
„Verdammte Jack, wir müssen weiter!“
Jack machte den Mund auf um ihn darauf hinzuweisen, das er kaum Luft bekam, das er gerade vier Blocks weit gerannt war, das er nur noch eine weitere Minuten Pause brauchte, das sich Moongoose mit hinsetzen und die verdammten Schneeflocken betrachten sollte, die verschissenen wunderschönen Schneeflocken, doch alles was er herausbrachte war helles Blut. Etwas davon spritzte auf Moongoose’s Brille und der zuckte zurück, nahm sie ab und wischte sie hektisch mit seinem Pullover ab.
Jack krächzte ein Lachen.
„Is nur… Blut…“ stieß er hervor und lachte noch einmal auf als Moongoose aufsah. Ohne seine Brille kamen Jack seine Augen immer riesig groß vor. Er hatte eine Brille mit kleinen Gläsern nehmen müssen weil seine Augen so schlecht waren. Ohne sie war er praktisch blind wie ein Maulwurf. Und irgendwie wirkte er ohne sie immer nackt und schutzlos.
Das Lachen tat weh, aber das störte ihn nicht. Nichts störte ihn. Die Schneeflocken fielen und bildeten auf Moongoose Glatze einen weißen Kranz, an der Ecke hämmerte ein Presslufthammer ohne Takt, setze ein und aus, mal leiser und mal lauter. Das Geräusch pulsierte in seinen Ohren, erschüttete seine Knochen und Jack konnte spüren wie seine Zähne klapperten.
„Jack? Ist dir kalt Jack?“ Jetzt sprach Moongoose leise, vorsichtig mit ihm und beugte sich näher heran. Er hatte seine Brille wieder aufgesetzt und sah aus wie immer. Jack schloss die Augen
„Wir hätten... einen Moment… darüber… nachdenken sollen…“ flüsterte er und wieder drang das Rattern heran und diesmal wich es nicht wieder zurück, diesmal fiel der Ton ab, wurde dumpf und hohl, ging tiefer und tiefer.
Jack folgte ihm.