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Autor: knochengott

Erstellt am: 17.03.2008

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Geschrieben von:   knochengott


Anmerkungen des Autors:
mein beitrag zum thema gewalt in videospielen - nein quatsch ich finde das \"alle videospiele produzieren mörder\" gehabe hirnlos, aber ich kann aus eigener erfahrung sagen, daß langanhaltender genuß von virtueller gewalt egal ob TV oder PC schon abstumpfen - und die schlimmsten szenen sieht man ja heute eh in den nachrichten.
und ich finde einfach die kombination von fehlgesteuerter pubertät in zusammenhang mit sozialer unreife und die zufällig entstandene verknüpfung von schmerz und sex nur zu realistisch...
ich meine zu jedem spiel gibt es heute nude-patches und \"hurra\" dann kann ich reihenweise nackte frauen abknallen - macke vorprogrammiert oder?



Mit trockenem Mund sieht er sie an.
Sie ist nackt, steht vor ihm und versucht sich wortlos an ihm vorbei zu drängeln. Er macht einen Schritt beiseite und sie geht an ihm vorbei. Schnell dreht er den Kopf und folgt ihr mit seinen Blicken. Sie steht mit dem Rücken zu ihm und er kann sich darüber freuen wie exakt ihr Arsch aussieht. Wie echt.
Dann dreht sie sich um und er kann einen dunklen Schatten erkennen, da unten wo die Beine zusammenlaufen. Er fragt sich ob das bei allen Frauen so ist. Wieder kommt sie auf ihn zu und er tritt einen Schritt beiseite, stellt sich ihr in den Weg und muss lächeln, als die erfolglos versucht an ihm vorbei zu gelangen.
Seine Waffe deutet genau auf ihre Brust und sie bemerkt es noch nicht einmal. Während er ihr zusieht, wie sie sich nach links umdreht um an ihm vorbei zu gelangen beginnt es in seiner Hose zu kribbeln.
Er kennt dieses Gefühl, hat es schon ein paar Mal erlebt. Es ist ein Gefühl, dass ihm mitten durch spaltet. Er liebt es wie es kitzelt, wie es sich bis in seine Fingerspitzen ausbreitet, wie es in ihm zu summen scheint.
Und er weiß dass es ein schlechtes Gefühl ist, denn er hat gesehen wie seine Mami ihn angesehen hat als er es das letzte Mal hatte. Angeekelt, so sah sie aus.
Es ist ein gutes Gefühl, aber nur wenn man allein ist. Nur dann. Dann kann es keiner sehen und über einen lachen. In der Klasse haben sie darüber gelacht. Aber niemand lacht wenn niemand da ist.
Er lauscht zu Tür, aber es ist keiner zu hören, seine Eltern schlafen tief und fest nebenan. Er konzentriert sich wieder auf sie und zoomt auf den dunklen Schatten zwischen ihren Beinen. Er will wissen was das ist, doch sie bewegt sich immer noch hin und her, er kann es nicht recht erkennen.
Er nimmt den Zoom weg und lässt sie vorbei. Stellt sich an die Tür und sieht nur eine Weile lang zu wie sie immer hin und her läuft, immer hin und her. Das Kribbeln wird nicht weniger, aber es wird auch nicht mehr oder geht weg und er steht an der Tür und weiß nicht was er tun soll.
Also schießt er.
Er kann nur schießen. So ist das nun einmal in diesem Spiel – immer ist eine Waffe in seiner Hand, egal was er auch immer tut. Er trifft sie an der Seite und sie taumelt kurz zurück, fährt ihn an doch aufzupassen.
Und plötzlich richtet er sich auf in seinem Stuhl, stellt seine Waffe auf Maximum und als sie sich das nächste Mal umdreht und auf ihn zukommt schießt er ihr direkt in die Brust. Sie löst sich auf und kurz bevor sie ganz verschwindet krümmt sie sich unter Schmerzen und plötzlich ist das Kribbeln überall auf ihm und sein Mund ist jetzt ganz trocken.
Trockener als die Wüste. Und salzig.
Also startet er neu und diesmal schießt er sofort und sie drückt den Rücken durch, streckt die Arme von sich und zerfällt.
Und er tut es noch mal. Und noch mal. Und noch mal.
Sein Körper zittert, seine Stirn ist schweißnass und er sieht ihr zu wie sie ihre Hüfte nach vorn wirft, wenn er sie in den Rücken trifft. Doch irgendetwas ist falsch.
Irgendetwas.

Es ist heiß im Klassenzimmer, die Rollos können die Hitze nicht abhalten. Er sitzt an seinem Platz und döst vor sich hin. Es ist Pause, er hat seine Brote schon gegessen und hängt schief auf seinem Stuhl. Plötzlich bekommt er einen Stoß gegen die Schulter und rutscht fast vom Stuhl.
„Sorry.“ Susi dreht sich nicht mal nach ihm um, dabei hat sie ihn fast vom Stuhl geschmissen.
„Blöde Kuh.“ murmelt er und sie hört es, oder hört etwas und dreht sich zu ihm um.
„Was?“
Er senkt den Blick und wird rot, kann ihr nicht ins Gesicht sehen. Sie trägt eine enge Hose und plötzlich fragt es sich ob sie auch so einen Schatten hat, dort zwischen ihren Beinen.
„Was?!“ fragt sie lauter und er zuckt zusammen.
„Nichts Susi, ich hab nichts gesagt.“
Sie schaut ihn verächtlich an; wirft sich im umdrehen mit einer Hand die Haare über die Schulter und geht raus. Und ihn lässt der Gedanke nicht los ob sie auch so einen Schatten hat. Aber sie kann ihn nicht leiden, wird ihn sicher nicht gucken lassen. Er sinkt noch tiefer in seinen Stuhl und schmollt.

Es ist nach 2 und er schießt wieder und wieder.
Er kann nicht schlafen. Hat Susi nun so einen Schatten oder nicht? Er weiß es nicht. Er weiß nur dass sie nicht wie die vor ihm aussieht. Keine Brüste, keine blonden Haare, nichts von alledem. Und trotzdem lässt ihn diese Frage nicht los. Jetzt sitzt er wieder hier und schaut ihr beim Sterben zu.
Er hat herausgefunden wie es sie immer und immer wieder neu entstehen lassen kann und jetzt hat er sie zehnmal und jede einzelne krümmt sich anders. Es fasziniert ihn. Er möchte wissen ob sich Susi auch so krümmt. Er schießt und schießt und ihm wird klar, dass er sie fragen muss. Entweder das oder verrückt werden.
Er drückt wieder ab und diesmal krümmt sie sich zusammen und noch immer ist etwas falsch.

Als er Susis Stimme hört wird sein Mund ganz trocken.
„Kann ich aufs Klo, Frau Schneider?“ Sie lässt sie gehen und er begreift das dass die Gelegenheit ist sie zu fragen. Denn jetzt ist sie gleich in der Toilette. Sie wird allein sein.
Also hebt auch er die Hand und lässt sich entschuldigen. Schnell geht er hinaus und folgt ihr über den Flur. An seinem Spind holt er die Waffe aus dem unteren Fach. Er hat sie aus der Vitrine im Wohnzimmer und heute Morgen gleich in seinen Spind gepackt. Er wickelt sie aus seinem Sportzeug aus und sie ist leichter als er dachte. Es ist die kleinen, sein Vater hat vier Stück in der Vitrine stehen.
‚Und da waren’s nur noch drei!’ dachte er heute Morgen kurz als er sie aus dem Schrank nahm und kicherte dabei leise. Das macht ihm Angst. Wenn man ohne etwas Lustiges kichert, bedeutete das nicht, dass man verrückt wurde? Er muss es wissen!
Er muss, muss, muss es wissen!

Also geht er zum Mädchenklo. Die Tür quietscht leise als er eintritt. Er war noch nie hier drin und ist irgendwie enttäuscht, als er sieht, dass es wie das Jungenklo aussieht. Nur ohne die Becken an der Wand.
Die Wasserspülung rauscht und dann tritt Susi aus der hinteren Toilette. Sie macht ein paar Schritte ehe sie ihn sieht und erschrocken stehen bleibt.
„Was machst du...?“ Da sieht sie die Waffe in seine Hand und ihr Mund öffnet sich weit, aber kein Ton kommt heraus.
Sein Mund ist jetzt so unglaublich trocken, es tut beim Schlucken richtig weh.
„Ich muss etwas wissen. Ich muss sehen, ob…“ Aber er weiß nicht wie er es sagen soll.
„Zieh deine Hosen aus!“
„Ich soll was?“ fragt sie, die Augen groß, das Gesicht ganz blas.
Wortlos hebt er die Waffe und zielt auf ihre Brust. Und fühlt sich augenblicklich besser.
„Los!“
Susi starrt ihr einfach nur an, doch dann macht er einen Schritt auf sie zu und sie beginnt ihren Gürtel zu öffnen. Ihre Hände zittern irgendwie, aber sie schafft es ihn zu öffnen und ihre Hose rutscht runter.
Sie sieht zu ihm und er zuckt nur mit der Waffe in ihre Richtung.
Irgendwie weint sie jetzt und sein Mund ist trocken, aber das ist okay, denn sein Körper kribbelt wie verrückt.
Sie hat flache Schuhe an, was falsch aber okay ist, und schlüpft heraus, zieht die Hose aus und sieht ihn erwartungsvoll an. Ihr verheultes Gesicht ist ziemlich hässlich.
„Den Schlüpfer auch!“ Seine Stimme ist nur noch ein Krächzen, ganz hoch und zittert. Weil er zittert.
Widerwillig zieht sie den Schlüpfer aus und vermeidet es ihn anzusehen, als er neben ihr liegt.
Er sieht sie an. Und ist enttäuscht. Sie hat keinen dunklen Schatten dort, sie hat gar nichts. Es sieht aus wie am Knie oder der Armbeuge oder anderswo. Nur weiße Haut mit einer Falte in der Mitte.
Das ist so nicht richtig. Er überlegt fieberhaft.
„Alles ausziehen!“
Sie zuckt zusammen, er hat lauter gesprochen als er wollte, aber er ist so verdammt nervös. Warum war sie dort unten anders?
Sie zieht ihre ganzen Sachen aus und heulte dabei richtig, aber sie macht es leise, schluchzt nur die ganze Zeit.
Als sie nackt ist versteht er die Welt nicht mehr. Das Kribbeln ist weg, sie ist nicht so wie er gedacht hat. Sie hat keine Brust, nicht mal kleine. Alles ist falsch.
Und dann ihr Geheule. Das nervt ihn schon. Er überlegt. Warum war alles falsch? Er muss es verstehen, sonst würde er verrückt werden.
Er muss, muss, mu…

Und plötzlich weiß er es. Ein Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. Susi sieht es und hört auf zu schniefen, verzieht ebenfalls den Mund ein klein wenig.
Er drückt ab.
Die Waffe gibt kein Zischen von sich und das ist ebenfalls falsch, sie knallt laut, aber Susi krümmt sich und das ist richtig, ist sogar perfekt, denn jetzt versteht er was zu Hause falsch gewesen ist.
Ihr Gesicht. Es war immer derselbe Gesichtsausdruck von Langeweile gewesen, sogar beim sterben, wenn ihr Körper in Verrenkungen Schmerzen schrie zeigte ihr Gesicht nicht anderes als sonst.
Sein ganzer Körper kribbelt, er ist allein, Susi verlässt ihn, der nächste Schuss trifft sie in die Schulter und bevor sie umfällt stößt sie die Hüfte hart nach vorn.
Susis Gesicht verzieht sich vor Schmerz als er sie trifft und er lacht auf, drückt wieder ab und sieht ihr ins Gesicht, schießt wieder und wieder und wieder.
Und er sah dass es gut war.