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Autor: MaschineBaby

Erstellt am: 04.09.2006

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Geschrieben von:   MaschineBaby




Der Autor hat folgende Stimmungen f�r sein Werk angegeben:
depressiv
erregt
frustriert
hasserfüllt
sehnsüchtig
verwirrt



Das Zimmer ist leicht abgedunkelt, romantisch-weiches Dämmerlicht. Hinter mir schließt sich die Tür. Sie steht in der Mitte des Raumes, mir den rücken zugewandt und zieht ihr Shirt aus. Danach den BH. Und als die knappen Shorts fallen, ist es um mich geschehen. Den Blick auf ihren sanft geschwungenen schultern, dem weichen Nacken und der süßen Kurve ihres Rückens, vergesse ich das Hier und Jetzt, vergesse die Welt um mich herum, vergesse das billige Stundenhotel, in dem wir uns befinden, den Straßenstrich, auf dem ich sie aufgelesen habe, meine Frau und meine Tochter, die daheim auf mich warten. Geschäftsessen, hatte ich mich herausgeredet. Und was für eins es werden würde... Sie will sich zu mir umdrehen, doch ich verbiete es ihr und so bleibt sie stehen, den kopf verunsichert zur Seite gedreht, um mich aus dem Augenwinkel zu beobachten. Ihr Alter ist schlecht zu schätzen, das Gesicht wirkt jung wie bei einer Zwanzigjährigen, aber ihr Körper mutet älter an, schwer und mit einem gewissen Mutter-Sexappell. Die Haut ist tiefbraun und stumpf, zuviel Solarium, um noch natürlich auszusehen. Schlank ist sie, doch mit den gewissen Wohlstandspolstern. Ihre schultern wenden sich mir ein wenig zu, sie will mich direkter anschauen, und an der Seite unterhalb der rippen bilden sich zwei Falten. Wohlstandspolster, wie gesagt. Ich lächle über die gleichzeitige Unschuld und Erotik dieser Geste. Auf dem Steiß ist sie tätowiert, ein Tribal ganz in schwarz, recht unoriginell, aber im Trend der Zeit. Das Bündchen ihres Strings teilt das Tattoo äußerst subtil in eine offizielle Hälfte und eine indiskrete. Jetzt wendet sie den Kopf nach vorne, ihr schwarz gefärbtes Haar streicht über die Schultern und verdeckt den Nacken. Sie hakt die Daumen in den Slip, um ihn herunter zuziehen und da überschüttet mich die Welle, heiß unter der Haut und kalt in den Knochen, weiß in der bleichenden Sonne, rot wie Vulkanasche, tot und doch so belebend. Wie ein hartes Bassgitarrenriff mitten im Lied, nach einer unermesslich langen und süßen Pause der Vorfreude. In diesem Moment sehe ich sie in ihrer absoluten Perfektion, sinnlich und doch verhurt, kostbar und doch zum Benutzen und Wegwerfen schön. Ihre Nackenmuskulatur strafft sich bei der Bewegung unter der Haut und ich stürze nach vorne, packe sie an den Oberarmen und versenke meine Zähne in ihre Schultermuskeln. Sie schreit auf, wehrt sich, doch das alles kommt wie durch ein weich gewebtes, rotes Tuch, bestickt mit ihren Bluttropfen. Die Welle packt mich und ich beiße fester zu, schmecke ihr süßes Blut wie einen sehr alten Wein, schwer und erfrischend, ein Bouquet wie für einen Zaren gemacht. Meine Hand fährt ihren Bauch und die Rippen hinauf, findet die Brüste, knetet sie und kneift in die Nippel. Meine Raserei steigert sich, ich beiße sie in die Oberarme, den Bauch, Wellen überströmen mich, roter und roter, mein Denken setzt aus. Sie ist inzwischen auf dem Boden zusammen gesackt, leise und hohl dringt ihr Schluchzen an meine benebelten Ohren, doch keine Zeit, kein Mitleid, ich muss soviel wie möglich von ihrer Perfektion und Schönheit mitnehmen. Die letzte, größte Welle baut sich vor mir auf, ich sehe sie heranrollen, Donnergrollen in der Ferne, und einen Augenblick halte ich inne und danke Gott für dieses Privileg, mit der Welle eins zu werden. Dann ist sie da, über mir, bricht sich und ich versinke und ertrinke weinend vor Freude in einem blutroten Lachen, das meins ist.