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Autor: flegeton

Erstellt am: 20.03.2002

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Die Feder



Geschrieben von:   flegeton


Vom Vogel nachlässig verloren,
Fast schon nicht irdisch wunderbar
Liegt eine Feder vor den Toren
Des Lebens. Leuchtet sternenklar.

Ihr letzter Flug ist schon vergangen,
Doch kann es sein, dass Hoffnung lebt,
Dass sie einmal, vom Wind gefangen,
Zur neuen Reise sich erhebt.

Mit ihr bricht nie ein Lebenshasser,
Denn sie ist stärker, als das Schwert,
Doch Blut ist dicker als das Wasser,
Und dennoch kaum der Mühe wert.

So hebe der, der Schein verachtet
Sie auf, und wahre sie sehr gut.
Und wer sich nach dem Leben trachtet,
Der schreibe stets mit blauem Blut.

Denn eine Feder kennt Geschichten,
Die noch nicht ausgesprochen sind.
Hört Worte, die, um Streit zu schlichten,
Vor langen Zeiten pfiff der Wind.

Und nur, wenn selbst in größten Sorgen
Die innre Welt der Schriftwelt gleicht,
Kann man sich Zuversicht besorgen,
Und fühlt sich wieder federleicht.